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Inhaltsverzeichnis

1 Zugänge

1.1 Provider und Online-Dienste

1.2 Netzbetreiber

2 Informationsquellen 2.1 Aktuelle Informationen

2.1.1 Online-Zeitungen

2.1.2 Nachrichten und Wetter

2.1.3 Wirtschaftsnachrichten

2.1.4 E-Zines

2.2 Suchmaschinen

2.3 Archive

2.4 Professionelle Datensammlungen

3 Web-Marketing 3.1 Werbung und Sponsoring

3.2 Online-Verkauf

3.3 Serviceleistungen

3.4 Public Relations

4 Web-Dienstleistungen 4.1 Web-Agenturen und Consultants

4.2 Web-Designer

4.3 Programmierer und Softwareentwickler

5 Kommunikation und Globale Vernetzung 5.1 Finanzdienstleister

5.2 Wissenschaft

5.3 Firmennetze

5.4 Telearbeit Virtual Workgroups

5.5 Allgemeine Nutzung

6 Sex im Internet 6.1 Bildarchive

6.2 Interaktion

6.3 Pay per click

7 Fazit und zukünftige Entwicklungen
Anhang 19

 

Einleitung

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der kommerziellen Nutzung des Internet im allgemeinen, im einzelnen wird jedoch bis auf wenige Ausnahmen nur auf die Nutzung des WWW, des World Wide Web und seiner Möglichkeiten eingegangen.

"Als Internet wird die Verbindung all jener Computer bezeichnet, die über das Protokoll TCP/IP miteinander kommunizieren. 1969 konstruierte das amerikanische Verteidigungsministerium ein Computernetz mit dem Namen ARPANET (Advanced Research Projects Agency-NET), das 4 Computer miteinander verband. 1972 wurde es öffentlich präsentiert, und viele Universitäten und Forschungseinrichtungen schlossen sich an das Netz an. Eine zweite Generation dieser Netzwerksoftware, bestehend aus einer ganzen Familie von Protokollen, wurde bis 1982 spezifiziert und programmiert. Zwei seiner Hauptelemente, das Transmission Control Protocol (TCP) und das Internet Protocol (IP), wurden zu einer "pars-pro-toto"-Bezeichnung für die gesamte Protokollfamilie. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, daß TCP/IP von verschiedenen Rechnertypen "verstanden" wird.

TCP/IP verbreitete sich äußerst rasch. Vor allem wissenschaftliche Einrichtungen integrierten es als wesentlichen Bestandteil von Rechner-zu-Rechner-Kommunikation, wobei man heute dazu übergegangen ist, das Netzwerk von Computern (heute bereits über 6 Millionen), die gemeinsam TCP/IP als Protokollfolge benutzen, Internet zu nennen. Das Internet präsentiert sich heute als Verbindung vieler, von verschiedenen Organisationen betreuter Teilnetze. Obwohl einzelne Organisationen bestimmte Aufgaben für das gesamte Internet erfüllen, gibt es doch keine Organisation, die für das Internet zuständig und verantwortlich ist. Die rasante Entwicklung des Internet basiert auf den Inputs der Betreiber von Teilnetzen und einzelner Benutzer.

Im Jahre 1990 bestand das Internet aus über 3.000 lokalen Netzwerken mit über 200.000 eingebundenen Computern. Anfang 1992 betrug die Zahl der Rechner bereits über 725.000 und sie verdoppelt sich zirka alle 7 Monate. Im Juli 1995 hatte ihre Zahl über 6,6 Millionen erreicht.

Als tatsächliche Übertragungsmedien werden im Internet hauptsächlich Standleitungen (mit unterschiedlichen Kapazitäten), aber auch normale Wähl-Telefonleitungen zur temporären Erweiterung des Netzes verwendet. Auch Satellitenübertragung ist bei elektronischer Kommunikation bereits vollständig integriert. Unter einer Standleitung versteht man eine Leitung, bei der die verbundenen Geräte ständig sende- und empfangsbereit sind (so als ob zwei Fernsprechpartner nie den Hörer abnehmen und wählen müßten, um miteinander kommunizieren zu können). Derartige Leitungen haben in der Regel eine Datentransferrate von 56 kbps (Kilobits/Sekunde), was 6-7 kB (Kilobyte) pro Sekunde entspricht (ungefähr drei A4-Seiten Text). T3-Links, spezielle Leitungen mit mehr als 40 Mbps (Megabit/Sekunde), verbinden z.B. die Hauptknoten des von der amerikanischen National Science Foundation ins Leben gerufenen NSFNET, das sogenannte NSFNET Backbone ("Rückgrat").

Theoretisch kann über eine T3-Leitung der gesamte Inhalt einer 40MB Festplatte in knapp zehn Sekunden von einem Computer zum anderen übertragen werden. Praktisch ist dies deshalb nicht möglich, weil die einzelnen Leitungen nicht nur einer Verbindung zur Verfügung stehen. Dadurch, daß die Informationen in klar definierte Pakete verpackt sind, die außerdem alle wichtigen Adressierungsinformationen enthalten, können mehrere Verbindungen gleichzeitig über eine Leitung bedient werden. Insbesondere über Hochleistungsverbindungen jagen normalerweise die Pakete verschiedenster Sender und Empfänger in wirrer Abfolge. Es ist die Aufgabe der Software in den Zwischenknoten des Netzes und beim Empfänger, diese Pakete richtig weiterzuleiten bzw. wieder zu einer sinnvollen Nachricht zusammenzusetzen. Durch diese Art der Übertragung werden die einzelnen Verbindungen sehr gut ausgelastet, womit die Kosten der Verbindung auf sehr viele übertragene Informationseinheiten aufgeteilt werden."

  1. Zugänge
  2. Als Zugang versteht man den Zugriff auf das Internet via Telefonleitung und Computer. Wie bereits beschrieben wird ein TCP/IP-Protokoll verwendet, um auf einen sogenannten Server zuzugreifen, von dem man aus Zugriff auf andere Server weltweit hat. Die Qualität eines Anbieters hängt mit der Leitungskapazität und der Rechnerleistung zusammen. Wird von Regierungsseite oder seitens der Telefonnetzbetreiber von einer Verbreiterung der Datenautobahn gesprochen, so wird damit die Optimierung und Erweiterung dieser Backbones beschrieben.

    1. Provider und Online-Dienste
Eine Möglichkeit am stetigen Wachstum des Internet zu profitieren, stellt die Bereitstellung des Zugangs dar. Es wird ein Rechner installiert mit entsprechender Net-Server-Software. Der Rechner wird dann über eine Telefon oder Datenleitung (Standleitung) in das Netz eingebunden und über Telefon oder ISDN Zugänge wählen sich die zahlenden Benutzer in diesen Server ein. Der Provider erhält für seine Aufwendungen (Standleitung, Server-Pflege, Informationsservice) entweder eine Pauschale oder wird pro eingewählter Stunde bezahlt.

In Deutschland bekannte Provider sind:

Meistens verdienen die Provider weniger am Zugang, als mehr am vermieteten Web-Space oder an den Zusatzdienstleistungen. Das erklärt, warum die reinen Zugangsdienste in der Relation teurer sind.

Eine Zeitlang konnten kleine Firmem Geld verdienen, in dem sie selbst Net-Server aufstellten und diese für andere Provider ins Netz einbanden, jedoch ist dieser Markt inzwischen weitgehend oligopolisiert.

    1. Netzbetreiber
Als Netzbetreiber bezeichnet man diejenigen, welche die Zugangsleitungen zur Verfügung stellen. Ein wesentlicher Nutznießer vom Internet-Boom in Deutschland ist somit die Telekom, die an den zumeist lokalen Gesprächen verdient. Ein Internaut ist oft mehrere Stunden im Netz und die ganze Zeit so telefonisch verbunden. Gerade diese lokalen Gespräche hat die Telekom vor kurzem verteuert. Es wurde zwar ein sogenannter "Friends & Family" Tarif in Aussicht gestellt, bei dem fünf Nummern zum halben Preis erreicht werden, allerdings kostet dieser im Monat zusätzlich DM 23,00 und die Nummern dürfen nur am Ort sein.

Starke Konkurrenz dürfte mit Fall des Telefonmonopols auf den Markt kommen, zumal Netzbetreiber wie VEBA gleich Glasfaserkabel legen könnten, die auch für Fernsehübertragung geeignet sind. Diese Breitbandkabel wären dann auch für die Internet-Nutzung via sog. Kabelmodem zu verwenden. Der Vorteil gegenüber der Telekom ist, daß diese bislang nur unidirektionale Verbindungen schaffen kann, d.h. nur in die Haushalte senden, jedoch keine Antwort, wie beim Internet notwendig, empfangen kann. Kabelmodems würden die derzeitigen ISDN oder Modems um das zehnfache an Leistung überbieten und so Bildtelefonie und Video-on-demand ermöglichen. Das Internet würde sich zum multimedialen Fernsehen entwickeln. Erste Großversuche laufen bereits erfolgreich in Teilen der USA.

  1. Informationsquellen
  2. Ein wesentlicher Markt für das Internet ist der Informationsmarkt. Der schnelle und bequeme Zugriff erspart Wege und Geld. Suchen ist am Anfang aufwendig, wenn jedoch die Quellen und Informationsseiten bekannt sind, einfacher als in einer Biblothek oder einem Archiv. Zudem lassen sich die Texte und Bilder einfach kopieren und weiterbearbeiten, was bei Printmedien nicht möglich ist.

    Zugänge zu jeglichen kostenpflichtigen Informationen werden mit Abfragen gesichert, wobei dem Kunden ein Zugangscode und ein Passwort mitgeteilt wird.

    1. Aktuelle Informationen
      1. Online-Zeitungen

      2.  

        Fast alle deutschen Publikumsmagazine und sehr viele Tageszeitungen sind bereits heute schon im Netz präsent und bieten Teile ihrer Printprodukte an. Da diese Angebote kostenlos sind, werden oft nicht alle Artikel dort veröffentlicht, oder große Teile weggelassen. Allerdings geht das Online-Angebot vieler Zeitungen weit über den Printbereich hinaus und bietet weitere Serviceleistungen und/oder netztypische Anwendungen an. Als Beispiel sei hier das Magazin Stern genannt (siehe Anhang I), welches eine sehr umfangreiche Web-Site anbietet, die eine Ergänzung zur Zeitschrift darstellt. Demgegenüber steht beispielweise DER SPIEGEL, der mehr oder minder nur Teile aus dem Magazin im Netz veröffentlicht.

        Viele Tageszeitungen bieten zusätzlich Veranstaltungskalender und Restaurantkritiksammlungen (DER TAGESSPIEGEL) oder ähnliches auf ihren Web-Seiten an. Vorbildlich ist die Berliner Zeitung, die über ein umfassendes Bild- und Artikel-Online-Archiv (ab 1994) verfügt, in dem stichwortartig gesucht werden kann.

        Eine weitere interessante Sparte sind die Anzeigenzeitschriften. Um hier zu verhindern, daß die Informationen umsonst abgerufen werden, veröffentlich beispielsweise die Zweite Hand nur die Anzeigen, nicht jedoch die Telefonnummern, die nur den Abonnenten nach einer Passwortabfrage zur Verfügung gestellt werden.

      3. Nachrichten und Wetter

      4.  

        Viele Anbieter stellen aktuelle Nachrichten ins Netz, allerdings wird man dpa vergeblich suchen, da diese ihre Informationen ja an andere verkaufen. Überhaupt ist es sehr problematisch für Nachrichtenagenturen und Wetterdienste, da ihre Informationen originär sind und daher die Beschaffung entlohnt wird.

      5. Wirtschaftsnachrichten

      6.  

        Wirtschaftsnachrichten und vor allem aktuelle Börsenkurse waren bislang ein Privileg der Banken. Durch das Internet ist es möglich von überall auf der Welt an jeder Börse präsent zu sein. Ähnlich wie bei Datenbanken wird diese Dienstleistung im wesentlichen über Abonnementgebühren abgerechnet und der Zugang mit Passwörtern geschützt. Als Zusatzservice wird oft die Einrichtung eines Portfolios ermöglicht, bei dem der Nutzer seine persönlichen Aktien eingibt, die automatisch aktualisiert werden. Weitere Möglichkeiten sind der Verkauf und Kauf von Wertpapieren. (siehe Anhang VIII)

      7. E-Zines
      Eine gänzlich neue Art der Publikation sind die sogenannten E-Zines, das heißt Magazine, die NUR im Netz erscheinen und die Nutzer spontan abrufen können oder sogar via eMail abonnieren können. Der Profit liegt hier im Verkauf von Werbeflächen (Banner) und gegebenenfalls Adressen, die auf bestimmte Themen angesprochen werden können (siehe Anhang II) .

       

    2. Suchmaschinen

    3.  

      Eines der wesentlichen Probleme des Internets ist seine Unübersichtlichkeit. Bei der Suche helfen sog. Suchmaschinen, die Web-Sites registrieren und deren Signatur (Meta-Tag) für die Stichwortsuche nutzen. Bei der Erfassung neue Sites helfen Suchroboter, die systematisch das Netz nach neuen Seiten durchsuchen. Profit wird hier ebenfalls nur durch Bannerwerbung erreicht. Allerdings gibt es inzwischen etliche Dutzende solcher Maschinen und nur die wenigstens sind so bekannt, daß darauf auch international zugegriffen wird. Beispiele hier sind Yahoo und Alta-Vista (siehe Anhang III).

    4. Archive
    5. Einerseits sehr unübersichtlich, andererseits der schnellste Zugang zu Informationen ist das Internet zunehmend für professionelle Datenbankanbieter interessant. Die Sammlung, Katalogisierung und Pflege von Daten ist relativ aufwendig und teuer, so daß diese Anbieter sich ihre Dienste auch entsprechend entgelten lassen. Allerdings ist die Informationsbeschaffung über elektronische Datenbanken dennoch eine der effizientesten und günstigsten Methoden, um (überhaupt) an Datenmaterial zu gelangen. Die Anbieter vergeben in der Regel entweder monatliche Pauschalabonnement, Bezahlung per Dokument oder per abgerufene Datenmenge. Oft sind mehrere Datenbankanbieter unter einem Abrechnungsdach zusammengefaßt.

    6. Professionelle Datensammlungen
    Datenbanken existieren schon sehr lange und Informationssammler versorgten ihre Kunden bislang schriftlich mit Neuerungen oder Antworten auf Anfragen. Gerade bei der Kreditwürdigkeitsprüfung (Bürgel, Creditreform, etc.) und im juristischen Bereich (juris) sind elektronische Datenbanken eine Alternative zu Loseblattsammlungen und im Hinblick auf Suchmöglichkeiten erheblich effizienter (siehe Anhang IV).
  3. Web-Marketing
  4. Die Marketingmöglichkeiten im Netz sind (fast) grenzenlos. Es erweitert den üblichen "Marketing-Mix" um ganz neue Ansprachemöglichkeiten. Im Wesentlichen liegt der Unterschied darin, daß nicht die Firma die Kunden anspricht, sondern die Interessenten nach den Produkten bzw. den Firmen suchen.

    1. Werbung und Sponsoring
    2. Auf populären Seiten, deren Informations- oder Unterhaltungsgehalt hoch ist und die von vielen Nutzern besucht werden wird mit Bannern geworben, die direkte Links zu den Firmen sind oder es werden Informationsdienste gesponsort. Das Sponsoring der Sportergebnisse der letzten Olympischen Winterspiele (SUN), die im Internet eine halbe Stunde nach Ende der Läufe veröffentlicht wurden, war so erfolgreich, daß der offizielle Sponsor der Spiele es unterbinden ließ. Diese Art der Werbung wird immer mehr an Bedeutung gewinnen und viele Non-Profit-Organisationen werden sich so ihre Web-Sites finanzieren lassen.

    3. Online-Verkauf
    4. Der Versandhandel hat mit der Möglichkeit der Bestellung via Telefon und Telefax an Bedeutung gewonnen. Das Erstellen, Drucken und das Versenden von Katalogen ist sehr teuer, außerdem müssen diese ständig aufgrund des sich ändernden Angebots aktualisiert werden und neu verschickt. Das Internet bietet die Möglichkeit stets ein aktuelles Angebot zu zeigen und vor allem auf Anfrage sehr viel mehr Informationen über bestimmte Produkte bereitzustellen. Neueste Entwicklungen (VRML) erlauben sogar, um ein Objekt herumzugehen und es eingehend zu betrachten. Dies kommt jedoch aufgrund des hohen Entwicklungs- und Erstellungsaufwands nur für höherwertige Produkte in Frage. Als Beispiel sei hier die Vorstellung des VW-Concept genannt. Teilweise geht jedoch ein Internet-Angebot weit über übliche Katalogpräsentationen hinaus. So ermöglicht es beispielsweise die Funktionstasten eines elektronischen Gerätes (z.B. Walkman) zu betätigen und virtuell das Gerät zu testen. Gerade im Bereich der technischen Geräte stellt dies eine gute Möglichkeit dar, die Vorzüge von Versandhandel und Fachgeschäft miteinander zu verbinden. Die Möglichkeiten der Warenpräsentation sind hierbei (fast) unbegrenzt und mit zunehmender Verbesserung der Übertragungsraten dürfte diese Art der Vermarktung besonders bei innovativen Produkten zunehmen (siehe Anhang V).

    5. Serviceleistungen
    6. Via Internet ist es möglich in Kundenkontakt zu treten und stets erreichbar zu sein. Probleme können sofort sogar durch Bug-fixes oder Patch-ups behoben werden. Der Kunde erhält neueste Informationen über das (Software-) Produkt und ist in der Lage Updates herunterzuladen. Außerdem ist ein Mitarbeiter in der Lage mehrere Kunden gleichzeitig zu beraten. Ein wesentlicher Vorteil zur Hotline ist, daß durch speichern der häufigsten Fragen und Antworten (FAQ’s - Frequent asked Questions) bekannte Probleme keine weitere Betreuungszeit in Anspruch nehmen und der Kunde schneller Hilfe für sein Problem findet. Sollte ein Kundenproblem nicht gleich lösbar sein, so kann der Mitarbeiter vom Kunden unbemerkt Rat einholen, um dessen Anfrage qualifiziert beantworten zu können. Dem Kunden erwächst so nie der Eindruck, die Firma wäre nicht in der Lage sein Problem zu lösen und der Mitarbeiter gerät nicht unnötig unter Druck. Selbstverständlich ist diese Art der Betreuung auch sehr gut für Telearbeit geeignet und durch die zunehmende internationalisierung reicht es aus eine Anlaufadresse anzugeben und dennoch mit Mitarbeitern über die ganze Welt verstreut 24 Stunden täglich präsent zu sein.

    7. Public Relations
    Viele Unternehmen nutzen heute schon das Netz für Öffentlichkeitsarbeit. Der Chip-Hersteller intel erfuhr via eMail von einem Fehler bei der Division in seinen Pentium-Prozessoren und antwortete auch über das Netz. Kurz Presseerklärungen und Ankündigungen wurden zuerst und vornehmlich über das Internet veröffentlicht und fanden dort eine interessierte Leserschar. Aber nicht nur Computerhersteller und Softwarefirmen nutzen das Netz für Veröffentlichungen, sondern auch Dienstleister und Produzenten anderer Produkte. Der Postversand und die Aktualisierung von "toten" Adressen kosten erheblich mehr als deren Nutzen und die Bereitstellung im Netz erlaubt es stets, die aktuellsten Informationen für eine interessierte Leserschaft bereitzuhalten.

     

  5. Web-Dienstleistungen
  6. Als Web-Dienstleistungen werden solche bezeichnet, die sich mit der Erstellung, Pflege und Aktualisierung von Daten im Netz befassen. Mit dem Wachstum des Internet entsteht und wächst hier analog ein ganz neue Berufszweig, der in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wie bei jeder neuen Technologie gibt es aber noch keine Ausbildung oder Lehre; im Wesentlichen handelt es sich noch um sogenanntes learning by doing. Auf dem Gebiet der Ausbildung von Internet-Fachleuten bestehen noch große Defizite, die in naher Zukunft ebenfalls ein gutes Geschäftsfeld darstellen.

     

    1. Web-Agenturen und Consultants
    2. Neben traditionellen Werbeagenturen gewinnen sogenannte Web-Agenturen mehr an Bedeutung, die die Eigenheiten und Vorteile des Internet genau kennen und über das nötige Know-How für die Erstellung und Pflege von Web-Sites verfügen. Daneben etablieren sich Consultants, die Unternehmen das neue Medium erklären und ihnen ihren Web-Auftritt und den richtigen Mitteleinsatz planen. Dazu zählt auch die Vermittlung eines Providers, der entsprechenden Grafiker, Texter und Programmierer zur Erstellung.

      Neben den grafischen Werbeseiten wächst die Bedeutung der Intranets, Firmennetze, die die Kapazitäten des Internets nutzen. Spezialfirmen bieten sich immer häufiger an, solche Netze zu planen, einzurichten und nach außen abzuschirmen (Firewall-Server-Konzept), damit vertrauliche Daten nicht von Dritten eingesehen werden können.

    3. Web-Designer
    4. Web-Designer sind mit Grafik-Designern herkömmlicher Schule zu vergleichen. Ihre Arbeit besteht im Wesentlichen in der Erstellung elektronischer Grafiken, die für den Einsatz im WWW geeignet sind. Größe, Dateiformat und Beschaffenheit bestimmen darüber, ob eine Seite von Kunden schnell geladen wird und entsprechend ankommt. Dabei spielen aber ganz neue Aspekte eine Rolle und eine Web-Site kann durchauch auf verschiedenen Computern unterschiedlich aussehen. Derlei Besonderheiten muß ein Web-Designer kennen und beachten.

    5. Programmierer und Softwareentwickler
    Die Sprache des Web ist html und in letzter Zeit zunehmend Java, ein C+ Dialekt. Selbstverständlich benötigt man zur Erstellung einer Seite daher Programmierer, die die Grafiken einbinden und die Gestaltung der Web-Designer und Consultants umsetzen. Zur Zeit arbeiten mehrere Softwareunternehmen fieberhaft daran eine Computer- und Betriebssystemunabhänge Plattform zu erstellen, auf der Anwendungsprogramme laufen. Das würde das derzeit vorherrschende Monopol von Microsoft und intel aufweichen und den Softwaremarkt revolutionieren. Erste Ansätze sind bereits mit der Entwicklung der Programmiersprache Java der Firma SUN gegeben, jedoch sind insbesondere die Sicherheitsrisiken noch nicht gelöst. Eine andere Alternative stellt das für den UNIX-Bereich entwickelte Betriebssystem LINUX dar, welches von Softwareentwicklern aus der ganzen Welt im Internet entwickelt wurde und kostenlos verwendet werden kann. Die Tatsache, daß jeder sich an der Entwicklung beteiligen kann und damit eine nahezu perfekte Software ohne Zeit- und Konkurrenzdruck entwickelt werden kann, macht den kommerziellen Softwareunternehmen Angst und Bange (siehe Anhang VII).

     

  7. Kommunikation und Globale Vernetzung
    1. Finanzdienstleister
    2. Nach den guten Erfahrungen der Kreditinstitute und Finanzdienstleister mit nationalen Netzen; in Deutschland beispielsweise BTX, und den damit verbundenen Kosteneinsparungen im Überweisungsverkehr, erkennen die Finanzdienstleister die Möglichkeiten des Internet. Viele Banken bieten neben dem traditionellen Bankangebot Tochterunternehmen, die sich ausschließlich mit Online- und Telefonbanking anbieten (Deutsche Bank - Bank(24), Commerzbank comdirect)bank, etc.) (siehe Anhang IX). Wie bereits unter Wirtschaftsnachrichten erwähnt, ist die Einrichtung und Betreuung von Wertpapierportfolios für Kunden dadurch erheblich vereinfacht. Neben diesen Möglichkeiten darf nicht unterschätzt werden, daß der Kunde von überall Zugriff auf seine Konten hat und nicht mehr ortsgebunden ist. Heiß diskutiert sind jedoch noch die Sicherungsmöglichkeiten dieser Systeme und kritische Stimmen, wie beispielsweise die des Chaos Computer Clubs in Hamburg, warnen vor den Mißbrauchsmöglichkeiten. Allerdings ist die Möglichkeit der unrechtmäßigen Nutzung bei Telefonbanking und bei der Fälschung von Unterschriften ebenso gegeben und wird bei dieser Diskussion meist außer Acht gelassen.

    3. Wissenschaft
    4. Die ursprüngliche Nutzung des Internets war wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungseinrichtungen des Militärs vorbehalten und die allgemeine Nutzung entstand erst mit dem Preisverfall der nötigen Hardware. Das heutige WWW ist auf Initiative des europäischen Kernforschungszentrums CERN entstanden. Die globale Vernetzung der Universitäten war in vielen Fällen bereits Wiege von Neuentwicklungen und Studenten und Professoren, die zunächst spielerisch Software programmierten, sind heute an der Spitze von international erfolgreichen Unternehmen und mehrfache Millionäre.

    5. Firmennetze
    6. Firmen, vor allem in den USA, nutzen die globale Vernetzung des Internet für ihre interne Kommunikation und Informationsfluß. Diese sogenannten Intranets sind gegen unbefugte Zugriffe von Dritten mit sogenannten Firewalls abgesichert, dabei kontrolliert ein vorgeschalteter Netzserver, welche Nutzer und welche Informationen in das Unternehmen hinein und vor allem welche Daten das Unternehmen verlassen dürfen. Die weltweite Zusammenarbeit soll im nächsten Abschnitt unter Virtual Workgroups näher dargestellt werden. Es bleibt jedoch zu sagen, daß die Organisation und Kontrolle der Arbeit von Tochterunternehmen und Filialen rund um den Globus mit solchen Netzen wesentlich vereinfacht wird und die Kosten der Telekommunikation ebenfalls in den meisten Fällen durch Einsparungen an Telefonaten und Versandkosten gesenkt werden konnten.

    7. Telearbeit Virtual Workgroups
    8. Jedes Büro kostet Geld und an Wochenenden und während der Urlaubszeit werden kostbare Ressourcen verschwendet. In den letzten Jahren setzt sich auch der Trend zu flexiblen Arbeitszeiten immer mehr durch. All dies sind Argumente für die Nutzung von Telearbeit, der Möglichkeit von überall, also auch von zuhause, am Arbeitsprozeß produktiv teilzunehmen und sich dennoch die Zeit weitestgehend selbst einzuteilen. Zunächst von alleinerziehenden Müttern im Schwangerschaftsurlaub genutzt, wird Telearbeit heute zu einem immer bedeutenderen Wirtschaftsfaktor, der unter anderem auch insofern umweltschonend wirkt, als daß Fahrten von und zur Arbeitsstätte mit dem eigenen Auto entfallen. Aber auch die Vermeidung von doppelten Heizkosten (Büro und Wohnung), doppelten Telefonanschlüssen, Möbeln etc. spielt eine wichtige Rolle bei der Überlegung Arbeit nicht mehr Firmen, sondern personengebunden zu erledigen.

      Sogenannte Virtual Workgroups sind in der Lage global zusammenzuarbeiten, ohne an einem Platz präsent zu sein. Als ein Beispiel dient die Erstellung neuer Software in den USA, wobei diese während der Nacht in Indien, wo es zur gleichen Zeit Tag ist, auf Fehler untersucht und getestet wird. So kann man beispielsweise die Entwicklungszeit um die Hälfte verkürzen und jeweils die verfügbaren Ressourcen nutzen. Hier spielen auch die originären Funktionen des Internets wieder eine entscheidende Rolle, wo via ftp (File Transfer Protocol) Dateien übertragen werden, oder mit Telnet direkt auf entfernten Rechner gearbeitet werden kann.

    9. Allgemeine Nutzung
    Die Kommunikation via eMail ist aus der Gesellschaft schon kaum noch wegzudenken und im Jahre 2035 wird erwartet, daß JEDER im Alter zwischen 25 und 40 Jahren eine solche Adresse besitzt und vernetzt ist. Der Austausch von Daten und Dokumenten, ja auch von Bildern wird wesentlich durch das Internet vereinfacht und Anwendungen wie Bildtelefonie sind schon seit Jahrzehnten Thema der Zukunftsforscher. Es ist aber nicht nur denkbar, sondern schon seit über einem Jahr in der Diskussion, daß beispielsweise auch die Steuererklärungen der Bürger via Internet an das Finanzamt verschickt werden. Warum nicht auch die Telefonrechnung? Fertig zur Einbindung in die Tabellenkalkulation zur Kontrolle der Gesprächszeiten. Das Faxgerät wird durch die eMail Adresse (fast) ersetzt und die Programmierung des Videorecorders erfolgt aus der Ferne.

     

  8. Sex im Internet
  9. Durch die Anonymität des Internet ist es gerade bei Konsumenten von Schmuddelbildchen sehr beliebt. In der Privatsphäre der eigenen Räume tritt er nicht in Erscheinung und brauch sich weder zu erklären noch zu schämen. Es wird geschätzt, daß über 70% (!) der über das Netz gehenden Daten pornografischer Natur sind. Hat ein simples eMail wenige Kilobyte, so bestehen Fotos aus etlichen Dutzend und gehen bis zu 500 Kb. Man kann sich leicht vorstellen, wieso die Datenautobahnen auf der ganzen Welt verstopft sind.

    1. Bildarchive
    2. Die einfachste Möglichkeit im Internet Geld zu verdienen, ist einige Menschen unbekleidet abzulichten, diese Bilder zu scannen und sie gegen (Abonnement-) Gebühr ins Netz zu stellen. Die Nachfrage nach solchen Seiten ist immens und der Aufwand in der Relation zu den erzielten Einnahmen gering. Zudem ist der Markt stets die ganze Welt und damit ca. 60 Millionen mögliche Kunden (siehe Anhang X).

    3. Interaktion
    4. Findige Rotlichtunternehmer haben bereits virtuelle Peepshows im Netz. Der Nutzer schreibt via eMail was die Dame machen soll und sie dreht und wendet sich vor einer ans Netz angeschlossenen Kamera. Eine Art der Nutzung von Bildtelefonie, bei der allerdings die Minute teurer werden dürfte als bei der Telekom.

    5. Pay per click
    Den Boom mit den Schmuddelbildchen nutzen aber auch schon private Anbieter, die schnell erkannt haben, daß man hiermit sehr einfach sehr viel Geld machen kann: Sie setzen eine Seite mit ein paar Bildern ins Netz und plazieren darauf ein halbes Dutzend Werbebanner. Klickt ein Nutzer auf eines der Banner, erhalten sie ca. 2 Cents gutgeschrieben. Bei mehreren Seiten im Netz und vielen Besuchern kommt da einiges zusammen und so mancher Student finanziert sich so sein Studium.
  10. Fazit und zukünftige Entwicklungen
Dem Internet gehört die Zukunft, allerdings auch der Markt. Wer heute noch nicht im Netz ist, gilt bereits als rückständig. Keine Werbesendung ohne Angabe der Internetadresse, keine Visitenkarte ohne eMail-Adresse, kein neuer Computer ohne Zugang zum Netz der Netze. Anfangs heftig angeprangert, ist die Nutzung des Internet auf kommerzielle Art und Weise heute einer der entscheidenden Antriebe zur technischen Verbesserung und weltweiten Verbreitung. Mit dem vitalen Interesse so viele potentielle Kunden wie möglich zu erreichen wächst auch das Interesse der Industrie am Internet und dessen Ausbau. Kabelmodems, die bewegte Bilder und Ton in Fernsehqualität empfangen und damit nicht nur Video-on-demand, sondern auch Bildtelefonie ermöglichen sind serienreif. Das Fernsehen in seiner jetzigen Form wird abgelöst durch das Internet als interaktives Fernsehen.

Aber auch in der Arbeitswelt wird das Internet eingesetzt, um Lohn- und Betriebskosten zu sparen. Auf der einen Seite gefährlich, kann das Web auf der anderen Seite Arbeitsplätze erhalten, wenn der Standort Deutschland technisch an der Weltspitze liegt. Auf jeden Fall wird das Internet jede Menge Arbeitsplätze neu schaffen und sich als Wirtschaftsfaktor (weiter) etablieren.