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Inhaltsverzeichnis

 

 

1. Einleitung ............................................................................................. Seite 3

2. Heinrich von Kärnten und die Luxemburger .......................................... Seite 4

3. Der Streit um das Erbe Heinrichs von Kärnten ...................................... Seite 7

4. Die Herzöge von Österreich und die Luxemburger

nach dem Vertrag von Enns ............................................................ Seite 9

5. Kärnten und Tirol in der Zeit nach Ludwig dem Bayern ...................... Seite 11

6. Abschließende Bewertung .................................................................. Seite 12

7. Literaturliste ....................................................................................... Seite 13

8. Fußnoten ............................................................................................. Seite 14

 

1. Einleitung

 

Karl IV., der auf Reichsebene als schärfsten Konkurrenten sicherlich Ludwig den Bayern hatte, bemühte sich wiederholt und mit nicht unbedeutendem Engagement darum, Tirol und Kärnten, das Erbe Heinrichs von Kärnten, für seine Familie, die Luxemburger, zu sichern. Hierbei spielt sicher auch Ludwig der Bayer eine Rolle, die schärfsten Widersacher Karls IV. aber waren hier die Habsburger. Diese Auseinandersetzung möchte ich im folgenden genauer betrachten.

Sowohl das Herzogtum Kärnten als auch die Grafschaft Tirol waren von großer Bedeutung in der Reichspolitik im Allgemeinen und, wegen ihrer geographischen Lage, der Italienpolitik im Besonderen. Italienpolitik hieß natürlich vor allem Papstpolitik, und die war für eine eventuelle Kaiserkrönung immer wichtig. Bis 1335 waren Kärnten und Tirol in der Hand der Meinhardiner, doch der letzte männliche Meinhardiner, Heinrich von Kärnten, hatte aus zwei Ehen keine Söhne. Von seinen zwei Töchtern war die eine krank; die zweite, Margarethe, war somit Heinrichs einzige Erbin. Deshalb stand sie im Mittelpunkt von familienpolitischen, dynastischen Bemühungen verschiedener Seiten. Denn Interesse, das Erbe der Meinhardiner anzutreten, zeigten nicht nur die Luxemburger, sondern auch Ludwig der Bayer und - wie schon angedeutet - ganz besonders auch die Habsburger, deren Onkel Heinrich von Kärnten war.

Da wir bei Karl IV. mit seiner Autobiographie über eine Quelle verfügen, die in ihrer Art für die mittelalterlichen Kaiser etwas ganz besonderes darstellt, werde ich das Thema dieser Arbeit unter besonderer Berücksichtigung dieser Quelle untersuchen. Wenn Karl IV. an einer Stelle also etwas zu diesem Thema schreibt, muß dies mit den Ergebnissen der Forschungsliteratur verglichen werden. Mit anderen Worten: Verschwieg Karl Zusammenhänge oder erfand er gar Unwahres? Aber Tirol und Kärnten spielten auch noch nach Karls Wahl zum Römisch-Deutschen König 1346 eine mitunter zentrale Rolle, d. h. in einer Zeit, die in der Autobiographie nicht mehr beschrieben wird.

Die unmittelbar mit Kärnten und Tirol zusammenhängenden Aspekte werde ich in drei Teilen behandeln. Erstens werde ich die Vorgeschichte näher betrachten; darunter fallen die Absprachen, die die Luxemburger mit Heinrich von Kärnten trafen, aber auch ein weiterer Aspekt, nämlich der Umstand, daß ein Habsburger, nämlich Friedrich der Schöne, 1314 als Gegenkönig zu Ludwig dem Bayern gewählt worden war. Ganz bestimmt mußte dies die Beziehungen zwischen den Häusern Luxemburg und Habsburg auf die eine oder andere Weise beeinflußt haben. Der Konflikt um das Erbe Heinrichs von Kärnten mit den Habsburgern und Wittelsbachern bildet den zweiten Teil, und Tirol und Kärnten in der Zeit nach Ludwig dem Bayern den dritten. Während die Teile eins und zwei direkt aufeinander folgen, werde ich, bevor ich mich Tirol und Kärnten in der Zeit nach Ludwig dem Bayern widme, noch - der Chronologie halber - die Beziehungen der Habsburger und der Luxemburger nach dem Vertrag von Enns_ betrachten. Abschließend werde ich zusammenfassend entstandene Fragen bewerten, so weit wie möglich klären.

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2. Heinrich von Kärnten und die Luxemburger

 

Herzog Heinrich von Kärnten, Graf von Tirol und Görz, aus dem Hause der Meinhardiner spielt eine Schlüsselrolle im Verhältnis zwischen den Luxemburgern und den Österreichern. Im Februar 1306 heiratete Heinrich von Kärnten Anna, die älteste Schwester des Böhmenkönigs Wenzels III., der im August desselben Jahres starb. Heinrich bemühte sich um die Nachfolge, doch Rudolf III. von Habsburg wurde mit Unterstützung von Kaiser Heinrich VII. gewählt. Schon im Juli 1307 starb aber auch Rudolf, und es hatte den Anschein, als hätte Heinrich von Kärnten sein Ziel erreicht. Gegen den starken böhmischen Adel konnte er sich jedoch langfristig nicht durchsetzen, und 1310 wurde Johann von Luxemburg zum König von Böhmen gewählt. Ende des Jahres wurden Heinrich von Kärnten und seine Frau Anna sogar aus Böhmen vertrieben. Johanns Wahl gegen Heinrich von Kärnten zum König wurde wieder unterstützt durch Kaiser Heinrich VII., Johanns Vater. Johanns Legitimation ergab sich aus dem Umstand, daß er mit Elisabeth von Böhmen verheiratet war, einer jüngeren Schwester Wenzels III. und Annas, er war also der Schwager Heinrichs von Kärnten. Diese Konstellation sollte über lange Zeit die Beziehung zu den Luxemburgern beeinträchtigen.

Trotz seiner Vertreibung aus Böhmen gab Heinrich von Kärnten nie den Titel des Königs von Böhmen auf, was in Zukunft bei Verhandlungen zwischen Johann, ebenfalls König von Böhmen, und ihm zu gewissen protokollarischen Schwierigkeiten führen sollte. Auch bei der Doppelwahl vom 19.10.1314 in bzw. bei Frankfurt am Main nach dem Tode Heinrichs VII. wählte Heinrich von Kärnten als König von Böhmen und gab seine Stimme Herzog Friedrich von Österreich, während König Johann von Böhmen seine Stimme Ludwig dem Bayern gab. Karl IV. erwähnt in seiner Autobiographie zwar die Doppelwahl, er gibt sogar zu, daß sein Vater auf der Seite des später von Karl so sehr bekämpften Ludwigs war, er verschweigt aber den Umstand, daß Heinrich von Kärnten ebenfalls als König von Böhmen von dem mit diesem Titel verbundenen Wahlrecht Gebrauch machte, so daß deutlich wird, daß die Luxemburger sich als die Herren Böhmens sehen und Heinrich nicht anerkennen, Karl verschweigt in der Vita - an dieser Stelle - sogar dessen Existenz.

 

Quem Ludovicum elegerunt et cum eo steterunt usque ad suum triumphum,_ quo captivavit eundem Fridericim, ducem Austrie, suum adversarium, Johannes, rex Boemie, pater meus, Maguntinensis, Treverensis et Waldemarus ultimus Brandenburgensis. Cum Fridrico autem fuerunt: Coloniensis, dux Saxonie et comes Palatinus._

 

Es läßt sich auch festhalten, daß 1314 Habsburg im Gegensatz zu den Luxemburgern und Wittelsbachern stand. Ab etwa 1317/18, als eine Entscheidung zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich von Österreich immer länger auf sich warten ließ, nahm Heinrich von Kärnten, der anfangs zweifelsohne Friedrich unterstützte, erste Kontakte zu Ludwig auf. Ludwig seinerseits war nun um einen Ausgleich zwischen König Johann von Böhmen, einem seiner Verbündeten, und Heinrich von Kärnten bemüht, da Heinrich mit Kärnten und Tirol über Gebiete verfügte, die für eine erfolgreiche Italienpolitik absolut unerläßlich waren. 1321 gab es einen ersten, erfolglosen Versuch, über Eheschließungen die Geschlechter der Luxemburger und der Meinhardiner auszusöhnen._ 1324 wurde in Montselice_ ein Vertrag unterzeichnet, der von Riedmann nur als "Zwischenstadium in diesen Verhandlunen"_ bewertet wird; er sah folgende Verbindungen vor: Heinrich von Kärnten sollte in dritter Ehe - seine ersten beiden Ehen blieben ohne Söhne - Beatrix von Brabant und Luxemburg heiraten und 10.000 Mark Silber Prager Münze als Mitgift erhalten. Weiterhin sollten ihm weitere 20.000 Mark ausgezahlt werden, die eigentlich die Mitgift für seine erste Frau, Anna von Böhmen, waren, die er aber nie erhalten hatte. Außerdem sollte der Sohn König Johanns von Böhmen, Johann-Heinrich, Margarethe, die Tochter Heinrichs von Kärnten, die später als Margarethe Maultasch bekannt geworden ist, heiraten. Dafür sollte Heinrich weitere 10.000 Mark erhalten. Für Heinrich waren diese Geldbeträge besonders wichtig, da er seit seiner Vertreibung aus Böhmen in einer finanziell sehr schlechten Lage war. Der für die Luxemburger wichtige Teil der Abmachung war, daß für den Fall, daß Heinrich von Kärnten ohne männlichen Erben stirbt, das Herzogtum Kärnten, die Krain, die Windische Mark und ein Teil Tirols an seine Tochter Margarethe gehen sollten, dies wurde auch durch Ludwig den Bayern bestätigt. Außerdem sollte König Johann von Böhmen Vormund der Kinder Heinrichs von Kärnten werden, sollten diese zum Zeitpunkt seines Todes noch minderjährig sein. Mit der Umsetzung dieser Pläne, die den von Ludwig angestrebten Ausgleich zwischen zwei seiner Verbündeten bringen sollten, wurde allerdings erst zu einem Zeitpunkt begonnen, da die Bindung zwischen den Luxemburgern und den Wittelsbachern nicht mehr so eng war.

Beatrix von Brabant und Luxemburg weigerte sich, die Frau Heinrichs von Kärnten zu werden, so scheiterte die erste Hälfte der Abmachung. Im gleichen Jahr heiratete Heinrich von Kärnten trotzdem erneut, seine neue Frau war Beatrix von Savoyen. Diese Verbindung wurde von den Herzögen von Österreich eingefädelt. Trotzdem verstand es König Johann von Böhmen, diese Verbindung für seine Zwecke zu nutzen. Beatrix von Savoyen war nämlich mütterlicherseits eine Cousine Johanns. So ergriff Johann, wohl aus Furcht, daß der für die Luxemburger wichtigere, zweite Teil der Abmachungen, der die Kinder Johanns und Heinrichs betraf, gefährdet sei, die Initiative und versprach "seiner savojardischen Cousine statt der ihr von Albrecht in Aussicht gestellten 5.000 Mark als Heimsteuer die ungeheure Summe von 40.000 Mark ..īs_ An dem zweiten Teil, der für die Luxemburger ohnehin wichtiger war, konnte also festgehalten werden. Seit Dezember 1327 lebte der damals fünfjährige JohannÄHeinrich am Hofe seines Schwiegervaters in Tirol. Im September 1328 fand die Hochzeit statt. Zu diesem Zeitpunkt war Johann-Heinrich sechs, seine Gattin zehn Jahre alt. Die Zahlungen, auf die Heinrich von Kärnten wartete, blieben jedoch aus.

Es schien, als sei die Erbfolge für die Luxemburger in Kärnten und Tirol gesichert. Am 6. Februar 1330 jedoch schlossen Heinrich von Kärnten und Ludwig der Bayer einen Vertrag, der die weibliche Erbfolge an sich zwar bestätigte, aber eine Klausel enthielt, "daß Heinrichs Schwiegersohn die Herrschaft nur nach ausdrücklicher Bestätigung durch den Kaiser antreten dürfeīs_ Johann, der die Gefahr dieses Vetrages für die Position seines Sohnes in Tirol und Kärnten erkannte, schloß deshalb am 9. Mai 1330 ein Bündnis mit den Habsburgern und hat "vermutlich bei dieser Gelegenheit die Ehe zwischen Anna und Otto vorgeschlagenīs_ Dieser Plan konnte - vorerst - nicht ausgeführt werden, da der Papst die Dispens verweigerte, "als der Habsburger ... am 6. August im Vertrag von Hagenau den Bayern als Kaiser anerkannteīs_ Dieser Vertrag von Hagenau findet übrigens auch Erwähnung in der Autobiographie Karls IV.

 

Illo vero tempore cum reversus fueram de Francia in comitatum Luczemburgensem et inveneram patrem meum ibidem, obsederat dux Austrie civitatem Columbariensem in Alzacia, et Ludovicus eam liberare non poterat. Accessit pater meus ad eosdem, et concordavit dictum ducem cum Lodovico._

 

Veldtrup schließt nicht aus, daß die Habsburger hier bewußt taktierten, um durch Anerkennung Ludwigs die Dispenserteilung des Papstes zu verhindern. So wurde "der geplanten Familienverbindung mit Luxemburg die Basis entzogen, um einer ihnen unbequemen Bindung zu entgehen, die hausmachtpolitisch eine Minderung ihrer Ansprüche bedeutet hätteīs_ Noch im November des gleichen Jahres schlossen die Habsburger mit Ludwig sogar einen Geheimvertrag, der Kärnten nach Heinrichs Tod den Habsburgern zusagte, Tirol aber für Ludwig selbst sicherte._ War also die Art und Weise, wie Johann die Eheschließung zwischen Heinrich von Kärnten und Beatrix von Savoyen für seine Zwecke nutzen konnte ein klarer taktischer Sieg für die Luxemburger, so konnten die Habsburger in dieser Angelegenheit einen Punktsieg für sich verbuchen.

Im Oktober 1333 kommt es zu einem Zusammentreffen Karls IV. mit Heinrich von Kärnten in Meran. Karl stellt bei dieser Gelegenheit sechs Urkunden aus. In diesen Urkunden sicherte er Heinrich die Zahlung der 1324 versprochenen 40.000 Mark zu - allerdings in Raten. Als Heinrich 1335 starb hatte er immer noch nicht den vollen Betrag erhalten. Kurz vor Heinrichs Tod kam es im Februar 1335 in Znaim doch noch zu der Hochzeit zwischen Karls Schwester Anna und Herzog Otto von Österreich. Die Hochzeitsfeierlichkeiten, die drei Tage dauerten, werden in Karls Autobiographie in einem Satz zusammengefaßt.

 

Tempore illo tradidimus iuniorem sororem nostram, nomine Anna, Ottoni, duci Austrie, in uxorem._

 

Die Auseinandersetzung mit Ludwig dem Bayern und den Herzögen von Österreich um das Erbe Heinrichs, die diese Hochzeit nicht hatte verhindern können, wird in der Autobiographie jedoch eingehender beschrieben.

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3. Der Streit um das Erbe Heinrichs von Kärnten

 

Otto und Albrecht II. von Österreich waren Brüder Friedrichs von Österreich, der gegen Ludwig den Bayern 1314 zum König gewählt wurde. Aber schon 1330 hatten sich Friedrichs Brüder mit dem Wittelsbacher, der inzwischen im Gegensatz zu den ihn früher unterstützenden Luxemburgern stand, ausgesöhnt._ Entgegen den Absprachen zwischen Ludwig dem Bayern, Heinrich von Kärnten und den Luxemburgern stellte sich Ludwig nach Heinrichs söhnelosem Tod "auf den Standpunkt, daß Tirol und Kärnten als heimgefallene Reichslehen neu zu vergeben seien, und er belehnte am 2. Mai in Linz die Herzoge Albrecht und Otto von Österreich mit Kärnten sowie mit dem südlichen Teil von Tirol. Das Gebiet am Inn behielt sich der Wittelsbacher selbst vorīs_ Ludwig hatte also sogar auf das in den Geheimverhandlungen von 1330 von ihm beanspruchte Tirol verzichtet und es ebenfalls den Habsburgern zugesprochen, "wohl deshalb um die Habsburger nach deren kürzlich erfolgter Eheverbindung mit den Luxemburgern politisch auf seine Seite zu ziehenīs_ Diese Vorgänge stellt Karl IV. in seiner Autobiographie, die im weiteren Verlauf auch noch wiederholte militärische Auseinandersetzungen mit den österreichischen Herzögen um das Erbe Heinrichs von Kärnten erwähnt,_ folgendermaßen dar.

 

Et cum frater noster debuisset accipere possessionem ducatus Karinthie et comitatus Tyrolis post mortem ipsius, tunc fecerat occulte ligam Ludovicus, qui se gerebat pro imperatore, cum ducibus Austrie, Alberto videlicet et Ottone, ad dividendum dominium fratris nostri occulte et false, volens idem Ludovicus habere comitatum Tyrolis, duces vero ducatum Karinthie, inmemor Ludovicus et ingratus serviciorum patris nostri, que sibi exhibuerat in adepcione imperii, prout supra est scriptum. Dux vero Austrie, licet sororem nostram haberet, statim post obitum ducis Karinthie predicti per conspiracionem habitam secreto cum domino de Aufsteyn, qui erat captaneus ex parte ducis tocius Karinthie, statim cum fratre suo habuerunt Karinthiam, quam idem de Aufsteyn eis libere tradidit ac possessionem ei[s]dem dedit. Et sic frater noster perdidit ducatum Karinthie. Illi vero de comitatu Tyrolis noluerunt se subdere Ludovico, sed permanserunt in obediencia fratris nostri._

 

Wie wir sehen konnten, setzten sich in Kärnten die Habsburger relativ schnell durch, Tirol aber verweigerte sich sowohl dem Wittelsbacher als auch den Habsburgern und stellte sich hinter Heinrichs Tochter Margarethe und ihren Mann Johann-Heinrich. Weil Johann-Heinrich aber erst 13, Margarethe erst 17 Jahre alt war, wurde es zur Aufgabe Karls IV., die Interessen der Luxemburger in Tirol durchzusetzen. Anfang 1336 leisteten die Vertreter des Tiroler Adels den beiden Brüdern sowie Margarethe den Treueeid. Nach militärischen Auseinandersetzungen kam es am 9. Oktober 1336 in Enns zu einem Friedensschluß zwischen König Johann von Böhmen und den Habsburgern, die sich auf den "Kompromiß einigten, in dem den österreichischen Herzögen Kärnten, den Luxemburgern Tirol verbliebīs_ Mit diesem Status Quo wollte zwar keine der beiden Parteien leben, es fehlte aber zu diesem Zeitpunkt an Mitteln, einen entscheidenden Sieg zu erringen, um das ganze Erbe Heinrichs zu erwerben.

Karl gelang es für seinen Bruder die Macht in Tirol zu sichern, ja sogar den Einfluß auf Teile Norditaliens auszuweiten. Im März 1339 sicherte Ludwig der Bayer Johann-Heinrich Tirol als Reichslehen zu. 1340 war die luxemburgische Stellung in Tirol durch eine Verschwörung gefährdet; Teile des Tiroler Adels stellten sich offen gegen Karl und seinen Bruder, und auch Johann-Heinrichs Gattin schwankte und dachte an eine Verbindung mit den Wittelsbachern. Wieder schienen die Luxemburger gestärkt aus diesem Konflikt herauszugehen, bis im November 1341 ihre Stellung in Tirol völlig zusammenbrach. "Man versperrte Herzog Johann die Tore der Tiroler Burgen, die Gattin verstieß ihn, so daß er mit Schimpf und Schande aus dem Lande fliehen mußte. Margarethe fand im Sohne Kaiser Ludwigs, dem gleichnamigen Markgrafen von Brandenburg, einen neuen Gemahlīs_ Schriftliche Versprechungen und Zusicherungen von Freiheiten für den Tiroler Adel hatten diesen auf die Seite der Wittelsbacher gezogen. Wichtig war aber auch, daß Margarethe, wohl aus persönlicher Abneigung gegen Johann-Heinrich von sich aus mehr als bereit war, dieses Spiel mitzuspielen. "Am Ende dieses so wenig erfolgreichen Kapitels luxemburgischer Hausmachtpolitik blieb nichts als der Spott Europas, der Johann (-Heinrich) verfolgte, als er wie ein Landflüchtiger Tirol verlassen mußte, weil seine Frau ihn im wahrsten Sinne des Wortes vor die Tür gesetzt hatteīs_

Für Karl und seinen Bruder war Tirol endgültig verloren, obwohl die Auseinandersetzung noch Jahre andauerte. Offiziell gab Karl den Kampf nämlich nicht auf, was aber auch auf politischem Kalkül beruhte: "Karl hatte offensichtlich erkannt, daß nicht zuletzt durch die Umstände der Erwerbung Tirols durch die Wittelsbacher das Ansehen des Kaisers bei der Kurie wie bei den Reichsfürsten noch weiter gesunken war. Umso mehr waren die Chancen für die Kandidatur Karls um die römisch-deutsche Krone gestiegen; ein friedlicher Ausgleich mit den Wittelsbachern in dieser Frage hätte den Aussichten Karls nur geschadetīs_

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4. Die Herzöge von Österreich und die Luxemburger

nach dem Vertrag von Enns

 

Nach dem Vertrag von Enns vom 9. Oktober 1336, der eine zumindest vorläufige Aussöhnung zwischen Johann von Böhmen und den Habsburgern markiert, nimmt die Bedeutung der Herzöge von Österreich in der Autobiographie Karls IV. ab. So wird für Karls Rückkehr aus Italien 1337/38 schlicht vermerkt:

 

Sic reversi in comitatum Tyrolis, ivimus in vallem Eni, abinde in regnum Boemie. Et confederati sumus cum ducibus Austrie, nam ante non eramus amici._

 

Und wenig später, noch auf derselben Seite wird ein Stück Familiengeschichte angeschnitten:

 

Eodem tempore infra duos menses mortui sunt soror nostra et sororius dux Austrie, quos ab eo tempore nunquam vidimus._

 

Ein etwas bedeutenderes Ereignis im Zusammenhang mit den Herzögen von Österreich berichtet Karl IV. für das Jahr 1339, als er in Preßburg, wo er am 23.06.1339 urkundet, zwischen dem Herzog von Österreich und dem König von Ungarn vermittelte. Sein Verhältnis zu beiden Seiten war offenbar gut genug, daß er diese Vermittlerrolle übernehmen konnte.

 

Abinde veni Bozoniam, que est in metis Ungarie et Austrie, et concordavi regem Ungarie cum duce Austrie._

 

Aber schon wenig später, im Winter 1340/41, war das Verhältnis Karls IV. zum Herzog von Österreich wieder ein schlechteres. Während eines Aufenthalts in Italien erreichte Karl ein Hilferuf des Patriarchen von Aquileja, dem er gegen den Herzog von Österreich und den Grafen von Görz zu Hilfe kommen mußte.

 

Ubi me existente patriarcha Aquilegiensis oppressus a duce Austrie et comite Goricie, qui in campis iacebant prope Utinam in Foro Julii, quibus patriarcha cum gente sua resistere non valebat, misit michi epistolam in hec verba: "Vobis illustri principi Karolo de progenie regis Boemie, marchioni Moravie, nec non milicie vestre notifico, quod domus domine dominarum et virginis virginum Aquilegiensis per hostes graviter oppugnatur; cui tamen servitores [domine] dominarum vel puellarum pocius adiuvare debent. Et ideo rogo vos et vestros principes universaliter, quatenus amore domine dominarum non permittatis ita ipsius domum et bona violariīs

Quibus auditis una cum militibus nostris bene ducentis galeatis et mille peditibus transivimus per altissimos montes, ubi transitus non erat consuetus. Dominus quoque transitum nobis paravit per Senevallem, et venimus cum magna difficultate in diocesin Aquilegiensem et altero die ad patriarcham. Qui congregaverat gentem suam et castra metatus est ad nos prope unum flumen contra inimicos suos, qui iacebant ex altera parte rivi inter nos et eos existentis. Ipsi autem eadem nocte rescientes adventum nostrum fugierunt, et dispersus est exercitus eorum. Tunc nos secuti sumus eos et obsedimus partem eorum in castro. Ibi iacuimus per multum tempus et impugnavimus sepius dictum castrum. Ibidem ex nostris multi fuerunt vulnerati._

 

Mit dieser Beschreibung endet der autobiographische Teil der Vita, die restlichen Kapitel sind in der dritten Person verfaßt. Im 18. Kapitel wird noch ein Bündnis erwähnt, das Ludwig der Bayer, der König von Ungarn, der Herzog von Österreich, der König von Krakau und der Markgraf von Schweidnitz gegen König Johann von Böhmen und Markgraf Karl von Mähren im Juni 1345 geschlossen haben sollen._ Von dieser breiten Allianz, die die Luxemburger als sehr isoliert erscheinen läßt, ist aber aus anderen Quellen nichts bekannt. Von kämpferischen Auseinandersetzungen als Folge dieses Bündnisses wird in der Vita zwar berichtet, aber der Herzog von Österreich wird in diesem Zusammenhang nicht genannt.

1344 "hatte sich die politische Situation ... geändert. Karls gutes Verhältnis zur Kurie schien anzudeuten, daß des Kaisers Stern zu sinken begann. Nun hielt es Albrecht für angezeigt, den Kontakt zu den Luxemburgern zu intensivieren - wenn auch nicht durch ein politisches Bündnis gegen Ludwig, so doch wenigstens durch eine Familienbeziehung ..īs_ So kam es im Juli zu Verhandlungen über eine mögliche Hochzeit von Albrechts Sohn Rudolf IV. und Karls Tochter Catharina. Die Vereinbarungen waren jedoch so schwammig formuliert, daß König Johann von Böhmen und Karl ohne mit der Wimper zu zucken im September des gleichen Jahres mit Markgraf Friedrich II. dem Ernsthaften von Meißen verhandelten und eine Ehe zwischen Catharina und Friedrichs Sohn in Erwägung zogen. Friedrich war als Schwiegersohn Ludwigs des Bayern ein wesentlich interessanterer Verbündeter als der ohnehin neutrale Habsburger Albrecht. Doch vorläufig kam weder die eine noch die andere Ehe zustande, denn Albrecht erfuhr von den Plänen der Luxemburger, Catharina mit dem Hause Meißen zu verheiraten. Friedrich von Meißen söhnte sich mit seinem Schwiegervater aus, und war somit kein interessanter bzw. verfügbarer Partner mehr für Johann und Karl.

Erst 1348 gab es wieder Bemühungen seitens Karls IV. seine Tochter Catharina zu verheiraten. Am 11. Oktober 1347 war Ludwig der Bayer gestorben. Karl mußte nun nicht mehr die Stellung Ludwigs schwächen, sondern seine eigene als Römischer König stärken: "War es ihm bei den Beratungen mit dem Habsburger im Juli 1344 hauptsächlich darum gegangen, die Stellung Ludwigs dadurch zu erschüttern, daß er ihm seine Bundesgenossen abwarb, um seine eigene Wahl zum König zu sichern, mußte er jetzt, da er gewählt war, auf seine Anerkennung auch durch diejenigen Fürstenfamilien hinwirken, die bereits zu Lebzeiten Ludwigs eine neutrale Haltung eingenommen hatten. 1344 war Albrecht auf Karl zugegangen, jetzt warb Karl um den Habsburgerīs_

 

5. Kärnten und Tirol in der Zeit nach Ludwig dem Bayern

 

Die Verbindung der Luxemburger mit dem Hause Habsburg war besonders deshalb wichtig, da abzusehen war, daß die Wittelsbacher nach dem Tod Ludwigs des Bayern nicht ohne weiteres auf den Thron verzichten würden. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten dauerte jedoch. Ludwigs Sohn, Ludwig der Brandenburger, kam nicht in Frage, "weil er wegen seiner Ehe mit Margarethe Maultasch gebannt warīs_ Am 10. Januar 1348 wurde König Eduard III. von England in Lahnstein zum Gegenkönig gewählt, verzichtete aber schon am 10. Mai endgültig auf die römische Krone. In dieser Situation wurde das Bündnis mit Habsburg besonders wichtig, da kurz zuvor die Habsburger selbst mit Eduard verhandelt hatten.

Die Verhandlungen Karls IV. mit Albrecht wurden dadurch kompliziert, daß sich Konrad II. von Hardegg mit seiner Frau und seinen Brüdern in den Schutz Karls begeben hatte. Konrads Frau war aber die Nichte Albrechts von Österreich, der über diese Liebeshochzeit sehr erbost war, da er die Grafen von Hardegg für nicht ebenbürtig hielt._ Die Verhandlungen wurden abgebrochen, aber durch die Nachricht von Eduards Verzicht wurde Karls Stellung dahingehend gestärkt, daß Albrecht nun nachgab und einwilligte. Für das Jahr 1353 wurde das Hochzeitsdatum festgelegt.

Der eigentliche Triumph der Luxemburger war aber viel weitreichender als nur die Verbindung der Häuser Luxemburg und Habsburg durch eine Ehe: Albrecht ließ sich von Karl mit Österreich und dem so lange umstrittenen Kärnten belehnen!_ Erst Mitte der 1350er Jahre scheint dann das Interesse Karls an Tirol endgültig abzunehmen: "Der Kaiser_ nahm nun im Böhmen benachbarten Norden und Osten seine erfolgreiche Familien- und Hausmachtpolitik wahr. Hingegen begann jetzt ein anderes Geschlecht, die Habsburger, immer engere Fäden nach Tirol zu knüpfenīs_ Nach dem Tode Ludwigs des Brandenburgers_, des Gatten der Margarethe Maultasch, übertrug diese ihren Herrschaftsbereich 1363 an ihre nächsten Verwandten, den Habsburger Rudolf IV., den Schwiegersohn Karls IV., und dessen Brüder Albrecht III. und Leopold III. Als Folge dessen belehnte Karl IV. 1364 seinen Schwiegersohn Rudolf IV. von Habsburg und dessen Brüder mit der Grafschaft Tirol. "Sollte Karl jemals die Hoffnung gehabt haben, durch die eheliche Verbindung seiner Tochter mit Rudolf Einfluß auf ihn ...ausüben zu können, ... so sah er sich getäuscht ... Schwiegervater und Schwiegersohn befanden sich nicht selten im schärfstem politischen Widerstreit ..īs_ So schreibt z. B. Reinhard Schneider: "Beispielsweise hat Herzog Rudolf IV. seinen eigenen Herrschaftsbereich Österreich mit Nachdruck als 'Schild und Herz des Reiches' und als 'vollkommenes Glied des hl. Römischen Reiches' verstanden und eine absolute Gleichrangigkeit mit den Kurfürsten erstrebt, weshalb er nicht einmal vor dem Mittel der Fälschung von angeblichen Privilegien des Hauses Österreich zurückschreckte, unter denen das Privilegium Maius als bekanntestes giltīs_ Am 27. Juli 1365 starb Rudolf jedoch sehr früh; er und Catharina hatten keine Kinder bekommen. Sein jüngerer Bruder Albrecht III., war schon eher zur Zusammenarbeit bereit. Catharina, Rudolfs Witwe, heiratete kurze Zeit später Otto von Brandenburg.

Schon 1364 hatte Karls Bruder Johann-Heinrich Margarethe geheiratet, die Schwester Rudolfs von Österreich, die verwitwete "Schwiegertochter seiner eigenen ersten Gemahlin, Margarethe Maultaschīs_ Der erste Gatte der Habsburgerin Margarethe, Meinhard III., war im Januar 1363 gestorben, und da er keinen Erben hinterließ, ging Tirol nun an die österreichischen Herzöge. Dieser šbergang markierte, so Riedmann, "einen neuen Abschnitt der Geschichte des Landes im Gebirge ..īs_

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6. Abschließende Bewertung

 

In den Jahren von der Doppelwahl 1314 bis zum Tode von Karls Schwiegersohn Rudolf IV. 1365 hat sich das Verhältnis zwischen den Häusern Luxemburg und Habsburg mehrmals geändert. Am Anfang stand König Johann von Böhmen auf der Seite Ludwigs des Bayern gegen den Gegenkönig im Reich Friedrich von Österreich - und gegen den böhmischen Gegenkönig Heinrich von Kärnten. Eine zeitlang schien es dann wieder möglich, daß die Geschlechter Habsburg und Luxemburg sich aussöhnten, stattdessen fand zwar eine Aussöhnung mit Heinrich von Kärnten statt, aber da die Luxemburger sich von Ludwig dem Bayern entfremdet hatten, machte der die Habsburger nun zu seinen Verbündeten. Gerade über Tirol und Kärnten waren die Gegensätze zwischen den Habsburgern und den Luxemburgern wohl so stark, wie bei sonst keinem anderen Aspekt während des behandelten Zeitraumes. Ein ausgehandelter Kompromiß ist um 1345 noch einmal gefährdet, bis Karl 1348 über seine Heiratspolitik eine länger anhaltende Aussöhnung erreicht. Dieses Hin und Her habe ich versucht, in dieser Arbeit nachzuzeichnen. Die zwei zentralen Fragen sind: Wer war die treibende Kraft, die eine Veränderung des Verhältnisses zu einem bestimmten Zeitpunkt erwirkte bzw. zu erwirken suchte? Aus welcher Motivation, aus welchem Kalkül heraus war diese Kraft zu diesen Zeitpunkten bemüht, das Verhältnis zu verändern?

An der Aussöhnung zwischen König Johann von Böhmen und Heinrich von Kärnten war erstens Johann interessiert, der den letzten Rest einer Bedrohung durch Heinrichs Gegenkönigtum aus dem Weg räumen wollte, zweitens war Ludwig der Bayer - anfangs - daran interessiert, daß sich ein Verbündeter, nämlich Johann, und ein potentieller Verbündeter, nämlich Heinrich, verstanden. Die Österreicher waren hier besorgte Zuschauer, versuchten selbst einzugreifen, um Heinrich auf ihre Seite zu ziehen.

Die Aussöhnung mit den Österreichern im Hagenauer Vertrag 1330 war sicherlich im Interesse Johanns von Böhmen, der für seine Pläne in Tirol und Kärnten die Konkurrenz der Österreicher fürchtete und versuchte, diese auszuschalten. Stattdessen fanden diese in Ludwig dem Bayern, dessen Verhältnis zu Johann nun merklich abgekühlt war, einen Verbündeten, und in einem Geheimvertrag mit Ludwig machten sie deutlich, daß sie keineswegs gewillt waren auf Tirol und Kärnten zu verzichten, es gar den Luxemburgern zu überlassen. Dazu paßt auch die These Veldtrups, daß die Habsburger die Einwilligung in die Ehepläne mit den Luxemburgern in dieser Zeit nur vorgetäuscht haben, da sie sich sicher waren, daß der Papst seine Zustimmung verweigern würde._ Daß 1335 doch die Ehe zwischen Johanns Tochter Anna und Otto von Österreich geschlossen wurde, ist als fast verzweifelter Versuch der Luxemburger zu werten, Tirol und Kärnten doch noch für sich zu sichern. Wie der Lauf der Dinge zeigte, kümmerten sich die Habsburger in dieser Sache jedoch nicht um familiäre Verbindungen, sondern nur um ihre eigenen territorialen Interessen.

Der Vertrag von Enns 1336 war beiden Seiten eine willkommene Pause im Kampf um Kärnten und Tirol, er stellte eine Vernunft- keine Liebesehe dar. Erst 1342, als Albrecht von Österreich die Macht Ludwigs des Bayern als schwindend erkannte, bemühte er sich um engere, bessere Beziehungen zu den Luxemburgern. Die gefaßten Pläne verwarf diesmal Karl IV., der in dem Markgrafen Friedrich von Meißen einen wichtigeren Partner zu sehen glaubte.

Karl IV. jedoch war es, der 1348 sah, daß er der Unterstützung der Habsburger bedurfte. Diesmal ging also die Initiative von ihm aus. Diesmal kam es auch zu der Hochzeit. Für einige Zeit hatte sich so, trotz der politischen Differenzen zwischen Karl und seinem Schwiegersohn Rudolf IV., ein relativ gutes Verhältnis zwischen den zwei Häusern eingestellt. Dem Umstand, daß Karl IV. seine Hausmachtpolitik schließlich auf den an Böhmen angrenzenden Norden und Osten konzentrierte, d. h. Kärnten und Tirol für ihn kein Thema mehr waren, und der Tatsache, daß Rudolf IV., dessen persönliches Verhältnis zu Karl nicht sehr gut war, recht schnell davonschied, sind zu verdanken, daß das Verhältnis gut blieb. Ein weiterer sehr wichtiger Grund war natürlich auch der Umstand, daß die Habsburger letztlich Karls Lehnshoheit als König und Kaiser über Kärnten und Tirol anerkannten, für Karl ein später, aber sicherlich sehr befriedigender Triumph!

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7. Literaturliste:

 

Marie Bl hov , Zur Fälschung und Fiktion in der offiziellen Historiographie der Zeit Karls
IV., in: Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta
Germaniae Historica, München, 16.-19. September 1986, Teil I. Kongreßdaten und
Festvorträge. Literatur und Fälschung, Hannover 1988, S. 377-394.

Evamaria Engel (Hg.), Karl IV. Politik und Ideologie im 14. Jahrhundert, Weimar 1982.

Walter Lammers, Unwahres oder Verfälschtes in der Autobiographie Karls IV.?, in:
Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta Germaniae
Historica, München, 16.-19. September 1986, Teil I. Kongreßdaten und Festvorträge.
Literatur und Fälschung, Hannover 1988, S. 339-376.

Hans Patze (Hg.), Kaiser Karl IV. 1316-1378. Forschungen über Kaiser und Reich,
Neustadt/Aisch 1978.

Josef Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, in: Hans Patze
(Hg.), Kaiser Karl IV. 1316-1378. Forschungen über Kaiser und Reich, Neustadt/Aisch
1978, S. 775-796.

Reinhard Schneider, Probleme der Reichspolitik Karls IV., in: Hans Patze (Hg.), Kaiser Karl
IV. 1316-1378. Forschungen über Kaiser und Reich, Neustadt/Aisch 1978, S. 73-101.

Dieter Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den dynastischen
Heiratsprojekten Karls IV., Warendorf 1988.

Vita Caroli Quarti. Die Autobiographie Karls IV., Einführung, šbersetzung und Kommentar
von Eugen Hillenbrand, Stuttgart 1979.

Emil Werunsky, Geschichte Kaiser Karls IV. und seiner Zeit. Erster Band (1316-1346), New
York 1961 (Originalausgabe: Innsbruck 1880).

Ellen Widder, Itinerar und Politik. Studien zur Reiseherrschaft Karls IV. südlich der Alpen,
Köln, Weimar, Wien 1993.

 

 

8. Fußnoten:

 

_ Vetrag von Enns zwischen König Johann von Böhmen und den Herzögen von Österreich am 09.10.1336.

_ Schlacht bei Mühldorf am 28.09.1322.

_ Vita Caroli Quarti, S. 86-88. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 87-89: "Diesen Ludwig
wählten und unterstützten bis zur siegreichen Schlacht, in der er seinen Gegner Friedrich von
Österreich gefangennahm, die folgenden Fürsten: König Johann von Böhmen, mein Vater, die
Erzbischöfe von Mainz und Trier, sowie Waldemar, der letzte Brandenburger. Auf Friedrichs Seite
standen: Der Erzbischof von Köln, der Herzog von Sachsen und der Pfalzgrafīs

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 777.

_ südlich von Padua.

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 779. Dort auch die nun folgenden
Abmachungen.

_ Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik, S. 194.

_ ebda., S. 195.

_ ebda., S. 195.

_ ebda., S. 196.

_ Vita Caroli Quarti, S. 88. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 89: "Zu jener Zeit nun, als ich
von Frankreich in die Grafschaft Luxemburg zurückgekehrt war und dort meinen Vater angetroffen
hatte, belagerte der Herzog von Österreich die Stadt Colmar im Elsaß, und Ludwig konnte sie nicht
entsetzen. Mein Vater zog zu ihnen und söhnte den Herzog mit Ludwig ausīs

_ Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik, S. 197.

_ ebda., S. 197.

_ Vita Caroli Quarti, S. 120. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 121: "In dieser Zeit vermählten
wir unsere jüngere Schwester Anna mit dem Herzog Otto von Österreichīs

_ Hagenauer Vertrag 06.08 1330.

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 783.

_ Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik, S. 206f.

_ Vita Caroli Quarti, S. 126-131.

_ ebda., S. 120. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 121: "Obwohl unser Bruder nach dessen
Tode das Herzogtum Kärnten und die Grafschaft Tirol hätte in Besitz nehmen sollen, hatte Ludwig,
der sich als Kaiser ausgab, damals mit den Herzögen Albrecht und Otto von Österreich einen
Geheimvertrag abgeschlossen, um hinterhältig und widerrechtlich den Herrschaftsbereich meines
Bruders mit ihnen zu teilen. Ludwig selbst wollte die Grafschaft Tirol in Besitz nehmen, die Herzöge
das Herzogtum Kärnten. In seiner Rücksichtslosigkeit zeigte er sich nicht erkenntlich für die Dienste,
die ihm einst unser Vater bei der Erwerbung des Reiches erwiesen hatte, wovon schon oben die Rede
war. Der Herzog von Österreich aber führte unmittelbar nach dem Tode des Herzogs von Kärtnen mit
dem Herrn von Aufenstein, der als herzoglicher Statthalter für ganz Kärnten eingesetzt war,
Geheimverhandlungen, obwohl er unsere Schwester zur Frau hatte. Sofort besetzte er gemeinsam mit
seinem Bruder Kärnten, das ihnen der von Aufenstein bereitwillig in die Hände spielte und in ihren
Besitz gab. Und so verlor unser Bruder das Herzogtum Kärnten. Die Tiroler aber wollten sich Ludwig
nicht unterwerfen, sondern blieben meinem Bruder ergebenīs

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 784.

_ ebda., S. 790.

_ Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik, S. 208.

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 791.

_ Vita Caroli Quarti, S. 142. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 143: "So kehrten wir nach Tirol
zurück. šber das Inntal gelangten wir nach Böhmen. Auch mit den Herzögen von Österreich hatten
wir ein Bündnis; früher waren wir nämlich verfeindetīs

_ Vita Caroli Quarti, S. 142. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 143: "Zur selben Zeit starben
innerhalb von zwei Monaten unsere Schwester und unser Schwager, der Herzog von Österreich. Wir
haben sie in jener Zeit zum letzten Mal gesehenīs Anna V 03.11.1338, Otto V 16. oder 17.02.1339,
Karl nimmt zur Datierung jedoch die Heuschreckenplage vom Juli/August 1338.

_ Vita Caroli Quarti, S. 168. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 169: "Danach kam ich nach
Preßburg, das an der ungarisch-österreichischen Grenze liegt, unde vermittelte zwischen dem König
von Ungarn und dem Herzog von Österreichīs

_ Vita Caroli Quarti, S. 178-180. Deutsche šbersetzung in: Vita Caroli Quarti, S. 179-181: "Während meines
Aufenthalts erhielt ich von dem Patriarchen von Aquileja eine Botschaft. Er befand sich in großer
Bedrängnis durch den Herzog von Österreich und den Grafen von Görz, die bei Udine in Friaul im
Felde lagen. Ihnen konnte der Patriarch keinen Widerstand leisten. Sein Brief hatte folgenden
Wortlaut: 'Euch, dem erlauchten Fürsten Karl aus dem böhmischen Königsgeschlecht, Markgraf von
Mähren, aber auch Eurer Ritterschaft tue ich kund, daß zu Aquileja das Haus der Herrin aller
Herrinnen, der Jungfrau aller Jungfrauen, durch Feinde hart bedrängt wird. Um so mehr müssen die
Diener der Herrin aller Herrinnen und Jungfrauen es schützen. Deshalb bitte ich Euch und alle Eure
Fürsten, aus Liebe zur Herrin der Herrinnen nicht zu dulden, daß ihr Haus und ihr Besitz derart
geschändet werden.

Auf diesen Hilferuf hin überquerten wir mit gut zweihundert Helmen und tausend
Fußsoldaten auf ungewöhnlichem Wege das Hochgebirge. Der Herr geleitete uns auch durch
Serravalle, und wir kamen unter großen Strapazen in das Bistum Aquileja. Am folgenden Tag
meldeten wir uns beim Patriarchen. Er hatte seine Truppen bereits zusammengezogen und schlug nun
bei uns in der Nähe eines Flusses sein Lager auf, um gegen seine Feinde vorzugehen, die am
gegenüberliegenden Ufer lagen. Diese flohen noch in der gleichen Nacht, als sie unser Eintreffen
bemerkten, und ihr Heer löste sich auf. Nun verfolgten wir sie und belagerten einen Teil von ihnen in
einer Burg. Wir verbrachten hier geraume Zeit und trugen wiederholt Angriffe gegen die Burg vor.
Dabei wurden viele der unsrigen verwundetīs

_ Vita Caroli Quarti, S. 186-189.

_ Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik, S. 277.

_ ebda., S. 289f.

_ ebda., S. 289.

_ ebda., S. 204.

_ ebda., S. 291.

_ Kaiserkrönung Karls IV. 1355.

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 795.

_ Ludwig der Brandenburger V 1361.

_ Veldtrup, Zwischen Eherecht und Familienpolitik, S. 297.

_ Schneider, Probleme der Reichspolitik Karls IV., S. 78.

_ Riedmann, Karl IV. und die Bemühungen der Luxemburger um Tirol, S. 796.

_ ebda., S. 796.

_ siehe S. 6.