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Übersicht:

1. Thema der ausgewählten Unterrichtsstunde

2. Lerngruppe

3. Rahmenbedingungen

4. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit

5. Thematisch-inhaltliche Überlegungen

6. Methodische Überlegungen

7. Lernziele

8. Geplanter Stundenverlauf

 

 

 

 

1. Thema der ausgewählten Unterrichtsstunde

Einführung in den Vorhand-Überkopf-Clear (Vh-Ük-Clear) im Badminton zur Verbesserung der individuellen Spielfähigkeit.

Badminton gehört in die Gruppe der Rückschlagspiele der alternativ verbindlichen Sportarten. Es ist alternativ zu den Wurf- oder Torschußspielen in den Klassen 1-4 in drei Unterrichtseinheiten (I-II) vorgesehen. In den Jahrgangsstufen 6-9 sind dann, Voraussetzung Badminton I-III haben stattgefunden, drei weitere Einheiten vorgesehen (IV-VI).

 

2. Lerngruppe

Die zu unterrichtende Klasse der Jahrgangsstufe 6 einer Realschule besteht aus 22 Schülern. Diese unterteilen sich in 12 Jungen und 10 Mädchen. Das Alter der Kinder liegt bei 11 und 12 Jahren.

In der Klasse gibt es keine Außenseiter, was möglicherweise an der geringen Klassenstärke liegt. Im allgemeinen sind alle Schüler gut in die Klassengemeinschaft integriert, es sind Gruppenbildungen festzustellen, welche in der Entwicklung der Klasse aber normal sind. Gegenseitiges Unterstützen und allgemeine Akzeptanz der Schüler zeichnet das Lernklima der Lerngruppe aus.

Wegen der geringen Klassenstärke, in dieser wie auch in den parallel Klassen, werden Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Dies fördert das bessere gegenseitige Kennenlernen der Schüler innerhalb der Klasse.

Ein großer Vorteil für die Unterrichtsgestaltung und den -ablauf ist, daß sich die Schüler sehr diszipliniert verhalten. Sie lassen sich außerdem schnell für neue Spiele und Übungen begeistern und sind zudem sehr motiviert. Dies kann man an ihrer Freude und an dem Drang zu Aufwärm- und Abschlußspielen feststellen.

16 der 221 Schüler sind in Sportvereinen aktiv. Die restlichen sechs sind nicht sportlich unbegabt und zeigen überwiegend gute koordinative Fähigkeiten.

Die vertretenen Sportarten sind: Leichtathletik, Fußball, Badminton, Handball und Tennis, womit sich die Schüler zwischen vier und acht Stunden in der Woche beschäftigen. Dem zufolge haben die Schüler Spaß am Sportunterricht und bedürfen in der Regel keiner zusätzlichen Motivation durch den Lehrer.

 

3. Rahmenbedingungen

Die Dreifachturnhalle der Schule bietet für die geplante Unterrichtsreihe gute Voraussetzungen. Es stehen genügend Bälle und intakte Netze samt Ständer zur Verfügung. Lediglich die Schläger sind in ihrer Anzahl und Zustand nicht ausreichend. Aus diesem Grund habe ich die Schüler aufgefordert sich eigene preiswerte Schläger zu kaufen. Aus eigener Erfahrung wird mit ihnen auch pfleglicher umgegangen als mit den schulischen und die Schüler können sich zudem auf den speziellen Schläger einstellen, da sie in jeder Unterrichtsstunde mit dem selben Schläger spielen.

Der Sportunterricht findet in zwei Drittel der Dreifachturnhalle, Dienstags in der 5. und 6. Stunde (1130 - 1305), statt. Diese beiden Hallendrittel bieten mit sieben komplett aufgezeichneten Badmintonfeldern ausreichend Platz für die Klasse.

 

4. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit

Die ausgewählte Sportstunde ist die zweite ‘Badminton-Stunde’. In dieser Stunde soll die erste Schlagtechnik erlernt werden mit der sich die Schüler den Ball mehrmals kontrolliert zuspielen können.

In der ersten ‘Badminton-Stunde’ ist auf den Spielfeldern mit Netz mit verschiedenen Schlägern und Bällen gespielt worden. Um ein Gefühl für verschiedene Schläger-Ball Kombinationen zu bekommen wurde u.a. mit Beachball-, Tennis- und Tischtennisschlägern sowie Tischtennis-, Tennis- und Indiaka-Bällen gespielt. Zugleich sollte in dieser Einführungsphase eine, durch selbst aufgestellte Regeln und Schlägkombinationen, eigenverantwortliche Spielfähigkeit erarbeitet werden. Diese Phase beeinflußt das schon vorhandene gute Sozialverhalten positiv.

Das Sozialverhalten soll in der gesamten U-Reihe weiter gefördert und verbessert werden, da im Badminton jeweils ein Einzelspieler gegen einen Einzelspieler spielt. Hierbei ist auf ein faires Verhalten der Spieler z.B. bei kritischen Regelentscheidungen zu achten. In dieser Sportstunde soll der Grundschlag Vh-Ük-Clear im Badminton erlernt werden. Zu diesem Grundschlag werden außerdem entsprechende taktische Grundlagen verdeutlicht und besprochen.

In den nächsten U-Stunden dieser U-Reihe werden andere sog. Grundschläge erlernt um am Ende dieser Reihe ein einfaches Badmintonspiel gespielt werden kann.

 

5. Thematisch-inhaltliche Überlegungen

Da die Schüler in der vorhergegangenen Stunde ein Schläger-Ball-Gefühl bekommen haben, sollten sie nun, um sich nicht falsche Schlagformen und -techniken anzugewöhnen, die später nur schwer korrigierbar sind, an eine konkrete Schlagtechnik heran geführt werden.

Der Vh-Ük-Clear ist ein zu Beginn leicht zu erlernender Grundschlag auf den aufbauend sog. Angriffsschläge erlernt und gespielt werden können. Im besonderen soll darauf geachtet werden, daß die entscheidenden Merkmale des Bewegungsablaufs richtig erlernt werden. Hier kommt es auf die Körperstellung, die Armbewegung (Schwungphase/Schleife) und im kompletten Ablauf des Schlages auf den Treffpunkt des Balles an.

Kompletter Bewegungsablauf des Vh-Ük-Clears (vgl. mit Bildreihe am Ende):

- linker Arm zeigt zum Ball, rechte Schulter und Hüfte sind stark zurückgedreht (1).

- Rechter Fuß ist zurückgestellt (Stemmschritt) (1).

- Schlägerkopf befindet sich etwa in Kopfhöhe. "Dach bilden!"

- Ellenbogen ist nach außen gedreht (1).

Schlagphase:

- Schlägerkopf hinter den Kopf und nach unten führen, gleichzeitig Ellbogen in Schlagrichtung (Schleife) drehen (2,3). "Der Schlägerkopf zeigt nach unten und der Ellbogen nach vorn!"

- Dabei Hüfte nach vorn drehen und Gewicht auf den vorderen Fuß verlagern (2,3).

- Schlagarm ohne Unterbrechung strecken und den Unterarm schnellkräftig einwärts drehen (Pronation) (3,4).

- Ball über dem Kopf mit nahezu gestrecktem Arm treffen (4). "Langer Arm!"

- Unterarmdrehung weiterführen (5,6). "Der Handrücken des Schlagarms zeigt zum Gesicht!"

- Rechte Schulter hat die linke Schulter "überholt" (5,6).

- Nach Abschluß der Unterarmdrehung den Schläger zur linken Körperseite ausschwingen lassen (7).

- Im Ausswung Schritt nach vorn machen (4-7).

- Sofort zurück in den zentralen Bereich (nicht dargestellt).

Ziel ist es, daß, wenn die Schüler grob die Technik beherrschen, sie sich mit ihren Partnern den Ball so oft wie möglich ohne Unterbrechung zuspielen. Die Spieler sollten daher konzentriert zusammenarbeiten.

Um die Lernziele nicht zu komplex zu gestalten gehe ich in dieser Stunde auf die Schleife in Verbindung mit dem Treffpunkt des Balles ein. Ich halte diesen Bewegungsabschnitt für sehr wichtig, da die Schleife auch bei anderen Schlagarten beherrscht werden muß um die Schläge optimal auszuführen.

 

6. Methodische Überlegungen

Am Anfang der Stunde finden sich die Schüler, wie in jeder Sportstunde, auf einer Bank zusammen. Sobald dies geschehen ist, werden sie durch den Lehrer begrüßt und die Anwesenheit wird festgestellt. Anschließend wird den Schülern der grobe Stundenverlauf besprochen.

Nach Ablauf dieses Stundenbeginns bauen die Schüler selbstständig die Badmintonnetze auf und wärmen sich selbstständig auf, wobei sie insbesondere die Arm- und Beinmuskulatur dehnen, da sie am meisten beansprucht wird. Nach dieser Aufwärmphase spielen sich die Schüler mit einem Partner locker ein. Deises Einspielen dient der Verbesserung des Ballgefühls und zugleich der Eingewöhnung der Arm- und Handgelenksmuskulatur.

Der Lehrer beobachtet die Schüler während dieser ganzen Zeit und greift bei Bedarf bzw. Problemen ein. Er stoppt die Einspielphase und bittet alle Schüler in einer Hallenecke zusammen um die erste Übung zu erklären.

Um das ganze zu veranschaulichen, demonstriert der Lehrer mit einem Schüler, der Badminton in einem Verein spielt, die Schlagphase/Schleife und gibt dazu als Hilfestellung die Metapher: Mit dem Schlägerkopf kurz zwischen den Schulterblättern kratzen. Im Anschluß daran üben die Schüler paarweise.

Nach der Übungsphase mit einer Rückschau dazu wird mit einer Demonstration am Ballpendel der Treffpunkt des Balles über dem Kopf geübt. Es werden, je nach Möglichkeit, soviele Ballpendel wie möglich aufgehängt um die Wartezeit der in kleine Gruppen aufgeteilten Klasse möglichst gering zu halten. Der Lehrer beobachtet die Schüler permanent und korrigiert oder gibt Hilfestellungen.

Im Anschluß daran finden sich die Schüler paarweise zusammen und spielen nach kurzer Erläuterung im Wechsel Hoher Aufschlag - Vh-Ük-Clear aus Hinterfeld ins gegnerische Hinterfeld.

Danach wird hohes gegenseitiges Zuspiel auf dem nach vorne begrenzten Spielfeld mit Partner gespielt. Der Lehrer verfolgt die Lernschritte während der ganzen Zeit und korrigiert ggf.

Zum Abschluß der Stunde wird die in der Stunde erlernte Schlagfolge kognitiv durchgeführt um den Schlagablauf zu festigen.

Die Einführung des Vh-Ük-Clears ist wird den Schülern am besten durch eine deduktive Vorgehensweise gelehrt, weil den Schülern durch Vormachen des zergliederten komplexen Bewegungsablaufs der Schlag besser veranschaulicht wird. Diese Vorgehensweise ist zudem nicht so Zeit intensiv, so daß auch noch nach der Übungsphase genug Zeit zum Spiel bleibt, was die Gestaltung der Stunde für die Schüler interessanter macht.

Während die Schüler das in der Stunde Erlernte im freien Spiel am Stundenende anwenden geht der Lehrer die Felder ab und lobt oder korrigiert. 5 Min vor Stundenende werden die Schüler aufgefordert die Netze abzubauen.

 

7. Lernziele

Die Schüler sollen motorisch (als Rechtshänder) im Stand

- korrekte Schlägerhaltung demonstrieren,

- "Schleife" durchführen können,

- den Ball möglichst hoch über dem Kopf treffen, als Fortgeschrittene

- die o.g. Merkmale in der Bewegung ausführen kognitiv

- die o.g. Merkmale des Vh-Ük-Clears kennen und beschreiben,

- Schlagbewegung mit geschlossenen Augen im Stand durchführen,

- erkennen, das der Partner, je länger der Ball in der Luft ist mehr Zeit hat sich auf den nächsten Schlag einzustellen -

Folge: man kann den Schlag gezielter und bewußter ausführen.

sozial-affektiv

- kooperativ mit einem Partner zusammenarbeiten können,

  

 

 

8. Geplanter Stundenverlauf

Zeit

Lernziele

Inhaltlich-Methodische

Didaktischer Kommentar

Strukturierung

4'

Stundenüberblick

Begrüßung, Feststellung

Gesprächskreis

der Anwesenheit, Erläu-

L erläutert

Stundenvorhabens

S können fragen

3'

Netzaufbau, Aufbau Ballpendel

selbstständige Organisation

S bauen auf

Baustellenband 2.50m-3m

des Aufbaus

L achtet auf Sicherheit

über Netz spannen

u. hilft ggf.

5'

Herz-Kreislauf-Anregung

selbstständiges Aufwärmen

S aufwärmen

insbesondere Arm- und

L beoachtet

Beinmuskulatur

5'

Ballgewöhnung

lockeres Einspielen

Partnerweise

Vorgabe: Ball nur über Kopf-

höhe spielen

2'

Wdhg. Halten des Schlägers

Demonstration des Universal-

S üben

griffs

L kontrolliert

3'

Einführung

Demonstration der Schlag-

L demonstriert

Vh-Ük-Clear

phase/Schleife;

S beobachten/fragen

Metapher: Mit Schlägerkopf

kurz zwischen den Schulter-

blättern kratzen

4'

Üben der Schleife

S üben unter Anleitung die

S üben

sog. Schleife

L kontrolliert

Zeit

Lernziele

Inhaltlich-Methodische

Didaktischer Kommentar

Strukturierung

1'

Rückschau

Fragen nach Problemen

S fragen

Verbesserungsmöglichkeiten

L antwortet

5'

Treffpunkt des Balles am

Treffpunkt des Balles nach

Partnerweise

Ballpendel

Schleife am Ballpendel;

1 übt

Üben nach Demonstration

1 beobachtet/korrigiert

7'

Üben auf Spielfeld

Im Wechsel: hoher Aufschlag-

Partnerweise

Vh-Ük-Clear aus Hinterfeld ins

gegnerische Hinterfeld

8'

Spiel auf Spielfeld

Erlaubtes Spielfeld ist der

Partnerweise

Bereich hinter der Aufschlag-

linie; von dort gegenseitiges

zuspiel über das hochge

spannte Baustellenband

2'

Kognitive Durchführung des

Ausführung des vereinfachten

L beschreibt

Schlages

Schlages in d. ganzen Gruppe

S führen aus

3'

Nachbereitung der Stunde

Fragen, Ergänzende Erklärung

S fragen

L antwortet

5'

Freies Spiel

Punkten erst nach 3 maliger

S spielen

Ballberührung je Spieler mit

L lobt/korrigiert

Vh-Ük-Clear; Punkte durch

Vh-Ük-Clear zählen doppelt

3'

Abbau

selbst. Abbau und wegräumen

L erinnert und

der Geräte

beobachtet Sicherheit