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§;eingereicht durch:
Stefan Brühl
Thomas Gniwodda
Oliver-Steen Kuhn
1. Einleitung 1
2. Konzepte des Entgegenwirkens und Helfens 1
2.1. Suchtprävention in der Schule 1
2.2. Problemaufriß 2
2.2.1. Ermutigung - Entmutigung 2
2.2.2. Selbstvertrauen & Geborgenheitsgefühl 2
2.2.3. Vertrauensatmosphäre in der Klasse 3
2.2.4. Lernen, mit Spannungen umzugehen 3
2.2.5. Suchen nach Sinn 3
2.2.6. Belastungsfaktoren reduzieren 3
2.3. Konzepte schulischer Suchtprävention 3
2.3.1. Abschreckungskonzeption 3
2.3.2. Aufklärungskonzeption 4
2.4. Curriculumtheoretische Überlegungen 4
2.5. Die Zusammenarbeit von Lehrern und Eletern in der Suchtprävention 4
2.5.1. Initiativen und Intensivierung bestehender Kontakte 4
2.5.2. Veranstaltung eines Elternabends über Suchtprävention 4
2.5.3. Einrichtung einer Elternselbsthilfegruppe gegen Suchtgefährdung 4
2.5.4. Durchführung von Beratungsgesprächen 5
2.5.5. Schulveranstaltung zu Sucht- und Drogenfragen 5
3. Wege aus der Sucht 5
3.1. Drob-Inn 5
3.2. Lichtblick 5
3.3. Selbsthilfegruppe Eltern für Eltern 6
3.4. Horizont 6
3.5. Die Boje 6
3.6. Beratungsstelle für junge Menschen mit Drogenproblemen 6
1. Einleitung
Diese Arbeit und dieses Referat erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit bezüglich aller mit dem Thema "Drogenkonsum bei Schülern" verbundenen Fragestellungen und auftretenden Problemen. Diese Ausarbeitung will Anstoß und Anregung sein, die angehenden Lehrern und Lehrerinnen einen Einstieg in die Thematik bietet und motiviert, sich auch über das Seminar hinaus für den Problemkreis zu interessieren.
Der Schwerpunkt dieses Vortrages liegt auf der Beziehung des Lehrers zum drogenabhängigen Schüler und kann selbstverständlich nicht alle pädagogischen Gesichtspunkte und Ansichten von Fachleuten wiedergeben. Ganz wichtig ist uns, den Vortragenden, deshalb die im Seminar angestrebte Diskussion und Gedankenaustasch der Studierenden. Hierbei sollen persönliche Erfahrungen und Meinungen zu Wort kommen, um einen regen Austausch zu ermöglichen.
Die medizinisch, fachwissenschaftliche Seite der Wirkung von Drogen -und "Modedrogen" im Besonderen- auf den Organismus des Heranwachsenden und Menschen haben wir bewußt vernachlässigt und streifen diese Gesichtspunkte der Drogendiskussion nur am Rande. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die beiliegende Literaturliste. Dieses soll im zeitlich eng gesteckten Rahmen eine Möglichkeit schaffen, der Diskussion zu ihrem "Recht" zu verhelfen.
2. Konzepte des Entgegenwirkens und Helfens
2.1 Suchtprävention in der Schule
2.2 Problemaufriß
Die Frage stellt sich, ohne die oben dargestellten Thesen über die Gefährdung des Schülers gegenüber dem Drogenmißbrauch zu wiederholen, in welchem Umfang die Schule und der Schulunterricht zur Drogengefährdung des Schülers beiträgt, oder radikaler gefragt: "Welchen Einfluß übt Unterricht an sich auf die Suchtgefährdung des Schülers aus? ... Erzieht die Schule zu süchtigem Verhalten?"
Wir betrachten die Suchtgefährdung dabei als innere Regulationsschwäche und überprüfen den Schwellenwert der Belastbarkeit des Schüler, der sich formal folgendermaßen darstellen läßt:
Deshalb darf die Schule in der Diskussion um die o.g. Fragestellung die eigene Position nie vergessen und sollte sich stets selbstkritisch und konstruktiv hinterfragen, in wie weit die Schule die Entwicklung der "psychischen Regulationsfähigkeit" hemmt, bzw. in welchem Maß der Unterrichtende die Grenzen der Belastungs- und Verarbeitungsfähigkeit überfordert.
Regulative Maßnahmen, die die psychische Regulationsfähigkeit der Schüler fördern, bzw. hemmen sollen im Folgenden kurz erläutert werden:
2.2.1 Ermutigung - Entmutigung
Alle weiteren Einflußfaktoren sind im Hinblick auf diesen Gesichtspunkt bezogen zweitrangig und lediglich Facetten oder Konsequenzen der durch die Schule grundsätzlich verursachten Ermutigung bzw. Entmutigung.
"Ermutigung" heißt in erster Linie, die Grundstimmung des Schülers zu positivieren und eine Gefühl von "Ich traue mich" zu schaffen. Die "Entmutigung" hingegen lähmt und hemmt die Bereitschaft des Schülers, sich konstruktiv in den Unterricht und das soziale Gefüge des Klassenverbands einzufügen. In diesem Zusammenhang seien "self-fulfilling-prophecies" erwähnt, die positive Erfahrungen und Erfolgserlebnisse vermitteln können, gleichzeitig aber auch im schlimmsten Fall das exakte Gegenteil bewirken können.
Deshalb läßt sich der folgende Leitsatz ableiten: "Es kommt darauf an, den Schüler zu aktivieren, ohne ihn zu entmutigen, d.h. ihn maximal herauszufordern." (vgl. J. Vontobel; "Leistungsbedürfnis und soziale Umwelt", Bern; 1970) Die Schule muß dem Schüler möglichst viele Erfolgserlebnisse vermitteln, wobei dem/der Lehrenden wichtiger sein sollte, viele Erfolgserlebnisse zu erzielen, anstatt Mißerfolge zu vermeiden. Es geht also in Klassenarbeiten und Aufgabenstellungen nicht darum, Fehler zu vermeiden, sondern Lernerfolge zu vermitteln (z.B. im Fremdsprachenunterricht, wo es auf Verständigungschance ankommt und nicht auf die produzierten Fehler). Der Unterricht sollte schülerzentriert gestaltet sein und sich auf der Lernbereitschaft der Schüler aufbauen, wobei sich die Aufgabenstellung stets am bestehenden Wertesystem der Schüler bewegt. Man kann junge Menschen nicht zu Tätigkeiten ermutigen, die für ihr WErtesystem wenig Relevanz haben.
2.2.2 Selbstvertrauen & Geborgenheitsgefühl
Der lernpsychologische Zusammenhang zwischen Ermutigung und Lernerfolgen wurzelt tiefer in der gefühlsmäßigen Geborgenheit, als im oberen Kapitel angesprochen. Aus diesem Grund ist die Schaffung einer "Nestwärme" und das Gefühl von Geborgenheit in der Klasse und Schule von ausschlaggebender Bedeutung für das Selbstvertrauen von Schülern.
Wie bereits oben erwähnt kann einen überstarke "Affenliebe", die dem Kind alle Wünsche erfüllt, sogar suchtfördernd wirken, da die "Bekomm-Mentalität" bei Nicht-Befriedigung eine Frustration auslösen kann, die in desem Zusammenhang schwer vom Kind bewältigt werden kann.
2.2.3 Vertrauensatmosphäre in der Klasse
Je mehr es dem Lehrer gelingt, ein vertrauensvoll-nterstützendes schulisches Milieu zu schaffen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Schüler rauchen und/oder trinken. (vgl. R. Müller; "Gesamtschweizerische Repräsentativuntersuchung über den Alkohol- und Tabakkonsum der Schüler des 6., 7. und 8. Schuljahres"; Lausanne; 1973)
2.2.4 Lernen, mit Spannungen umzugehen
Wer nicht mit Konflikten umgehen kann und keine Spannungen aushält, ist suchtgefährdet. Somit sollte die Schule in das Training zur Auseinandersetzung mit Konflikten eintreten, anstatt fertige Lösungen anzubieten. Je perfekter das System Schule funktioniert, desto stärker fühlt sich der Schüler "gegängelt" und umso weniger Eigeninitiative muß er entwickeln, umso weniger kann er den Umgang mit ihn irritierenden Situationen einüben.
2.2.5 Suchen nach Sinn
"Je mehr ein Mensch vom Sinn seines Tuns und seines ganzen Lebens überzeugt ist und klare Lebensperspektivenerkennt, desto weniger ist er suchtgefährdet; er fühlt sich sicher und gehalten, ist belastungs- und konfliktfähig."
Alles, was das "Suchen nach Sinn" im leben eines Jugendlichen stärkt, ist auch Prävention gegen Suchtgefährdung.
2.2.6 Belastungsfaktoren reduzieren
In der heutigen Zeit kann die Schule immer weniger an den Katastrophenmeldungen und Problemen der Umwelt vorbeisehen. Jedoch dürfen diese "apokalyptischen" Meldungen nicht durch den/die Pädagogen/in als Köder mißbraucht werden. Eine Schaffung von Weltuntergangsstimmung ist mit Sicherheit nicht suchtpräventiv.
Süchte und Drogen sind Selbstheilungsversuche mit untauglichen Mitteln. Jedoch sind solche Tendenzen als Hinweis auf Mangelerscheinungen in unserem Zusammenleben zu sehen. Die "emotionale Eiszeit" verleitet dazu, sich in eine "Scheinwelt" zurückzuziehen und die Schule hat sich kritisch zu hinterfragen, inwieweit sie diese Mangelerscheinungen mitzuverantworten hat.
2.3 Konzepte schulischer Suchtprävention
Neben allen o.g. Faktoren und Einflußmaßnahmen durch Motivationsschaffung und Bildung von Selbstvertrauen bei den Schülern, darf eine Aufklärungsarbeit durch den/die Lehrenden nicht zu kurz kommen. Hierfür stehen zahlreiche Hilfsmittel und Medien zur Verfügung. Die grundsätzliche Fragestellung jedoch ist die Zielsetzung des Drogen-Unterrichts. Hier haben sich zwei Modelle herausgebildet, die im Folgenden kurz erläutert werden sollen.
2.3.1 Abschreckungskonzeption
Das Verbreiten von Angst durch Darbietung furchterregender und schockierender Inhalte erzeugt allenfalls eine kurzzeitige Verhaltensänderung.
2.3.2 Aufklärungskonzeption
Die Vermittlung sachlicher Informationen über die Folgen des Konsums von Drogen wird, wie die "klassischen" Unterrichtsinhalte als "offiziell verordnetes" Lernangebot identifiziert und nicht angenommen.
Beide Konzepte haben sich als
nicht erfolgreich erwiesen !
2.4 Curriculumtheoretische Überlegungen
Eine in den 70iger Jahren entwickelte Reihe von Unterrichtsmodellen zur Drogenprävention. Die Zielsetzung ist nicht die administrative Steuerung sondern die Wegvorgabe und Lernwegbeschreibung.
In Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) wurden Curricula für die unterschiedlichen Altersgruppen entworfen. Sie bestehen aus Büchern, Arbeitsbögen, Postern, Würfelspielen, etc. Es wird bei den Schülern eine Handlungskompetenz angestrebt, die sie befähigt, Gruppenzwängen durch geschickte Argumentation zu begegnen, ihr Verhalten durch bessere Alternativen zu rechtfertigen, etc.
2.5 Die Zusammenarbeit von Lehrern und Eletern in der Suchtprävention
Nioch bevor der/die Lehrende mit suchtpräventiven Maßnahmen Erfolge erzielen kann, bzw. bevor ein Pädagoge Einfluß auf den Schüler nehmen kann, haben elterliche und häusliche Prägungen das Konsumverhalten und das Konfliktverhalten bestimmt.
2.5.1 Initiativen und Intensivierung bestehender Kontakte
Es bedarf eines breiten Konsenses zwischen den einzelnen Parteien, in Bezug auf Suchtprävention. Aus diesem Grund sollte ein Drogenberatungslehrer oder einer der Initiatoren des Programms kultusministerielle Erlässe und Vorstellungen in die Vertretungsgremien der Elternschaft tragen. Wesentliche Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule bleibt die Aufrechterhaltung der begonnen Kontakte und der Gesprächsbereitschaft aller Beteiligten.
Ein Einstieg in die gemeinsame Arbeit könnte die Weitergabe von Kurzinformationen zu Sucht- und Drogenfragen sein. Auf diesem Weg werden sich die engagierten Eltern angesprochen fühlen und zusammenfinden. Eine persönliche Ansprache ist in jedem Fall besser, als jede noch so gut gestaltete schriftliche Information.
2.5.2 Veranstaltung eines Elternabends über Suchtprävention
Dieser Elternabend eignet sich besonders gut, um Konzepte und Ideen vorzustellen, da sich bei einem solchen Elternabend persönliche Kontakte ergeben und ein persönlicher, vertraulicher Austausch möglich wird.
Ein solcher Abend darf jedoch nicht zur Routine und Pflichtübung werden, ein schlecht vorbereiteter, lustlos durchgeführter Elternabend schadet, weil der Eindruck entsteht, schulische Suchtprävention sei von minderem Interesse.
2.5.3 Einrichtung einer Elternselbsthilfegruppe gegen Suchtgefährdung
Ziel einer solchen Selbsthilfegruppe ist es, sich miteinander auszusprechen, Sorgen, Ängste und Nöte angesichts der Gefährdung und drohenden oder bestehenden Abhängigkeit der eigenen Kinder zu äußern.
Die Selbsthilfegruppe lebt von dem Engagement der persönlichen Betroffenheit, ist Begegnungsort intimer Offenheit und eignet sich daher nicht unbedingt für öffentliche Aktivitäten.
2.5.4 Durchführung von Beratungsgesprächen
Es kann im Rahmen dieses Skripts nicht umfassend auf alle Details eines Beratungsgespräches eingegangen werden, jedoch steht die Kompetenz eines Pädagogen an oberster Stelle.
Es geht darum, die Eltern der Schüler mit ihrem Problem ernst zu nehmen, wenn sie das Gespräch suchen. Ein Gespräch kann zum Austausch von Informationen dienen oder sich um die persönlichen Probleme der Eltern, bzw. Schüler mit dem Problem des Drogenkonsums und ~mißbrauchs drehen. Eine Liste von weiteren kompetenten Beratungsstellen sollte in jedem Fall zur Hand sein.
2.5.5 Schulveranstaltung zu Sucht- und Drogenfragen
Im Rahmen einer Großveranstaltung kann der Schüler (und auch die Eltern) erste Kontakte zu Beratenden knüpfen, ohne sofort in die Verbindlichkeit eines persönlich, vertraulichen Gesprächs zu treten. Die relative Anonymität kann z.T. Schwellenängste abbauen und produktiv auf die Bereitschaft der Schüler dem Thema gegenüber wirken.
3. Wege aus der Sucht
3.1 Drob-Inn
Kirchenallee 25,
( 24 46 07 und 24 46 08Eine drogenfreie Zone, es gibt kein Bier und keine Drogen, statt dessen gibt es Kaffee und Kakao für wenig Geld. Junkies finden hier ein Dach über dem Kopf, wenn sie von der Straße flüchten wollen. Es gibt eine Waschmaschine, in der die Abhängigen ihre Wäsche waschen können, ohne, daß sie sofort bedrängt werden, wann sie endlich clean werden wollen. Es gibt Schlafplätze und Duschen.
Der Austausch von Spritzen soll eine Verbreitung von HIV-Infektionen einschränken und das offene Gespräch zwischen den Betreuern und den Abhängigen ist extrem wichtig.
Es gibt Betreuer, die mit einem offenen Ohr zuhören können und sich die Probleme ihrer "Kunden" anhören. Es gibt genau drei Bedingungen, die strikt eingehalten werden müssen:
·
keine Gewalt·
kein Dealen oder Hehlen·
kein Rauschgiftkonsum in den Räumen des Drob-Inn
Das Konzept des Drob-Inn wird mit "Suchtbegleitung" und "niedrigschweelligem Angebot" beschrieben. Die Betreuer sagen von ihrem Projekt: "Wir wollten weg von dem klassischen Beratungsding. Wir wollen, daß die Leute sich hier aufhalten können, ohne daß sie gleich gelöchert werden."
Die Tatsache, daß Hilfe angeboten wird, ohne gleich die Frage zu stellen, wann der Hilfesuchende aufhört und clean wird, ist wichtig, gerade für Jugendliche, um den ersten Kontakt zu finden.
3.2 Lichtblick
Schalom-Gemeinde, Lütjenmoor 13,
( 523 84 62Eine Anlaufstelle für Obdachlose und Hilfesuchende. Es gibt Krisenbetten und eine Teeküche. Es gibt 4 Sozialarbeiter, die sich um die Obdachlosen kümmern.
In erster Linie geht es darum, ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die Räumlichkeiten bieten die Möglichkeit, daß sich der Einzelne auch zurückziehen kann. Ein Gespräch wird nicht aufgedrängt. Statt dessen finden Freizeitangebot statt, wodurch sich Kontakte untereinander entwickeln.
Schulsozialarbeit wird angeboten, wenn die Lehrer es wünschen. Leider nutzen noch zu wenig Pädagogen das Angebot solcher Einrichtungen.
3.3 Selbsthilfegruppe Eltern für Eltern
Kaiser-Friedrich-Ufer 28a,
( 420 33 67
3.4 Horizont
Café; Weimarer Straße 83,
( 75 16 29
3.5 Die Boje
Beratungsstelle für junge Erwachsene, Eimsbüttel,
( 44 40 91 oder Billstedt, ( 731 49 49
3.6 Beratungsstelle für junge Menschen mit Drogenproblemen
Hohenesch 13-17,
( 380 95 47