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Die Profitrate in der klassischen Politischen Ökonomie


Die langfristige Entwicklung der Profitrate war schon bei den Klassikern der politischen Ökonomie eine zentrale Fragestellung. Der Profit ist bis heute eine der wichtigsten Determinanten des Wirtschaftsgeschehens geblieben. Mit der langfristigen Profitentwicklung direkt verbunden ist die Entwicklung des Kapitalismus.
In der vorliegenden Arbeit werden zunächst die Standpunkte der Klassiker exemplarisch erläutert. Dann soll die Marx'sche These der fallenden Profitrate diskutiert, kritisiert und ihre Auswirkungen auf den kapitalistischen Entwicklungsweg untersucht werden. Wie zu zeigen sein wird, nimmt bei Marx das `Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate' eine besondere Stellung ein. Es "ist dies in jeder Beziehung das wichtigste Gesetz der modernen politischen Ökonomie und das wesentlichste, um die schwierigsten Verhältnisse zu verstehen. Es ist vom historischen Standpunkt aus das wichtigste Gesetz."[1]
Da sich die Marx'schen Vorhersagen bis heute nicht bewahrheitet haben, soll im Anschluß an die Analyse des `Gesetzes' der neomarxistische Standpunkt untersucht werden. Die neomarxistische Position wird anhand des `Monopolkapital' von Baran und Sweezy erläutert. Es wird zu zeigen sein, wie sich aus ihrer Sicht der Dinge die Profite entwickeln und welche Folgerungen für den kapitalistischen Entwicklungsprozeß daraus zu ziehen sind. Abschließend wird ein Vergleich zwischen der Marx'schen und der neomarxistischen Theorie im Hinblick auf die Profite und die Entwicklung des Kapitalismus vorgenommen.
Die Klassiker kamen zu der Überzeugung, daß die Profitrate langfristig sinken müsse. Im 18. Jahrhundert wurde der Fall der Profitrate begrüßt, da die Ökonomen hauptsächlich aus der Sichtweise des Kapitalentleihers argumentierten. Im 19. Jahrhundert wandelte sich diese positive Einstellung mit dem Aufkommen der bürgerlichen politischen Ökonomie.[2]
Adam Smith führte das tendenzielle Fallen des Profits auf die zunehmende Konkurrenz der Kapitalisten untereinander bei fortschreitender Kapitalakkumulation zurück: "Ein erhöhter Einsatz von Kapital, der zu einem Anstieg der Löhne führt, wirkt gewinnschmälernd. Investieren nämlich viele Kaufleute im gleichen Gewerbe, so verringert natürlich ihr gegenseitiger Wettbewerb in der Tendenz ihren Gewinn, und fließt allen Erwerbszweigen einer Volkswirtschaft im gleichen Maße mehr Kapital zu, so muß dieselbe Konkurrenz überall dieselbe Wirkung haben."[3] Die Profitrate wird also von zwei Seiten in die Zange genommen. Einerseits erfordert der hohe Kapitaleinsatz kapitalkräftige Konkurrenten, die gegenseitig ihre Gewinnspannen drucken. Andererseits führt der Wettbewerb um die Arbeitskräfte zu steigenden Löhnen. Dadurch werden die Gewinne auch über die Kostenseite geschmälert. Die sinkenden Gewinne haben jedoch keinen Einfluß auf die Kapitalakkumulation. Ein großes Kapital wächst trotz geringerem Gewinn schneller als ein kleines Kapital, das einen hohen Gewinn bringt. Nach Smith besteht die einzige Schwierigkeit darin, "erst einmal zu diesem wenigen zu kommen."[4] Der Endzustand des Entwicklungsprozesses ist durch Bedingungen des Klimas und des Bodens determiniert. Leben mehr Menschen als der Boden ernähren kann oder als durch das Kapital beschäftigt werden können, so konkurrieren die Arbeiter den Lohn bis zu einem Niveau herunter, bei dem gerade noch genügend Arbeitskräfte am Leben bleiben. Andererseits gibt es so viel Kapital, daß überall die Summe investiert wird, die aufgrund der Beschränkungen der Natur und der Art des Geschäfts gerade noch maximal möglich ist. Dadurch herrscht großer Wettbewerb, der die normalen Gewinne niedrig hält.[5] Der stationäre Endzustand der Entwicklung ist also durch geringe Löhne und Gewinne charakterisiert. Für David Ricardo liegt die Ursache der fallenden Profitrate letztendlich in den sinkenden Bodenerträgen begründet. Der Profit verbleibt nach Abzug der Lohnkosten bzw. Im Agrarsektor zuzüglich der Rente vom Ertrag, er ist also eine Residualgröße. Das Bevölkerungswachstum ist gemäß dem Malthusianischen Bevölkerungsgesetz reallohnabhängig. Aufgrund einer positiven Profitrate kommt es zu Kapitalakkumulation, die den Marktpreis der Arbeit über das Existenzminimum steigen läßt. Dies führt zu einer wachsenden Bevölkerung. Um die zusätzlichen Menschen ernähren zu können, muß die Ackerbaugrenze ausgeweitet werden. Da zunehmend minderwertige Böden unter den Pflug genommen werden, sinken die Ertragszuwächse. Die an den Grundbesitzer abzuführende Differenzialrente, d.h. der Ertragsunterschied zwischen dem besten Boden und dem gerade noch bebauten Grenzboden steigt. Durch die zusätzliche Bevölkerung wird der Marktlohn langfristig wieder auf das Existenzminimum herunterkonkurriert. Dieser Prozeß kommt dann zum Stillstand, wenn die Löhne den gesamten, um die steigenden Renten verminderten Ertrag aufgezehrt haben, der Profit also auf ein Minimum gesunken ist.[6]
Bei Ricardo wirken drei unterschiedliche Tendenzen mit ihren jeweiligen Erklärungen zusammen. Zum einen bewirkt das eherne Lohngesetz (aufgrund der Abhängigkeit des Arbeitsangebots vom Reallohn) eine langfristige Konstanz des Reallohnes. Zum anderen vergrößert sich bei Ausweitung der Ackerbaugrenze der Qualitätsunterschied der bebauten Böden und damit die Differenzialrente. Aufgrund dieser beiden Effekte muß sich als drittes die Residualgröße Profit verringern. Der Profit tendiert zwar gegen Null, die ganze Entwicklung mündet aber schon vorher in einen stationären Zustand. Die Aussicht auf Gewinn stellt das einzige Akkumulationsmotiv dar. Dieses Motiv wird mit sinkendem Profit immer geringer, so daß die Akkumulation schon vor Erreichen des Nullpunktes eingestellt wird.[7]
Das entscheidende Moment der Entwicklung ist immer die Fruchtbarkeit des Bodens. Ricardo kommt zu dem Schluß: " - that in all countries, and all times, profits depend on the quantity of labour requisite to provide necessaries for the labourers, on that land or with that capital which yields no rent. The effects then of accumulation will be different in different countries, and will depend chiefly on the fertility of land."[8]
Bei John Stuart Mill liegt die Profitrate in einem Land mit großer Produktion und hohem Nettoeinkommen nach längerer Akkumulation nur eine Handbreit vom Minimum und damit vom stationären Zustand entfernt.[9] Daß dieser Zustand noch nicht erreicht ist, führt Mill auf entgegenwirkende Umstände zurück. Er nennt als Hauptursachen die Verschwendung von Kapital in der konjunkturellen Überhitzung, leichtsinnige Spekulationen und die auf solche Phasen folgenden Rückschläge. Desweiteren führt Mill Produktionsverbesserungen, Import sowie Kapitalexport in Kolonien oder fremde Länder an.[10] Bezüglich seiner Einschätzung des stationären Zustandes könnte man Mill durchaus als einen Vertreter der modernen Ökologiebewegung bezeichnen. Entscheidend für ein glückliches Leben im stationären Zustand ist eine Beschränkung des Bevölkerungswachstums. Der stationäre Zustand stellt eine Verbesserung im Vergleich zu den jetzigen sozialen Verhältnissen dar. Mill lehnt eine Ellbogengesellschaft ab. Der beste Zustand sei dann erreicht, wenn niemand arm ist, keiner reicher sein will und niemand Angst haben muß, durch andere zurückgedrängt zu werden. Mill geißelt diejenigen Staatsmänner, die nur die bloße Zunahme der Produktion und Kapitalansammlung begrüßen. Es sei nicht einzusehen, daß Personen, die bereits reicher als notwendig sind, ihren Reichtum verdoppeln. Anzustreben sei vielmehr eine bessere Verteilung des Eigentums. Er fürchtet sich vor einer Welt, in der es keine Einsamkeit mehr gibt, in der alles Land kultiviert, jeder überflüssige Baum gefällt und jedes Unkraut ausgerottet sein wird. Angesichts dieser (schon damaligen!) Zukunftsaussichten wünscht sich Mill im Interesse der Nachwelt den stationären Zustand bereits bevor er notwendig wird. Modern ausgedrückt würde dieser Verzicht auf quantitatives Wachstum qualitatives Wachstum nicht ausschließen. Geistige Entwicklung, sozialer und moralischer Fortschritt würden gedeihen. Selbst industrielle Verbesserungen könnten dazu dienen, anstelle der Vermehrung des Reichtums die Arbeitszeit zu verkürzen.[11]
Die exemplarisch ausgewählten Positionen von Smith, Ricardo, und Mill erheben selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mit diesem kurzen Abriß sollen keineswegs die jeweils detaillierteren und schärferen Argumentationen nachgezeichnet werden. Der Sinn der Ausführungen liegt darin, den Boden der Diskussion darzustellen, den Marx vorfand und von dem er sich zum Teil diametral abhob.

II. Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate

A. Die Stellung des Gesetzes im Kapital


Das Gesetz des tendenzielIen Falls der Profitrate darf keineswegs als eine isolierte Aussage von Karl Marx betrachtet werden. Vielmehr ist es zum Verständnis unabdingbar, die Stellung des Gesetzes im größeren Zusammenhang des `Kapital' zu sehen.
Zweck des `Kapital' ist es, "das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen."[12] Marx beschreibt in der Einleitung zu den `Grundrissen' zwei mögliche Wege.[13] Der erste und scheinbar richtige Weg beginnt beim Realen und führt durch zunehmende Abstraktion hin zu den einfachsten Bestimmungen. Der zweite Weg führt genau umgekehrt vom Abstrakten zum Konkreten. Dies ist die wissenschaftliche Methode. Nur hier erscheint das Konkrete als das Resultat der Zusammenfassung vieler Bestimmungen. Es ist das Ergebnis des Denkprozesses.
Marx will sich keinesfalls auf das Wesen beschränken und die realen Phänomene außer Betracht lassen. Vielmehr soll das Wesen die konkreten Erscheinungen begreifen helfen.[14] Die oberflächlichen Erscheinungen des Kapitalismus wie Marktpreise, Zins und Grundrente, industrieller Profit und Profitrate erklären nichts, solange man nicht auf die Grundlagen dieser Erscheinungen zurückgeht.[15]
Bevor Marx diesen Weg im Lauf des `Kapital' beschreiten konnte, mußte er jedoch zum Zweck der Theoriebildung ebenfalls zuerst vom Konkreten ausgehen.[16] Zu Beginn seiner Überlegungen stand das sozioökonomische Produktionsverhältnis zwischen der Kapitalistenklasse und der Arbeiterklasse. Diese Beziehung ermöglicht nach Marx' Intention Formen arbeitslosen Einkommens und Kapitalakkumulation. Vor diesem Hintergrund prüfte er die historischen ökonomischen Fakten. Danach entwickelte Marx eine allgemeine Analysemethode. Hierin betrachtet er aus der Gesamtheit der gesellschaftlichen Verhältnisse nur die Produktionsverhältnisse als bestimmend. Darum beschränkt sich die Analyse des `Kapital' ausschließlich hierauf. Diese Analyse wiederum erfolgt auf Grundlage der Vorstellung, daß auf eine vorkapitalistische Gesellschaft der Kapitalismus hereinbricht.
Nachdem Marx auf diese Weise seine Theorie gebildet hatte, beschreibt er im `Kapital' die kapitalistische Produktionsweise ausgehend vom Abstrakten, der Analyse der Waren, immer weiter konkretisierend bis hin zur Oberfläche, der sichtbaren Erscheinungsform des Kapitalismus.
Marx untersucht im ersten Band des `Kapital' die Erscheinungen des unmittelbaren kapitalistischen Produktionsprozesses, ohne die externen Einflüsse zu beachten.[17] Diese Darstellung wird im zweiten Band dadurch der Realität angenähert, daß die Zirkulation mit berücksichtigt wird. Vor allem im dritten Abschnitt zeigt Marx die Einheit von Produktion und Zirkulation im Kapitalismus. Im dritten Band des `Kapital', der auch das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate enthält, geht es darum, den "Bewegungsprozeß des Kapital, als Ganzes betrachtet"[18] zu enthüllen. Diese Fortführung der Analyse ist notwendig, da die Realität nur mittelbar durch den Produktions und Zirkulationsprozeß erklärt werden kann.
Der dem Gesetz der fallenden Profitrate zugrundeliegende Akkumulationsprozeß ist direkt mit der kapitalistischen Produktionsweise verbunden. Daher wird auch die Analyse der Akkumulation in drei Abschnitte aufgeteilt.[19]
Im siebten Abschnitt des ersten Bandes erörtert Marx "die Akkumulation abstrakt, d.h. als bloßes Element des unmittelbaren Produktionsprozesses."[20] Sowohl der Zirkulationsprozeß des Kapitals als auch die verschiedenen Formen des Mehrwertes werden noch nicht mit in die Analyse einbezogen.[21] Nach den Betrachtungen einer stationären Wirtschaft, der sogenannten einfachen Reproduktion, wendet sich Marx der eigentlichen Akkumulation, dem kapitalistischen Produktionsprozeß auf erweiterter Stufenleiter zu. Er definiert Akkumulation als "Anwendung von Mehrwert als Kapital oder Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital."[22]
Die Existenz des Mehrwerts beruht auf dem Doppelcharakter der Arbeit. Kapitalist und Arbeiter treten sich auf dem Arbeitsmarkt gegenüber und tauschen Äquivalente aus. Der Kapitalist kauft die Arbeitskraft und zahlt dem Arbeiter den Tauschwert. Dieser wiederum ist durch den Wert an Subsistenzmitteln des Arbeiters, die seine Arbeitskraft reproduzieren, festgelegt. Die Arbeitskraft hat für den Kapitalisten jedoch einen höheren Gebrauchswert, d.h. er läßt den Arbeiter länger arbeiten als zur Reproduktion seiner Arbeitskraft notwendig. Die Arbeit setzt dem kapitalistischen Produktionsprozeß somit Wert zu. Diesen Mehrwert eignet sich der Kapitalist an.[23]
Im Gegensatz zur einfachen Reproduktion, bei der der Mehrwert nur die verbrauchten sachIichen Produktionsmittel - modern ausgedrückt die Abschreibungen - ersetzt, werden bei der erweiterten Stufenleiter zusätzliche Produktionsmittel und Arbeitskräfte beschäftigt. Es erfolgt also eine Ausdehnung der Produktion infolge von Nettoinvestitionen. "Der Kreislauf der Reproduktion verändert sich und verwandelt sich ......in eine Spirale."[24] Die Entwicklung der kapitalistischen Produktion erfordert eine anhaltende Steigerung des Kapitals. Die Konkurrenz zwingt den Kapitalisten, " sein Kapital fortwährend auszudehnen, um es zu erhalten und ausdehnen kann er es nur vermittelst progressiver Akkumulation."[25]
Sie wird zum Mittelpunkt des Interesses der Kapitalisten. "Akkumuliert, Akkumuliert! Das ist Moses und die Propheten."[26] Die Größe der Akkumulation ist direkt abhängig von der Höhe des Mehrwerts.[27] An dieser Stelle werden auch die später bei der Behandlung des Falls der Profitrate relevanten Faktoren Erhöhung des Exploitationsgrads der Arbeit und der Produktivitätsgrad der gesellschaftlichen Arbeit erörtert. Nach diesen Vorarbeiten entwickelt Marx im 23. Kapitel `das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Produktion'. Die hier dargelegte steigende organische Zusammensetzung des Kapitals infolge wachsender Akkumulation wird im dritten Band zum entscheidenden Agens bei der Behandlung der Profitrate.
Im dritten Abschnitt des zweiten Bandes wird der Zirkulationsprozeß des gesellschaftlichen Gesamtkapitals betrachtet. Bereits vorher wurden im ersten Abschnitt die verschiedenen Formen des Kapitals in seinem Kreislauf und der Kreislauf selbst diskutiert. Im zweiten Abschnitt stand der Kreislauf als periodischer Umschlag im Mittelpunkt.[28] Nun werden die gesellschaftlichen Bedingungen der erweiterten Reproduktion dargestellt. Die Kapitale müssen in bestimmten Verhältnissen wachsen. Der Verkauf der Waren zu ihren Werten wird nicht mehr einfach als Prämisse gesetzt. Vielmehr wird gezeigt, unter welchen Bedingungen dies vor sich geht.[29]
Nachdem Marx im dritten Band die Annahme, daß die Waren zu ihren Werten verkauft werden, als irreal aufhebt und statt dessen anstelle von Warenwerten Kostpreise setzt, sind alle Vorarbeiten geleistet.[30] Nun kann er im dritten Abschnitt in der Beschreibung der Akkumulation auf die Ebene der Realität vorstoßen. Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate ist für sich betrachtet nur die Spitze des Eisberges. Nur eine letzte Annahme bleibt noch aufrechterhalten: Die produzierten Waren werden auch abgesetzt.[31] Ausgeklammert wird damit das sogenannte Realisationsproblem, d.h. die Tatsache, daß in produzierten Waren zwar schon Mehrwert enthalten ist, dieser jedoch nur qua Verkauf der Waren in Kapital rückverwandelbar wird. Ist die Ware nicht verkauft, so wird der Mehrwert auch nicht realisiert.

B. Darstellung des Gesetzes


Marx definiert die Profitrate schon, bevor er auf ihren tendenziellen Fall eingeht. Die Profitrate ist das Verhältnis des Mehrwerts m zum Gesamtkapital C[32], also zur Summe aus konstantem Kapital c und variablem Kapital v.

Üblicherweise wird die Profitrate auf der Basis des investierten Kapitals ausgedrückt. Marx jedoch berechnet sie auf der Grundlage des verbrauchten Kapitals. Die beiden Bezugsgrößen lassen sich durch Multiplikation der Marx'schen Profitrate mit dem Durchschnittswert des Umsatzes an aufgebrauchtem Kapital ineinander überführen.[33] Da Marx implizit einen jährlichen Durchschnittsumschlag von eins annahm, sind die Profitraten automatisch identisch. Durch eine arithmetische Umformung können die zentralen Determinanten der Profitrate herausgestellt werden:
da
Wie ersichtlich, wird die Profitrate durch die zwei Hauptfaktoren Rate des Mehrwerts und Wertzusammensetzung des Kapitals bestimmt.[34] Zum Verständnis der folgenden Ausführungen ist es notwendig, diese Faktoren zu definieren. Auf die Mehrwertrate wurde z.T. schon im vorigen Abschnitt eingegangen. Ein Arbeitstag konstanter Länge und Intensität hat einen konstanten Wert ( v + m), wobei v den Wert der lebendigen Arbeit = Kosten der Reproduktion der Arbeit, m die unbezahlte Mehrarbeit darstellt. Die sich als das Verhältnis dieser beiden Größen. Sie wird auch Ausbeutungs- bzw. Exploitationsrate genannt. Da die Mehrwertrate der Quotient zweier Strömungsgrößen ist, kürzt sich der Zeitfaktor weg. Aufgrund des hier angenommenen konstanten Arbeitstages kann sich der relative Mehrwert nur durch eine absolute Änderung des Werts der Arbeitskraft infolge von Produktivitätsfortschritten ändern. Die Veränderung der Mehrwertrate ist nur Reflex einer Variation von v. Die Verlängerung des Arbeitstages und damit die Erhöhung des absoluten Mehrwerts bleibt zunächst außer Betracht.
Die Zusammensetzung des Kapitals ist schwieriger zu definieren. Zum einen wird als technische Zusammensetzung "das Verhältnis zwischen der Masse der angewandten Produktionsmittel einerseits und der zu ihrer Anwendung erforderlichen Arbeitsmenge andererseits"[35] verstanden. Es werden also stoffliche Größen zueinander in Beziehung gesetzt.
Zum anderen wird als Wertzusammensetzung das Verhältnis zwischen konstantem Kapital oder Wert der Produktionsmittel und variablem Kapital oder Wert der Arbeitskraft bzw. Gesamtsumme der Löhne definiert.[36]
Die organische Zusammensetzung ist die Wertzusammensetzung. "Insofern sie durch seine technische Zusammensetzung bestimmt wird und deren Änderungen widerspiegelt."[37] Die technische Zusammensetzung ist die eigentliche Grundlage der organischen Zusammensetzung des Kapitals.[38] Eine gleiche technische Zusammensetzung kann indessen über unterschiedliche Preise der Produktionsmittel zu einer anderen Wertzusammensetzung führen, vice versa. Bei näherer Betrachtung der Definitionen der organischen Zusammensetzung ergibt sich, daß im III. Band die Wertzusammensetzung die technische Zusammensetzung widerspiegelt,[39] wäh-
rend sie im I. Band deren Änderungen anzeigt. Daraus, daß Marx nur den I. Band selbst fertiggestellt hat, kann man schließen, daß die darin enthaltene Definition mehr seinen Vorstellungen entspricht als die andere. Die organische Zusammensetzung des Kapitals
besitzt in der angegebenen Definition als Indikator der Änderung in der technischen Zusammensetzung nur kurzfristige Relevanz. Langfristig müssen die Produktionsmittelpreise ins Kalkül gezogen werden. Wie Marx selbst sagt, stellt der wachsende Wertumfang des konstanten Kapitals nur entfernt das Wachstum in der wirklichen Masse der Gebrauchswerte dar.[40]
Dem Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate liegt als Prämisse zugrunde, daß die produzierten Güter auch alle abgesetzt werden können.[41] Das Realisationsproblem stellt sich nicht, vielmehr gilt das Say'sche Theorem. Eine weitere Voraussetzung besteht darin, daß graduelle Veränderungen in der Zusammensetzung des Kapitals mehr oder weniger in allen, zumindest jedoch in den entscheidenden Produktionssphären Platz greifen, so daß sich auch die organische Durchschnittszusammensetzung des Gesamtkapitals ändert.
Im 13. Kapitel des III. Bandes gibt Marx nun dem Gesetz seine klassische Formulierung.[42] Während der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise nimmt der Anteil des variablen Kapitals im Verhältnis zum konstanten Kapital relativ ab. Das bedeutet, daß die
selbe Menge Arbeitskraft, symbolisiert durch dieselbe Menge an variablem Kapital von gegebenem Wertumfang, im Laufe der sich entwickelnden Produktionsmethoden ein konstantes Kapital von wachsendem Wertumfang, d.h. mehr Arbeitsmittel, Maschinerie etc. in Bewegung setzt. Dieser Gesetzmäßigkeit entspricht eine laufende Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals.
"Deren unmittelbare Folge ist, daß die Rate des Mehrwerts bei gleichbleibendem und selbst bei steigendem Exploitationsgrad der Arbeit sich in einer beständig sinkenden allgemeinen Profitrate ausdrückt."[43]
Weil das Verhältnis der angewandten lebendigen Arbeit zur vergegenständlichten Arbeit stets abnimmt, muß auch der unbezahlte Teil der lebendigen Arbeit, der Mehrwert, in einem stets abnehmenden Verhältnis zum Wert des angewandten Kapitals stehen. Nichts anderes als dieses Verhältnis ist die Profitrate. Marx leugnet keineswegs, daß die Profitrate vorübergehend auch aus anderen Gründen fallen könnte. Nur folgt die angegebene Begründung "aus dem Wesen der kapitalistischen Produktionsweise als eine selbstverständliche Notwendigkeit."[44] Das zwangsläufige Sinken der Profitrate ist auch formal offensichtlich.
Da, muß p' zumindest bei konstantem m' mit steigendem q sinken. Dieser vordergründige Zusammenhang ist in der Tat eine Tautologie.[45]
Sweezy fragt mit gutem Grund, ob es gerechtfertigt ist, gleichzeitig mit einer steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals eine konstante Mehrwertrate anzunehmen.[46] Die Behauptung, Marx habe die steigende organische Zusammensetzung von einer steigenden Mehrwertrate isoliert betrachtet, den zweiten Effekt nur als entgegenwirkende Ursache analysiert, davon jedoch bei der Begründung des Gesetzes an sich abstrahiert, stellt schon seit jeher einen zentralen Kritikpunkt dar.[47] Mit diesem Vorwurf wird man Marx indessen nicht gerecht. Nicht nur, daß es einem Theoretiker vom Range Marx' nicht zuzutrauen ist, daß er die Interdependenz dieser Effekte nicht erkannt und ein so zentrales Gesetz nur als arithmetische Umformung formuliert hätte, auch die Ausführungen bei der Begründung des Gesetzes selbst sprechen offensichtlich dagegen. Zwar geht Marx bei seinem ersten Beispiel in der Tat von einer konstanten Mehrwertrate aus. Dies jedoch wohl nur, um den Effekt der Änderungen in der organischen Zusammensetzung auf die Profitrate künstlich vereinfacht darstellen zu können. Schon gleich danach hebt er diese Annahme auf.[48] Das herausgegriffene Zitat (s.o.) beweist hinlänglich, daß Marx eine steigende Mehrwertrate ins Kalkül gezogen hat.
Die Interpendenz zwischen organischer Zusammensetzung und Mehrwertrate folgt daraus, daß eine relative Abnahme des variablen Kapitals im Verhältnis zum konstanten gleichbedeutend mit steigender Produktivität der Arbeit ist.[49] Eine nähere Begründung dieser von Marx oft herausgestellten These findet sich im I. Band.
Mit steigender Arbeitsteilung und der Anwendung von Maschinerie wird als Folge steigender Arbeitsproduktivität mehr konstantes Kapital eingesetzt. Dies ist andererseits aber auch die Bedingung für steigende Produktivität.[50] "Es entspricht diesem wachsenden Wertumfang des konstanten Kapitals ... eine wachsende Verwohlfeilerung des Produkts. Jedes individuelle Produkt, für sich betrachtet, enthält eine geringere Summe von Arbeit als auf niedrigeren Stufen der Produktion, wo das in Arbeit ausgelegte Kapital in ungleich größerem Verhältnis steht zu dem in Produktionsmittel ausgelegten.[51]" Formal betrachtet besteht der Wert eines Gutes aus c+v+m. Wird das Gut mit mehr c und weniger v produziert, so sinkt gleichzeitig mit v auch der enthaltene Mehrwert pro Produkt. Die Zunahme im enthaltenen Wertumfang des konstanten Kapitals c könnte durch die Abnahme des variablen Kapitals v kompensiert werden, da aber der Mehrwert m auch sinkt, enthält das neue Produkt weniger Wert. Selbstverständlich sind von dieser Verwohlfeilerung auch die Subsistenzmittel der Arbeiter betroffen. Bei konstantem Arbeitstag müssen die Arbeiter weniger Zeit für die Reproduktion ihrer Arbeitskraft aufwenden und können längere Zeit Mehrwert produzieren. Die Masse des Mehrwerts steigt im Verhältnis zur Masse des variablen Kapitals. Eine steigende Mehrwertrate ist also die direkte Folge einer steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals.
Sweezy befürchtet, daß "wenn sowohl die organische Zusammensetzung des Kapitals wie auch die Mehrwertrate als variabel angenommen werden, ... dann wird die Richtung in der die Profitrate sich verändern wird unbestimmt"[52] Damit ist ein zentrales Problem des Gesetzes angesprochen, zumal von einem Kritiker, der Marx fälschlicherweise unterstellt, er hätte diesen Sachverhalt nicht erkannt.
Schon nach der bisherigen Diskussion des Gesetzes kann die Ansicht, Marx hätte nur eine Tautologie aufgestellt, als unbegründet zurückgewiesen werden. Bevor auf die berechtigterweise anschließende Frage, was Marx eigentlich dann wollte, eingegangen werden kann, muß zunächst das Gesetz und seine Probleme näher erläutert werden. Auch auf die Gefahr hin, daß die Marx unterstellte Intention später einiges davon relativiert.
Das Gesetz des tendenzielIen Falls der Profitrate enthält zwei wichtige Problemkreise, die auch schon rein formal erkennbar sind.
Aus ergibt sich, daß p' nur sinkt, wenn steigt und wenn das mögliche Steigen diesen Effekt nicht überkompensiert. Das erste Problem bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen der organischen Zusammensetzung des Kapitals und der Mehrwertrate. Kann die Mehrwertrate dauerhaft so stark steigen, daß die Profitrate nicht fällt bzw. sogar steigt? Das zweite Problem bezieht sich auf die organische Zusammensetzung des Kapitals. Wie ist das Steigen zu erklären?
Prinzipiell ist es möglich, am Gesetz schon auf einer vorgelagerten Stufe Kritik zu üben. Ansatzpunkt ist das Transformationsproblem, d.h. das Problem, wie die Werte sich in Preise verwandeln und ob die Behauptung, daß die Summe aller Werte gleich der Summe aller Preise ist, Gültigkeit hat. Von diesen Kritikern wird eine Inkonsistenz zwischen dem ersten und dem dritten Band des Kapital konstatiert. Die Diskussion hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Profitrate. Eine Beschäftigung mit diesem ProbIemkreis würde jedoch den Rahmen der Arbeit sprengen. Daher muß der Verweis auf die Literatur genügen.[53]

C. Entgegenwirkende Ursachen

1. Problematik der steigenden Mehrwertrate


Bei Behandlung der steigenden Mehrwertrate und später der organischen Zusammensetzung unter der Überschrift `Entgegen-wirkende Ursachen' muß scharf getrennt werden von den übrigen entgegenwirkenden Ursachen. Beides sind endogene Ursachen, die direkt mit dem tendenziellen Fall der Profitrate verbunden sind. "Sie unterscheiden sich von letzterem nur in dem Sinn, in dem die beiden Phasen des Blutkreislaufs zu unterscheiden sind - d.h. als einzelne Bewegung des Kapitalakkumulation."[54]
Hier soll nun untersucht werden, ob das zwangsläufige Ansteigen der Mehrwertrate schwächer ist, als daß es das Steigen der organischen Zusammensetzung dauerhaft kompensieren könnte. Nur dann kommt es zu einer sinkenden Profitrate. Für manche Kritiker scheint es durchaus möglich, daß die Mehrwertrate stärker steigt als die organische Zusammensetzung. Dann nämlich, wenn die Arbeitsproduktivität stärker variiert, als es der Veränderung der organischen Zusammensetzung entspricht. Es müßte sozusagen eine exogene Arbeitsproduktivitätsänderung auftreten, die nur die Reproduktionskosten der Arbeit senkt und damit die relative Mehrwertrate steigert, ohne auf die organische Zusammensetzung einzuwirken. Ein Steigen der Profitrate wäre somit das Resultat.[55]
Nach Marx' Ansicht kann jedoch eine steigende Mehrwertrate eine steigende organische Zusammensetzung niemals kompensieren. Ausgangspunkt der Argumentation ist das Verhältnis zwischen Arbeitsproduktivität und angewandter Arbeitskraft. Es ergeben sich zwei Effekte: "Erstens in der Vermehrung der Mehrarbeit, d.h. der Abkürzung der notwendigen Arbeitszeit, die zur Reproduktion der Arbeit erheischt ist. Zweitens in der Abnahme der Menge von Arbeitskraft (Arbeiterzahl), die überhaupt angewandt wird, um ein gegebenes Kapital in Bewegung zu setzen."[56] Einerseits steigt die Mehrwertrate, andererseits sinkt die angewandte Arbeit, also der Faktor, mit dem die Mehrwertrate multipliziert wird, um die Mehrwertmasse zu ermitteln. "Zwei Arbeiter, die 12 Stunden täglich arbeiten, können nicht dieselbe Masse Mehrwert liefern wie 24, die jeder nur 2 Stunden arbeiten, selbst wenn sie von der Luft leben könnten und daher gar nicht für sich selbst zu arbeiten hätten. In dieser Beziehung hat also die Kompensation der verringerten Arbeiterzahl durch Steigerung des Exploitationsgrads der Arbeit gewisse nicht überschreitbare Grenzen; sie kann den Fall der Profitrate wohl hemmen, aber nicht aufheben."[57]
Schon im I. Band des `Kapital' wirft Marx diese Probleme auf. Der Ersatz des variablen Kapitals durch eine größere Mehrwertrate oder durch Verlängerung des Arbeitstags hat unüberwindliche Schranken. Was auch immer der Wert der Arbeitskraft sei, er ist immer kleiner als der Wert, worin sich 24 Arbeitsstunden vergegenständlichen. "Die absolute Schranke des durchschnittlichen Arbeitstags, der von Natur immer kleiner ist als 24 Stunden, bildet eine absolute Schranke für den Ersatz von vermindertem variablen Kapital durch gesteigerte Rate des Mehrwerts oder von verringerter exploitierten Arbeiteranzahl durch erhöhten Exploitationsgrad der Arbeitskraft."[58]
Die Marx'sche Begründung ist eine Kausalaussage. Wenn die organische Zusammensetzung wächst und die Zahl der von einem gegebenen Kapital beschäftigten Arbeiter sich verringert, dann kann selbst eine steigende Mehrwertrate auf die Dauer einen Fall der Mehrwertmasse und daher der Profitrate auf die Dauer nicht verhindern.
Leider wird die Marx'sche Begründung oft nur unbesehen übernommen[59] oder formal fehlerhaft analytisch abgeleitet.[60] Marx geht von einer Abnahme der Menge an Arbeitskraft bei einem gegebenen Kapital aus (siehe oben). Dies bedeutet
C = c + v const. Da muß m sinken, damit p' sinkt.
Da, muß der Zähler kleiner werden.
Betrachten wir folgendes Beispiel:
Angenommen wird ein konstanter Arbeitstag von 10 Stunden Länge. Jede Abnahme von Arbeitszeit, die der Arbeiter zur Reproduktion benötigt, bedeutet eine betragsmäßige gleiche Zunahme an Zeit, die zur Produktion von Mehrwert zur Verfügung steht, d.h. -[Delta]v=[Delta]m. Aus der Annahme des konstanten Gesamtkapitals folgt -[Delta]v=[Delta]c. Nun steige die Produktivität pro Periode um 10 %, d.h. v nimmt um 10 % ab. In der Ausgangssituation sei m = 4, v = 6, c = 9, C = 15.

t

m

v

c

c+v

0

4

6

0,66

4

9

15

0,26

1

4,6

5,4

0,85

4,6

9,6

15

0,3

2

5,14

4,86

1,06

5,14

10,14

15

0,34

3

5,62

4,38

1,29

5,62

10,62

15

0,37

4

6,06

3,94

1,54

6,06

11,06

15

0,4

5

6,46

3,54

1,84

6,46

11,46

15

0,43

6

6,81

3,19

2,13

6,81

11,81

15

0,45

7

7,13

2,87

2,5

7,13

12,13

15

0,47

8

7,42

2,58

2,88

7,42

12,42

15

0,49

9

7,68

2,32

3,31

7,68

12,68

15

0,51


Durch die steigende Arbeitsproduktivität verringert sich v. Bei gegebener Länge des Arbeitstags muß sich zwingend m erhöhen. Aus dieser logischen Folgerung hilft auch nicht der Ausweg. Zwar verringert sich der Multiplikator v, während die Mehrwertrate steigt, das Produkt bleibt aber immer m. Bei steigender Arbeitsproduktivität steigt m unaufhörlich bis zur absoluten Grenze des Arbeitstages, wenn auch in immer kleineren Zuwachsraten. Daraus folgt, daß bei konstanter Gesamtkapitalsumme die Profitrate steigt. Die Marx'sche Begründung beweist also das Gegenteil von dem, was sie eigentlich beweisen wollte.
Der etwas unverständliche Satz "zwei Arbeiter, die 12 Stunden täglich arbeiten, können nicht dieselbe Masse Mehrwert liefern wie 24, die jeder nur 2 Stunden arbeiten"[61] , läßt m.E. eine Interpretation möglich erscheinen, die einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten könnte.
Bei steigender Arbeitsproduktivität sinken die Reproduktionskosten des einzelnen Arbeiters. Das bedeutet, daß seine individuelle Mehrarbeit steigt. Die Mehrwertrate kann also auf ein Individuum bezogen werden. Diese individuelle Mehrwertrate wird mit dem Aggregat der lebendigen Arbeit, v multipliziert. Soll die Masse des Mehrwerts sinken, so muß das Aggregat `lebendige Arbeit', d.h. der Multiplikator stärker sinken als die individuelle Reproduktionskosten. Formal folgt daraus, daß es zwei v gibt:

Dabei ist v1 = individuell notwendige Arbeitszeit, während
V2 = Anzahl der Arbeiter x Lohnsatz = Lohnfond
Soll m sinken, muß v1>v2. Soll v1>v2, so kann das nur bedeuten, daß im Aggregat v2 nicht nur die Preiskomponente Lohn, sondern auch die Mengenkomponente Anzahl der Arbeiter sinkt. Der Werttumfang der angewandten Arbeit daher stärker sinken, als es nur endogen aufgrund der steigenden Arbeitsproduktivität, die die individuelle Mehrwertrate beeinflußt, resultiert. Es fragt sich natürlich sofort, ob dieser Interpretationsversuch Marx gerecht wird. Leider wird er uns die Antwort schuldig bleiben müssen.
Doch es gibt auch einen anderen Ausweg, der sich aus dem `Kapital' selbst begründen läßt. "Der kapitalistische Produktionsprozeß ist wesentlich zugleich Akkumulationsprozeß.[62] Da Akkumulation die Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital darstellt,[63] nimmt das Gesamtkapital in jeder Periode um die Mehrwertmasse der vergangenen Periode zu (natürlich abzüglich des Konsums der Kapitalisten). Die Mehrwertmasse wird somit auf ein wachsendes Gesamtkapital bezogen, was zu einer sinkenden Profitrate führen würde. Doch auch die Mehrwertmasse wird normalerweise von der Akkumulation beeinflußt. Akkumulation bedeutet nämlich keineswegs Anlage von Mehrwert nur in konstantes Kapital. Es ist nicht ausgeschlossen, "daß die absolute Masse der vom gesellschaftlichen Kapital in Bewegung gesetzten und exploitierten Arbeit, daher auch die absolute Masse von Mehrarbeit wächst."[64] Die organische Zusammensetzung ändert sich "nicht, weil die Masse der lebendigen Arbeit fällt, sondern weil die Masse der von ihr in Bewegung gesetzten bereits vergegenständlichten Arbeit steigt."[65] Das variable Kapital fällt nur relativ, absolut steigt es. "Die Anzahl der vom Kapital angewandten Arbeiter, also die absolute Masse der von ihm in Bewegung gesetzten Arbeit, daher die absoluten Masse der von ihm aufgesaugten Mehrarbeit, daher die Masse des von ihm produzierten Mehrwerts, daher die Masse des von ihm produzierten Profits kann also wachsen, und progressiv wachsen, trotz des progressiven Falls der Profitrate. Dies kann nicht nur der Fall sein. Es muß der Fall sein - vorübergehende Schwankungen abgerechnet - auf Basis der kapitalistischen Produktion."[66]
Abstrahiert man vom Akkumulationsprozeß und richtet das Augenmerk ausschließlich auf Veränderungen der Arbeitsproduktivität, so steigt, wie oben bewiesen, die Mehrwertmasse ständig an und nähert sich asymptotisch der absoluten Grenze des Arbeitstages. Demnach steigt bei konstantem Gesamtkapital die Profitrate. Bezieht man den Akkumulationsprozeß in die Überlegung mit ein, so bedeutet eine wachsende organische Zusammensetzung nur, daß relativ mehr in konstantes Kapital akkumuliert wird. Es gilt nicht mehr - [lambda] v = [lambda] c. Da relativ mehr in konstantes Kapital investiert wird, wächst das Gesamtkapital schneller als das variable Kapital [lambda]c > [lambda] C> [lambda]v. Das variable Kapital sinkt also nicht so schnell, bzw. Es steigt sogar, wie es ausschließlich aufgrund des Arbeitsproduktivitätseffektes der Fall wäre. Wenn jedoch v steigt, dann sinkt bei konstantem Arbeitstag die Mehrwertmasse im Zähler;. Jetzt sinkt zwar die Profitrate, aber die Mehrwertmasse sinkt auch, trotz Akkumulation. Aus diesem Problem gibt es den gleichen Aus-
weg wie beim Fall der konstanten Gesamtkapitalsumme. Das v, das die Mehrwertrate bestimmt, ist verschieden vom v, das mit der Mehrwertrate multipliziert wird. Also:
. Damit jetzt m steigt, muß v2 > v1 .
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Marx'sche Argumentation formal widersprüchlich ist. Wenn das Gesamtkapital konstant ist, sinkt mit steigender Arbeitsproduktivität der variable Kapitalanteil absolut, was bei einem konstanten Arbeitstag zu einer größeren Masse Mehrwert und damit zu einer steigenden Profitrate führen würde. Wenn das Gesamtkapital wächst und die Akkumulation groß genug ist, um den Arbeitsproduktivitätseffekt überzukompensieren, so steigt der variable Kapitalanteil absolut (obwohl er relativ fällt), was zu einer sinkenden Mehrwertmasse führt. Die Profitrate fällt zwar, aber der immanente Widerspruch ist nur eine Stufe vorgelagert: Bei Akkumulation sinkt die Mehrwertmasse.
Die bisherige Argumentation stellt den zentralen Marx'schen Ansatz einer mit wachsendem variablen Kapital steigenden Mehrwertmasse auf den Kopf. Anstelle einer positiven Korrelation ergibt sich eine negative. Dies läßt sich noch einmal graphisch veranschaulichen:

konstanter Arbeitstag



v m
+[lambda]v

v -[lambda]m m
Aus diesem Widerspruch ergibt sich nur ein Ausweg. Voraussetzung bei der Erörterung der Effekte auf die Mehrwertrate war ein Arbeitstag konstanter Länge und Intensität. Steigt die Arbeitsproduktivität, so steigt auch die Intensität der Arbeit. Der alte Arbeitstag hat sich gleichsam verlängert. Also gilt folgender Zusammenhang:
Arbeitstag
v m
+[lambda] v + [lambda] m
v m
Die absolute Zunahme der lebendigen Arbeit ist im Ausdruck der Mehrwertrate nicht mehr gleich der Abnahme der Mehrwertmasse, vice versa. Da die Mehrwertraten auf einen Arbeitstag konstanter Länge und Intensität bezogen sind, und sich eben diese Intensität ändert, können sie bei Arbeitsproduktivitätsänderungen nicht mehr verglichen werden. Nach dieser Überlegung wäre es durchaus möglich, daß sowohl das variable Kapital als auch die Mehrwertmasse steigt, eben weil der Arbeitstag intensiver wurde.
Diese Erklärung löst auch die formale Inkonsistenz bei der o.a. Überlegung, daß v1 != v2 :
Mehrwertmasse, m != M
Die individuelle Mehrarbeit m ist nicht mehr identisch mit der Mehrwertmasse. Die Umformung ist unzulässig.
Die Widersprüche der Marx'schen Argumentation beruhen letzten Endes darauf, daß eine implizite ceteris - paribus Bedingung verletzt ist. Die Mehrwertrate vor und nach der Arbeitsproduktivitätsänderung beziehen sich nicht mehr auf den selben Arbeitstag.
Nach dieser Korrektur wäre das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate bei Akkumulation gerettet. Die Mehrwertmasse steigt, stärker steigt jedoch das Gesamtkapital, auf das die Mehrwertmasse bezogen wird. Folglich fällt die Profitrate.

2. Problematik der steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals


Nach Marx drückt sich der gesellschaftliche Produktivitätsgrad der Arbeit im relativen Größenumfang der Produktionsmittel aus, die ein Arbeiter in Produkt verwandelt. Die Masse der Produktionsmittel wächst mit der Produktivität seiner Arbeit. In der maschinellen Fertigung werden zunehmend mehr Rohmaterial und Hilfsstoffe angewendet. Dies ist, wie auch schon oben dargelegt, sowohl Folge als auch Bedingung der steigenden Arbeitsproduktivität. Die Veränderung in der technischen Zusammensetzung des Kapitals spiegelt sich wider in einer veränderten Wertzusammensetzung.[67] Der technische Fortschritt führt also über eine erhöhte technische Zusammensetzung zu einer steigenden Wertzusammensetzung und senkt so die Profitrate.[68] Die unter Konkurrenzdruck stehenden Kapitalisten sind bestrebt, aus einem Arbeiter die maximal mögliche Produktivität herauszuholen. Die eine Möglichkeit, Verlängerung des Arbeitstages, ist durch physische Schranken begrenzt. Also versuchen sie als zweite Möglichkeit, den Arbeitsprozeß durch Einsatz von Maschinen, fortschreitende Arbeitsteilung etc.. zu perfektionieren.[69] Der einzelne Kapitalist, der in diesem Prozeß am weitesten fortgeschritten ist, kann seine Konkurrenten unterbieten und dennoch zu einem Preis verkaufen, der über seinen Produktionskosten liegt. Er erzielt einen Surplusprofit. Das veranlaßt seine Konkurrenten, ebenfalls ihre Produktionsmethoden zu revolutionieren.[70]
Eine individuelle Mechanisierung breitet sich daher aufgrund des Konkurrenzdrucks der Kapitalisten gesamtwirtschaftlich aus. Damit ist jedoch nur gesagt, daß mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise relativ weniger physische Arbeitskraft im Vergleich zu Maschinen angewandt wird.
Dieser zunächst rein technische Vorgang verringert den Wert der einzelnen Güter. Da dies selbstverständlich auch die jeweils vorgelagerte Produktionsstufe betrifft, verändert sich der Wert des eingesetzten physischen variablen und konstanten Kapitals. Von einer erhöhten technischen Zusammensetzung kann daher nicht automatisch auf eine erhöhte Wertzusammensetzung geschlossen werden.[71] Mit der kapitalistischen Entwicklung nimmt das konstante Kapital relativ zwar in physischen Einheiten zu, der Wert dieser physischen Einheiten verringert sich jedoch uno actu, was dem Steigen der organischen Zusammensetzung entgegenwirkt. Die eigentliche Frage besteht darin, warum die Verbilligung dann nicht ausreichen sollte, um die Wertzusammensetzung konstant zu halten.[72]
Auch Marx zieht diese Möglichkeit ins Kalkül. "Abstrakt betrachtet, kann beim Fall des Preises der einzelnen Ware infolge vermehrter Produktivkraft, und bei daher gleichzeitiger Vermehrung der Anzahl dieser wohlfeilern Waren, die Profitrate dieselbe bleiben, z.B. wenn die Vermehrung der Produktivkraft gleichmäßig und gleichzeitig auf alle Bestandteile der Ware wirkte, so daß der Gesamtpreis der Ware in demselben Verhältnis fiele, wie sich die Produktivkraft der Arbeit vermehrte, und andererseits das gegenseitige Verhältnis der verschiedenen Preisbestandteile der Ware bliebe. Steigen könnte die Profitrate sogar, wenn mit der Erhöhung der Rate des Mehrwerts eine bedeutende Wertverminderung der Elemente des konstanten und namentlich des fixen Kapitals verbunden wäre. Aber in Wirklichkeit wird die Profitrate, wie bereits gesehen, auf die Dauer fallen."[73] Dem letzten Satz kann indessen nicht zugestimmt werden. Zwar behauptet Marx immer eine steigende Wertzusammensetzung, aber eine Begründung liefert er letzten Endes nicht.[74] Damit eine steigende organische Zusammensetzung des Kapitals resultiert, müssen die Werte des konstanten Kapitals langsamer fallen, als die technische Zusammensetzung steigt. Zu diesem Sachverhalt äußert sich Marx in den `Theorien über den Mehrwert'. Auch hier schreibt er zunächst über die Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals. Dann jedoch folgt die Passage: "Was sich verwohlfeilert, ist die einzelne Maschine und ihre Bestandteile, aber es entwickelt sich ein System der Maschinerie ... Jede einzelne Maschine, die dem Arbeiter gegenübersteht, schon ungeheure Kollektion von Instrumenten, die er früher vereinzelt brauchte, wie 1800 Spindeln statt einer. Aber sie enthält außerdem Elemente, die das alte nicht enthielt etc.. Trotz der Verwohlfeilerung des einzelnen Elements, das whole bulk (der Maschinerie), steigt im Preis enorm, und die Produktivität besteht in der beständigen Ausdehnung dieses bulk."[75] Ebenso ist er der Ansicht, daß es bei der Produktion eines Teils der Rohstoffe zu keiner größeren Wertsenkung kommt, da es nie gelingt, die Produktion wie bei rein mechanischen oder organischchemischen Prozessen zu technisieren.[76] Die annähernd wertkonstanten Rohstoffe schwächen die sonstige Verwohlfeilerung des konstanten Kapitals ab.
Die von Marx abgegebene Begründung kann insofern nicht befriedigen, als sie nicht theoretisch deduziert wird, sondern auf reale Erscheinungen zurückgreift. Das vielleicht auch ein Grund dafür, daß sie in den `Theorien über den Mehrwert' abgefaßt ist. Sie waren im Unterschied zu den drei theoretischen Büchern des `Kapital' der historische, historisch-kritische oder historisch-literarische Teil seines Werkes.[77]
Die Marx'sche Argumentation ist aus heutiger realer Sicht nicht mehr unbedingt zutreffend. Mittlerweile ist es gelungen, auch die Rohstoffe mechanisiert zu produzieren, zum Teil auch neue zu erfinden. Als Beispiel sei nur die extrem technisierte Mineralölindustrie angeführt. Marx scheint mit seiner Begründung selbst nicht zufrieden zu sein. Seine Erörterungen schließt er ab: "Damit diese Scheiße erledigt."[78]
Da die Marx'sche Beweisführung auf tönernen Füßen steht, haben manche Autoren versucht, die These der steigenden organischen Zusammensetzung mit anderen Argumenten zu begründen. Beispielhaft sei nur Dobb erwähnt, der die Erhöhung aus der Situation am Arbeitsmarkt erklären will.[79] Ist die relative Überbevölkerung gering und die Akkumulation groß, so wird Arbeit ein knapper Faktor. Ebenso wenn durch Gewerkschaftsdruck der Tendenz zur Proletarisierung der Mittelschichten entgegengewirkt wird. Das neue Kapital, das auf beschränkte billige Arbeit trifft, produziert mehr und mehr mit einer höheren organischen Zusammensetzung. Der Aspekt des Reallohns hat nachfolgend unzählige Autoren zu
meist äußerst formalen und mathematisch anspruchsvollen Überlegungen veranlaßt. Da Marx selbst dieses Problem im Zusammenhang mit der Profitrate nur am Rande erwähnt,[80] muß der Verweis auf die Literatur genügen.[81]

3. Übrige entgegenwirkende Ursachen


Neben den bisher diskutierten entgegenwirkenden Ursachen Anstieg der Mehrwertrate bei Arbeitsproduktivitätserhöhung und Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals, die den Anstieg der organischen Zusammensetzung des Kapitals verlangsamt, listet Marx im 14. Kapitel weitere Ursachen auf.
Marx beginnt mit der Erhöhung des Exploitationsgrads der Arbeit. Wie schon erwähnt, erwuchs ihm daraus die Kritik, er hätte einen integralen Teil des Prozesses der steigenden Produktivität getrennt und als gesonderten Faktor behandelt.[82] Die mit einer erhöhten Arbeitsproduktivität Hand in Hand gehende Steigerung der Mehrwertrate wurde jedoch schon im Abschnitt `Das Gesetz als solches' behandelt, während es jetzt um ein Steigen der Mehrwertrate geht, bei dem keine Vermehrung des konstanten Kapitals gegen das variable stattfindet, die organische Zusammensetzung also zunächst unverändert bleibt.[83] Faktoren zur Erhöhung der Exploitation der Arbeit sind manche Intensifikationen, wie beispielsweise beschleunigte Geschwindigkeit der Maschinerie. Besonderen Einfluß aber hat die Verlängerung des Arbeitstages. Daneben wirken die massenhafte Einführung von Frauen- und Kinderarbeit, Befreiungen von Verkehrshemmungen und Fesseln aller Art sowie Erfindungen. Die Erhöhung der Mehrwertrate tendiert aber auch dahin, die von einem gegebenen Kapital angewandte Arbeitskraft zu verringern. Die gleichen Faktoren streben nach Verminderung der Profitrate und gleichzeitig nach Verlangsamung dieser Verminderung. Die angeführten Beispiele, vor allem die Verlängerung des Arbeitstages, mögen zu Marx' Zeiten eine empirische Relevanz gehabt haben. Heute jedoch, im Zeichen der Arbeitszeitverkürzung, sind sie mit erheblichen Fragezeichen zu versehen.
Als eine der wichtigsten entgegenwirkenden Ursachen erwähnt Marx das Herunterdrücken des Arbeitslohns unter seinen Wert. Dieser Punkt wird nicht weiter ausgeführt, da er zu der im `Kapital' nicht behandelten Darstellung der Konkurrenz gehört.[84]
Nach der schon diskutierten Verwohlfeilerung der Elemente des konstanten Kapitals wird die relative Überbevölkerung erörtert.[85] Durch die relative Abnahme der angewandten Arbeit wird mit steigender Arbeitsproduktivität eine relative Überbevölkerung geschaffen. Sie drückt einerseits beständig den Lohn und wirkt andererseits auf eine Perpetuierung des unvollständigen Unterordnungsverhältnisses der Arbeiter gegenüber den Kapitalisten. Dadurch eröffnen sich Chancen für neue Produktionszweige, hauptsächlich in der Luxusgüterindustrie, die relativ arbeitsintensiv produzieren. Geringer Lohn und hohe Arbeitsintensität bewirken eine ungewöhnlich hohe Mehrwertrate und Masse. Diese Sektoren verlangsamen bei der Durchschnittsbildung den Fall der allgemeinen Profitrate.
Der auswärtige Handel wirkt ebenfalls dem Fallen der Profitrate entgegen. Die Elemente des konstanten Kapitals werden genau so wie die notwendigen Lebensmittel und damit das variable Kapital verbilligt. Die Mehrwertrate und die Profitrate steigen ceteris paribus. Daneben erzielen die im Ausland angelegten Kapitale einen Extraprofit, weil sie billiger produzieren können als die dort ansässigen Unternehmen (Marx schwebt hier offenbar ein Technologietransfer vor) und daher auch zu einem geringeren Preis als die einheimischen Unternehmen und dennoch über ihrem Wert verkaufen können. Zudem befinden die Länder sich noch in einem unterentwickelten Zustand, was bedeutet, daß ihre Profitrate noch höher liegt. Auch ist der Exploitationsgrad der Arbeit bei Kulis und Sklaven etc.. höher.
Genau besehen widerspricht dieses Argument der sonstigen Marx'schen Ansicht. Mit steigender Arbeitsproduktivität steigt auch der Exploitationsgrad der Arbeit. Jetzt aber konstatiert er in einem minder entwickelten Land mit niedrigerer Arbeitsproduktivität einen höheren Exploitationsgrad.
Als letztes erwähnt Marx die Zunahme des Aktienkapitals.[86] Dieser Punkt wird jedoch nicht vertieft und das, was dazu gesagt wird, bleibt äußerst unklar.
Dieselben Ursachen, die einen Fall der Profitrate bewirken, hemmen, verlangsamen und paralysieren diesen Fall. Das Gesetz ist nicht aufgehoben, es wirkt nur langsamer.[87] Trotz großer Wechsel in den Profitraten der einzelnen Produktionssphären ändert sich die allgemeine Profitrate nur sehr spät als das Werk langsamer Schwingungen.[88] Das Gesetz wirkt nur als Tendenz.

D. Empirische Prüfung des Gesetzes vom tendenziellen Fall


1956 versuchte Joseph M. Gillman als erster eine statistische Prüfung des Gesetzes vom tendenziellen Fall der Profitrate. Marx hätte seine Doktrin fast ausschließlich auf der Basis von Axiomen entwickelt und anhand rein hypothetischer Daten demonstriert. Erst jetzt wäre eine beachtliche Anzahl von Faktoren vorhanden, mit denen das Gesetz geprüft werden könnte. Daher sei es "höchste Zeit, um ... dem Gaul ins Maul zu schauen, statt dauernd über die Zahl seiner Zähne zu rätseln."[89]
Bei der empirischen Untersuchung stellt sich die Frage, ob es überhaupt zulässig ist, die Marx'schen Aussagen an der Realität zu messen. Es gibt durchaus auch die Ansicht, daß sich aus dem Modell ergebende Probleme nicht mit Hinweisen auf reale Phänomene geklärt werden können und reale Probleme nicht mittels Wertschema eine Lösung finden. Der Unterschied zwischen Wertmodell und Wirklichkeit dürfe nicht verwischt werden.[90]
Es ist sicher richtig, daß jedes Modell durch Abstraktion von der Realität gebildet wird. Daher kann auch die Wirklichkeit nicht ausschließlich in reiner Form durch die Modellergebnisse erklärt werden. Jedes Modell ist nur so gut, wie die Prämissen, von denen ausgegangen wird. Aber letztliches Ziel jeder wissenschaftlichen Modelle sollte doch die Erklärung realer Phänomene sein. Dies ist ja auch die Meinung Marx', der den Ökonomen vorwirft, sie blieben beim Abstrakten stehen, anstatt aus dem Abstrakten die Realität zu erklären. Marx wollte nichts anderes, als den Bewegungsprozeß des Kapitals zu enthüllen. Wäre nun schon der Versuch der empirischen Überprüfung unzulässig, so hieße das, Marx in den Bereich der Metaphysik verbannen. Er war jedoch ein Wissenschaftler mit konkreten Anliegen, seinen Aussagen gab er eine bewußt gesellschaftspolitische Dimension. Man würde der marxistischen Sache einen schlechten Dienst erweisen, würden die Marx'schen Aussagen gegen jeden Wirklichkeitsbezug immunisiert. Wenn es stimmt, daß jeglicher Entwicklungsprozeß dialektisch verläuft, so gilt dies natürlich auch für die Wissenschaft. Jede These, auch und gerade die Marx'sche, muß ihrer Gegenthese gegenübergestellt werden. Sie muß ständig an der Realität gemessen werden. Ansonsten wäre die Beschäftigung mit Marx eine Aufgabe für Glasperlenspieler. Marx als Lösungsversuch für heutige Probleme wäre nicht sinnvoll. Marx muß weg aus der rein intellektuellen Ebene. Er muß empirisch überprüft werden. Die Behauptung, daß der Versuch, "Marx an der Erfahrung zu testen, unzulässig sei, ist eine reine Perversion einer wissenschaftlichen Verfahrensweise." [91]
Eine empirische Überprüfung der Marx'schen Aussagen wirft leider eine Fülle von Problemen auf:[92]
* Das existierende Datenmaterial ist unvollständig, unsicher und manchmal falsch. Die Statistiken sind den Privatinteressen der Einzelkapitale unterworfen. Die Einzelkapitale sind fast ausschließlich die Quelle dieser Daten.
* Die statistischen Kategorien entsprechen den Vorstellungen der Einzelkapitale von der Realität und nicht den Marx'schen Begriffen.
* Die ausgewiesenen Kategorien werden von den nach marxistischer Sicht wirklichen Bewegungsgesetzen verändert, ohne diese jedoch auszuweisen. Der Unterschied zwischen Wesen und Erscheinung kann auch nicht durch bloße Umgruppierung aufgedeckt werden. So tritt beim Wertgesetz der Wert nur als Marktpreis zu Tage.
Aus der Tatsache, daß die Marx'schen Kategorien nirgendwo statistisch erfaßt sind und daher aus den vorhandenen Statistiken mit anderen Kategorien gleichsam herausgefiltert werden müssen, ergibt sich die unangenehme Folge, daß dabei willkürlichen Ansätzen Tür und Tor geöffnet sind. Somit sind die Ergebnisse untereinander nicht vergleichbar. Ihre Kritik setzt bei der Extraktion und Aufbereitung der relevanten Daten aus der Fülle des vorhandenen Materials an. Auch generell kann die Brauchbarkeit der Ergebnisse in Zweifel gezogen werden, wenn ein so großer Ermessensspielraum besteht, daß praktisch jedes gewünschte Ergebnis durch bewußte Auswahl der Daten abgeleitet werden kann. Dies illustriert auch ein Vergleich verschiedener Untersuchungen.[93] Ohne auf die unterschiedlichen Berechnungsmethoden einzugehen, ergibt sich ein sehr uneinheitliches Bild (vgl. Anhang I-V ). In der jeweils relativ kurzen untersuchten Zeitspanne ergibt sich meist ein tendenzieller Fall der Profitrate, wenn auch mit zum Teil sehr heftigen Zyklusausschlägen. Da fast alle Untersuchungen eine Zeitspanne von unter 20 Jahren beinhalten, kann von einer empirischen Bestätigung des Gesetzes keine Rede sein.
Über einen Zeitraum von über 70 Jahren erstreckt sich Gillmans Untersuchung der amerikanischen Verhältnisse. Der Zeitraum beginnt direkt in der Nach-Marx'schen Periode. Gillman führt verschiedene Tests durch. Hier soll jedoch nur der Test auf einer Bestandsbasis angeführt werden, die beide Elemente des konstanten Kapitals, den fixen und den zirkulierenden Anteil, einschließt.[94] Marx definiert das Gesetz auf der Basis des verbrauchten Kapitals, d.h. auf der Basis von Strömungsgrößen, während der Profit sonst üblicherweise auf das investierte Kapital, d.h. die Bestandsbasis bezogen wird.
Es ergibt sich das Ergebnis, daß bis ungefähr zum Jahre 1920 die Marx'schen Folgerungen bestätigt werden: Eine steigende organische Zusammensetzung des Kapitals, eine steigende Mehrwertrate und eine fallende Profitrate. Dann jedoch erfolgt eine scharfe Zäsur: Die organische Zusammensetzung schwankt sehr stark mit langsam fallendem Trend, ebenso die Mehrwertrate mit langsam steigendem Trend. Die Profitrate schwankt ebenfalls, wenn auch mit geringerer Amplitude. Auch sie hat einen leicht an steigenden Trend (vgl. Anhang VI ).
Aus den ermittelten Tatsachen lassen sich nun zwei mögliche Folgerungen ableiten. Die Marx'schen Aussagen gelten nur während der Entwicklung des Kapitalismus. Im voll entwickelten Stadium nehmen die Gegentendenzen unter einer monopolistischen Großproduktion eine neue qualitative Dimension an. Neue Innovationsformen ermöglichen eine Steigerung der Mehrwertrate ohne eine steigende organische Zusammensetzung des Kapitals. Dies konnte Marx nicht voraussehen.[95]
Man könnte andererseits aber auch schließen, daß die zur Demonstration des Gesetzes traditionell definierte Formel nicht mehr gilt. Das Realisationsproblem greift zunehmend Platz und muß in der Mehrwertrate entsprechend Berücksichtigung finden. Unter veränderten Kategorien hätte dann das Marx'sche Gesetz seine Gültigkeit bewahrt.[96]

E. Implikationen des Gesetzes


Bevor auf die Implikationen der fallenden Profitrate eingegangen wird, soll zur Verdeutlichung der bisherigen Diskussion ein Akkumulationsmodell erläutert werden, das in seinen Ergebnissen zum Teil von den Marx'schen Aussagen abweicht. Ein ähnliches Modell ohne Akkumulation findet sich bei Meek .[97]
Es ist eine komparativ-statische Betrachtung über jeweils vier Perioden. Ausgangspunkt K von 100, dem in jeder Periode der jeweilige Mehrwert m voll zugeschlagen wird. Der Kapitalistenkonsum wird vernachlässigt. In der Ausgangssituation liegt eine organische Zusammensetzung q von 0,25 vor, d.h. c = 20, v = 80. Ebenfalls angenommen sei ein konstanter Arbeitstag (auf die Problematik dieser Annahme wurde schon hingewiesen) von acht Stunden Länge. Die Arbeiter haben jeweils Reproduktionskosten im Wert von vier Stunden Arbeitszeit 1. Die anderen vier Stunden stehen zur Mehrwertproduktion zur Verfügung. Die Mehrwertrate m' ist also individuell gefaßt. Das variable Kapital ist als Lohnfond zu verstehen. Mit 80 variablem Kapital können bei einem Lohn pro Kopf in Höhe von vier also 20 Arbeiter beschäftigt werden.
* Bei der 1. Variante (vgl. Anhang VII ) wird der Mehr wert voll in konstantes Kapital investiert. Dadurch steigt die organische Zusammensetzung, die Profitrate fällt. Es erfolgt eine Arbeitsproduktivitätserhöhung im weiteren Sinn, d.h. ex post wird mit gleichem Arbeitsinput mehr Output produziert. Doch soll der Lohn l und damit die Mehrwertrate davon nicht berührt werden.
* Bei der 2. Variante (vgl. Anhang VII ) wird der Mehrwert zu gleichen Teilen in konstantes Kapital c und den Lohnfond v investiert. Die Auswirkung auf q hängt vom Ausgangsverhältnis c : v ab. In unserem Fall steigt q. Die Profitrate fällt. Die Veränderung von q verlangsamt sich in jedem Fall. Durch die gleichgewichtige Akkumulation in c und v pendelt sie sich mit steigendem Kapitalstock auf den Wert 1 ein. Uno actu verlangsamt sich in unserem Modell auch die Bewegung der Profitrate.
* Beim 3. Ansatz (vgl. Anhang VII ) wird der Mehrwert entsprechend dem Ausgangsverhältnis q investiert. Da damit q konstant bleibt, verändert sich bei konstanter Mehrwertrate die Profitrate nicht.
* Beim 4. Ansatz (vgl. Anhang VIII) wird in jeder Periode eine exogene Arbeitsproduktivitätserhöhung um jeweils 25 % angenommen. Sie senkt im Gegensatz zur endogenen ex-post Arbeitsproduktivitätserhöhung den Lohn 1. Jede Abnahme von 1 bedeutet eine absolut gleiche Zunahme der Zeit, die zur Mehrwertproduktion zur Verfügung steht. Daher ändert sich die Mehrwertrate. Es wird also eine formale Trennung zwischen der exogenen ex-ante Arbeitsproduktivitätserhöhung, die qua Lohnsatz nur auf die Mehrwertrate wirkt und der endogenen ex-post Arbeitsproduktivitätserhöhung, die nur auf die organische Zusammensetzung wirkt, vorgenommen. Wird nur in konstantes Kapital investiert, ergibt sich ein, wenn auch im Vergleich zum entsprechenden 1. Modell verlangsamter Fall der Profitrate. Eingewendet werden könnte, daß eine Arbeitsproduktivitätserhöhung um je 25 % übertrieben hoch sei. Dies ist zwar richtig, ändert jedoch die Ergebnisse qualitativ nicht, sondern beschleunigt nur den Verlauf.
* In der 5. Variante (vgl. Anhang VIII ) wird der Mehrwert zu gleichen Teilen in c und v investiert. Bei der angegebenen exogenen Arbeitsproduktivitätserhöhung ergibt sich erstaunlicherweise eine steigende Profitrate.
* Die 6. Variante (vgl. Anhang IX ) kann als zugespitzter Extremfall angesehen werden. Es wird bei steigender Arbeitsproduktivität so investiert, daß q konstant bleibt. Marx geht jedoch von einem steigenden q aus. Denkbar wäre auch eine infinitesimal geringe Steigerung, so daß die Variante hypothetische Relevanz besitzt. Der Kapitalstock wächst mit rasanter Geschwindigkeit, noch schneller steigt die Mehrwertmasse. Es ergibt sich daher ebenfalls eine steigende Profitrate. Bei gesunkenem Lohn können durch zudem steigenden Lohnfond mehr Arbeiter eingestellt werden. Von einer wachsenden Reservearmee kann nach diesem Modell nicht gesprochen werden. Da der Lohn als Reproduktionszeit der Arbeit definiert ist, bleibt der Reallohn konstant, weil die Kosten real auch konstant bleiben. Der Reallohn bezieht sich auf Güter, die Reproduktionszeit auf die Dimension Zeit. Die sinkende Größe 1 wäre mit dem Nominallohn verwandt. Da aber Geld keine Rolle spielt, soll 1 Wertlohn genannt werden.
Das Modell soll hier nicht vertieft werden. Als unter anderem denkbare Ursachen für die zum Teil von Marx abweichenden Ergebnisse könnte die möglicherweise unzulässige Trennung der Arbeitsproduktivität und die möglicherweise Verletzung der impliziten ceteris-paribus Bedingung eines Arbeitstages von konstanter Länge und Intensität genannt werden. Ein solches Modell wird vielleicht den Marx'schen Intentionen nicht gerecht. Er hat zwar auch Reproduktionsschemata aufgestellt, diese dürfen jedoch nie als starre Gesetze verstanden werden.
Zu klären bleibt die entscheidende Frage, welches die Marx'schen Intentionen über die Bedeutung der fallenden Profitrate für den Kapitalismus sind. Isoliert betrachtet scheint es sich um die Krisenerklärung par excellence zu handeln. Doch wenn man die logische Verknüpfung des Gesetzes mit dem gesamten kapitalistischen Produktionsprozeß in Betracht zieht, kann es keine monokausale Krisenerklärung geben. Vielmehr ist jedes Moment des Akkumulationsprozesses ein Mosaikstein der immanenten Krise, die als Gesamtbild des Kapitalismus sichtbar wird.[98]
Marx will mit dem Gesetz auch keineswegs die reale Form der Krise beschreiben. "Die reale Krisis kann nur aus der realen Bewegung der kapitalistischen Produktion, Konkurrenz und Kredit dargestellt werden."[99] Das Marx'sche Akkumulationsmodell ist nur eine Abstraktion, um die Realität besser verstehen zu können, und die Tendenz der fallenden Profitrate ist eine theoretische Konsequenz der Anwendung der Arbeitswerttheorie auf die Akkumulation.[100] Marx will im `Kapital' theoretisch die systemimmanente Krisenhaftigkeit und in letzter Konsequenz den unausweichlichen Niedergang der kapitalistischen Produktionsweise aufzeigen.
Die Krisenursachen sind auf verschiedenen Abstraktionsebenen angesiedelt. Die allgemeinste Form der Krise erfolgt daraus, daß mit der Existenz des Geldes die Identität der Tauschwirtschaft zwischen Geben und Nehmen in den Gegensatz Kauf und Verkauf getrennt wird. Erst durch das Geld ist die Möglichkeit des Hortens bei gleichzeitig nicht geräumten Märkten gegeben. Jede tatsächliche
Krise muß diese allgemeine Form annehmen.[101] "Man kann aber nicht sagen, daß die abstrakte Form der Krise die Ursache der Krise sei."[102] Zu fragen ist, warum die Möglichkeit der Krise zur Wirklichkeit wird.
Der Tauschwert in seiner verselbständigten Form des Geldes ist Inhalt, treibendes Motiv und bestimmender Zweck der gesamten Reproduktion. Die Mehrwertproduktion, d.h. die Verwertung des Kapitals, ist der Prozeß der Erhaltung und Vermehrung des Kapitals, der Profit ist nur die verwandelte Form des Mehrwerts.[103]
Wie gezeigt, führt die Akkumulation zu einer sinkenden Profitrate. Diesen Fall will das Kapital aufhalten, indem es die Mehrwertmasse und damit die Profitmasse qua Steigerung der Mehrwertrate zu erhöhen sucht. Jedoch verringert sich auch weiterhin das variable Kapital relativ zum konstanten Teil. Die Zahl der Mehrwertproduzenten vermindert sich gegenüber dem zu verwertenden Kapital. Immer weniger Arbeiter müssen einen immer größeren Mehrwert produzieren, um die Profitrate zu erzeugen, die eine weitere Akkumulation sicherstellen. Zwangsläufig kommt es zu einem Punkt, wo die größtmögliche Mehrwertmasse nicht genügt, um das akkumulierte Kapital zu verwerten.[104]
"Der Widerspruch, ganz allgemein ausgedrückt, besteht darin, daß die kapitalistische Produktionsweise eine Tendenz einschließt nach absoluter Entwicklung der Produktivkräfte..., während sie andererseits die Erhaltung des existierenden Kapitalwerts und seine Verwertung im höchsten Maß (d.h. stets beschleunigten Anwachs dieses Werts) zum Ziel hat."[105] Die Krise resultiert aus dem Verwertungsproblem, d.h. das akkumulierte Kapital wird zu groß, um sich über eine genügend steigende Mehrwertmasse profitabel verwerten zu können. Es kommt zu Überakkumulation. Die absolute Überproduktion ist erreicht, wenn das gewachsene Kapital nicht mehr, bzw. sogar weniger Mehrwert erzeugt, als vor seinem Wachstum. Es kommt zu einem plötzlichen und starken Fall der Profitrate.[106] Nun beginnt das Krisenszenario, das nur den Zweck hat, Kapital zu entwerten.
Die Entwertung kann nur über die Einzelkapitale erfolgen. Jeder Kapitalist versucht dem zu entgehen, trotzdem muß unbedingt ein Teil des Gesamtkapitals brachgelegt werden. Es entbrennt der Kampf der feindlichen Brüder.[107] Die Vernichtung des Kapitals erstreckt sich zum Teil auf die Kapitalsubstanz, d.h. die Produktionsmittel. Die Hauptzerstörung bezieht sich jedoch auf die Kapitalwerte. Die Anweisungen auf künftigen Profit werden mit dem Fall der Einnahmen sofort entwertet. Es kommt zu einem allgemeinen Preisverfall und daher zu Entwertung des Kapitals. Gleichzeitig wird die Zahlungsmittelfunktion des Geldes gestört. Das Zusammen
brechen des Kreditsystems führt zu heftigen Krisen, zur Störung des Reproduktionsprozesses und zu wirklicher Abnahme der Produktion. Es werden Arbeiter entlassen, die noch Beschäftigten müssen Lohnsenkungen hinnehmen. Durch Preisverfall und Konkurrenzdruck müssen die Kapitalisten ihre Produktionskosten senken, was gleichbedeutend mit einer Steigerung der Produktivkraft der vorhandenen Arbeiter ist. Obwohl deshalb die Masse des konstanten Kapitals im Vergleich zum variablen Kapital steigt, könnte sein Wert gefallen sein.[108]
In der Krise selbst werden so die Bedingungen ihrer Überwindung geschaffen. Durch die Entwertung des vorhandenen Kapitals wird die organische Zusammensetzung gesenkt. Gleichzeitig wird durch den Zwang zur Produktionskostensenkung und damit zur Arbeitsproduktivitätserhöhung die Mehrwertrate erhöht. Somit kann ein neuer Akkumulationszyklus beginnen, der jedoch ebenfalls in sich schon die Bedingung der neuen und stärkeren Krise enthält. Die unkontrollierte Sucht nach Mehrwert treibt die Akkumulation erneut über den Punkt ihrer Verwertung hinaus. Es kommt wieder zur Überproduktion von Kapital.[109]
Der Fall der Profitrate ist nicht der Auslöser der Krise. Er zwingt die Kapitalisten zur Gegenwehr. Erst diese löst die Krise aus.[110] "Die Profitrate würde nicht sinken wegen Konkurrenz infolge der Überproduktion von Kapital. Sondern umgekehrt, weil die gesunkene Profitrate und die Überproduktion von Kapital aus denselben Umständen entspringen, würde jetzt der Konkurrenzkampf eintreten."[111]
In einer Krisensituation ist sowohl ein Überfluß an Kapital, als auch eine überschüssige Arbeitsbevölkerung vorhanden. Dennoch können die Waren nicht abgesetzt werden. Die Produktivkraft gerät in Widerspruch zur engen Basis der Konsumtionsverhältnisse. "Der letzte Grund aller wirklichen Krisen bleibt immer die Armut und Konsumtionsbeschränkung der Massen gegenüber dem Trieb der kapitalistischen Produktion, die Produktivkräfte so zu entwickeln, als ob nur die absolute Konsumtionsfähigkeit der Gesellschaft ihre Grenzen bilde."[112]
Mit diesen Zitaten läßt sich Marx leicht in die Gruppe der Unterkonsumtionstheoretiker einordnen. Doch damit wird man ihm m.E. nicht gerecht. Seine Theorie ist sicher keine Unterkonsumtionstheorie in dem Sinn, daß durch Investition eine Überproduktion ohne Konsumgüternachfrage erzeugt wird, oder daß höhere Löhne die Krise verhindern können.[113] Im Gegenteil steigern höhere Löhne die Lohnkosten und senken damit die Profitrate.[114] Die Unterkonsumtion ist kein eigenständiger Krisenfaktor, sondern ein Widerspruch, der aus dem Kapital resultiert, permanent existent ist und daher der tatsächlichen Krise subordiniert bleibt.[115] Die Krise, die in der mangelnden Mehrwertproduktion ihren Ursprung findet, äußert sich selbstverständlich auch als Problem der Realisierung des Mehrwerts und der mangelnden Kaufkraft der Bevölkerung. Die zum Fall der Profitrate und zur Einschränkung der Akkumulation führenden Ursachen zeigen sich so am Markt.[116] Mangelnde Konsumtion ist der am Markt sichtbare oberflächliche Reflex der krisenhaften Akkumulation des Kapitals.
Die Überwindung der Krise setzt eine Steigerung der Nachfrage durch wachsende Akkumulation voraus. Die Produktion übertraf jedoch schon vorher die Nachfrage. Aber die Produktion wird ja gerade nicht von der Nachfrage beschränkt, sondern nur von den Grenzen der Mehrwertproduktion.[117] Hierin liegt der Grund allen Übels. "Die Schranke der Produktion ist der Profit der Kapitalisten, keineswegs das Bedürfnis der Produzenten. Aber Überproduktion von Produkten und Überproduktion von Waren sind zwei ganz verschiedene Dinge."[118] Es liegt eine relative Überproduktion in dem Sinn vor, daß zwar unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen, in den Güter als Ware gehandelt werden, zuviel Waren vorhanden sind, so daß sie nicht abgesetzt werden können, objektiv gesehen aber Armut und Mangel an Gütern vorhanden ist. Unter nichtkapitalistischen Produktionsverhältnissen herrscht Unterproduktion.
So stößt man ins eigentliche Zentrum der Krisenursachen vor. "Die wahre Schranke der kapitalistischen Produktion ist das Kapital selbst, ist dies: Daß das Kapital und seine Selbstverwertung als Ausgangspunkt und Endpunkt, als Motiv und Zweck der Produktion erscheint; daß die Produktion nur Produktion für das Kapital ist und nicht umgekehrt die Produktionsmittel bloße Mittel für eine stets sich erweiternde Gestaltung des Lebensprozesses für die Gesellschaft der Produzenten sind. Die Schranken, in denen sich die Erhaltung und Verwertung des Kapitalwerts, die auf der Enteignung und Verarmung der großen Masse der Produzenten beruht, allein bewegen kann, diese Schranken treten daher beständig in Widerspruch mit den Produktionsmethoden, die das Kapital zu seinem Zweck anwenden muß und die auf unbeschränkte Vermehrung der Produktion, auf die Produktion als Selbstzweck, auf unbedingte Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte der Arbeit lossteuern. Das Mittel - unbedingte Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte - gerät in fortwährenden Konflikt mit dem beschränkten Zweck, der Verwertung des vorhandenen Kapitals. Wenn daher die kapitalistische Produktionsweise ein historisches Mittel ist, um die materielle Produktivkraft zu entwickeln und den ihr entsprechenden Weltmarkt zu schaffen, ist sie zugleich der beständige Widersprechenden gesellschaftlichen Aufgabe und den ihr entsprechenden Produktionsverhältnissen."[119]
Marx' Kapitalismuskritik ist zweifacher Natur: Einerseits zeigt er vom Boden des Kapitalismus aus dessen grundsätzliche Widersprüchlichkeiten, andererseits zeigt er vom Blickwinkel außerhalb dieser Produktionsverhältnisse deren historisch begrenzten Charakter. Die Produktion von Produktions- und Lebensmittel geschieht nur im Rahmen der Produktion von Kapital. Die Konsumtionskraft der Gesellschaft ist eine durch die Mehrwertproduktion notwendig begrenzte Konsumtionskraft.[120]
Die sich ständig fortentwickelnden Produktivkräfte geraten in dialektischen Widerspruch zu den bestehenden Produktionsverhältnissen. Die Armut und Verelendung wächst und erfaßt einen immer größeren Personenkreis. Dadurch wächst auch das revolutionäre Potential. Es kommt zu einem Punkt, wo die Produktivkräfte unvereinbar sind mit den Produktionsverhältnissen. "Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert."[121]

III. Der steigende Surplus bei Baran/Sweezy

A. Veränderungen im Kapitalismus und der Kapitalismuskritik seit Karl Marx


100 Jahre nachdem Karl Marx den ersten Band des `Kapital' veröffentlichte, erschien das `Monopolkapital' von Paul A. Baran und Paul M. Sweezy. Die zentralen Marx'schen Vorhersagen über den Kapitalismus sind objektiv nicht eingetroffen. Die Verelendung des Proletariats wurde durch eine Sozialgesetzgebung verhindert. Zwar ist der Begriff Verelendung relativ zum Gesamtwohlstandsniveau zu sehen, doch ist es sicherlich unbestreitbar, daß sich die von Marx ausführlich beschriebenen sozialen Zustände wesentlich zum Besseren gewandelt haben. Am entscheidendsten ist aber, daß der Kapitalismus nicht zusammengebrochen ist, sondern im Gegenteil in eine ungeahnte Nachkriegsprosperität einmündete. Es ergibt sich die Situation, daß die von Marx logisch abgeleiteten Entwicklungstendenzen zumindest bis heute von der Realität widerlegt wurden.
Um diese Tatsache erklären zu können, muß man nach Bedingungen suchen, die sich seit Marx verändert haben. Ein zentrales Moment ist nach Baran/Sweezy, daß die marxistische Analyse des Kapitalismus in der Endphase von der Voraussetzung der Konkurrenzwirtschaft ausgeht,[122] während heute das Großunternehmen typisch ist.[123]
Auch Marx beschäftigte sich mit Konzentration und Zentralisation. Er erkannte, daß, wenn individuelle Kapitalisten akkumulieren und sich damit die unter der Kontrolle des einzelnen Kapitals stehende Quantität erhöht, ein vergrößerter Rahmen der Produktion möglich wird.[124] Ebenso sah er, daß das schon vorhandene Kapital umverteilt wird.
Viele verlieren ihr Kapital, das dann in einer Hand zu großen Massen schwillt.[125] Doch diese Gesetze werden nicht entwickelt, sondern nur angedeutet.[126]
Der erste, der sich systematisch mit dem Monopol auseinandersetzte, war Rudolf Hilferding. Er identifizierte die Aktiengesellschaften als wesentliches Mittel zur Zentralisation. Die Banken nehmen ebenfalls eine strategische Position bei der Bewegung in Richtung Monopolisierung ein. "Jede Bank aber hat auch ein Interesse an möglichst hohem Profit. Dieser wird unter sonst gleichen Umständen wieder den höchsten Stand erreichen bei völliger Ausschaltung der Konkurrenz in einem Industriezweig. Daher das Streben der Banken nach Herstellung des Monopols."[127]
Die Hilferding'sche These der zunehmenden Monopolisierung und Verschmelzung von Industrie und und Banken wurde von Lenin übernommen und zum Teil weiterentwickelt. Auch für ihn ist "das ungeheure Wachstum der Industrie und der auffallend rasche Prozeß der Konzentration der Produktion in immer größeren Unternehmungen... eine der charakteristischsten Eigentümlichkeiten des Kapitalismus."[128]
Die Lenin-Hilferding'sche Analyse war jedoch fast ausschließlich deskriptiver Art. Die Monopolisierung und ihre Implikationen wurden nicht theoretisch fundiert. Nur selten findet sich ein theoretischer Bezug zu Marx. So zweifelt z.B. Hilferding an der Gültigkeit des Wertgesetzes unter monopolistischen Bedingungen. "Die Verwirklichung der Marx'schen Konzentrationslehre, die monopolistische Vereinigung, scheint damit zur Aufhebung der Marx'schen Werttheorie zu werden." [129]
Es ergibt sich eine paradoxe Situation. Die Marx'sche Analyse erklärt die grundlegenden Tendenzen des Kapitalismus. Sie bezieht die von der bürgerlichen Ökonomie in den Datenkranz verbannten Faktoren explizit in den Erklärungsansatz mit ein. Sie sieht das Wirtschaftssystem als evolutionäres Gebilde an und nicht als statische, gesellschaftlich neutrale Tauschwirtschaft. Nur so können die von den bürgerlichen Ökonomen als lasterhafte Abweichung eingeschätzten Monopolisierungstendenzen systemgerecht erklärt werden. Doch können andererseits die marxistischen Okonomen keine Monopolpreise erklären. Ebensowenig, wie sie einen Beitrag zu optimalen Verteilung der Ressourcen in einer sozialistischen
Gesellschaftsordnung machen können.[130] Es sei in der Tat an der Zeit, mit dieser Situation rücksichtslos und radikal aufzuräumen.[131]
Das `Monopolkapital' ist die Synthese und Weiterentwicklung der von Baran und Sweezy schon vorher vertretenen Thesen. Amerikas herausragendstes marxistisches Buch der 40er Jahre war Sweezy's `Theorie kapitalistischer Entwicklung'. Zum erfolgreichsten Teil wurde die Studie des Imperialismus und des Monopolkapitals. Das hervorragende marxistische Buch der 50er Jahre war Baran's `Politische Ökonomie des wirtschaftlichen Wachstums'. Hier wurden die besten Kapitel diejenigen, die von den Bedingungen in entwickelten Ländern handeln.[132]
Im `Monopolkapital' setzen sich Baran und Sweezy zum Ziel, den Monopolkapitalismus als solchen zu untersuchen und hier insbesondere die Produktion und Absorption des Surplus unter monopolkapitalistischen Bedingungen.[133]

B. Die Problematik des Surplus

1. Die Definition des Surplus


Der Begriff des Surplus steht im Mittelpunkt der theoretischen Analyse des `Monopolkapital'. Leider verwenden Baran/ Sweezy keine einheitliche Definition dieses zentralen Begriffes. Überdies bleibt der Begriff stets unklar. Dies stellt einen entscheidenden Mangel der Analyse dar, insbesondere, wenn man Marx' Gedanken folgt, daß die realen Gegebenheiten nur richtig erklärt werden können, wenn man vom Abstrakten ausgeht. Bleiben die grundlegenden Zusammenhänge unklar, so können auch die oberflächlichen Erscheinungen nicht fundiert abgeleitet werden.
Schon in der Einleitung zum `Monopolkapital' erfolgt die erste Version einer Surplusdefinition. Surplus ist, auf die kürzeste Formel gebracht, der Unterschied zwischen dem, was eine Gesellschaft produziert und den Produktionskosten."[134] Die Größe des Surplus sei ein Maß für Reichtum, Produktivität und potentieller Freiheit einer Gesellschaft. Seine Zusammensetzung zeige, wie diese Freiheit auf unterschiedliche Weise verbraucht und wie und wieviel davon verschwendet wird. Später identifizieren ihn Baran/Sweezy approximativ mit den angehäuften Profiten.[135] Daraufhin wird der Surplus bestimmt als die Differenz zwischen Bruttosozialprodukt und den gesellschaftlich notwendigen Produktionskosten.[136] Im Verlauf der Studie folgt noch eine weitere Definition: Der Surplus ist die Differenz zwischen dem gesamten Nettoprodukt und den gesamten Reallöhnen.[137] Zum Zweck der empirischen Überprüfung der steigenden Tendenz des Surplus nimmt schließlich Phillips im Anhang eine letzte Definition vor.[138]
In einer Fußnote verweisen die Autoren bei der Erörterung ihres ersten Surplusbegriffs auf ein früheres Werk Barans. Leider wird auch dort keine klare und einheitliche Definition geboten. Baran ist jedoch der Ansicht: "Es ist besser, sich mit dem, was wesentlich ist, auf unvollkommene Weise zu befassen, als in der Behandlung von Unwesentlichem virtuose Gewandtheit zu erreichen."[139] Es folgen drei verschiedene Surplusdefinitionen.
* Tatsächlicher wirtschaftlicher Überschuß. Er ist die Differenz zwischen effektiver laufender Produktion und effektivem laufendem Verbrauch der Gesellschaft. Er ist identisch mit der laufenden Akkumulation und Ersparnis. Er tritt in Form von Kapitalwerten, die in der betreffenden Periode eine Verbesserung des Volksvermögens bewirken, in Erscheinung.[140]
* Potentieller wirtschaftlicher Überschuß. Dabei "ist der Unterschied zwischen der Produktion gemeint, die in einer natürlichen und technologischen Umgebung mit Hilfe der zur Verfügung stehenden produktiven Ressourcen erreicht werden könnte und dem was als lebenswichtiger Verbrauch angesehen werden kann."[141] Seine Realisation erfordert eine weitgehende Umstrukturierung der Produktion, Verteilung und der gesamten Gesellschaftsstruktur. Er erscheint als übermäßiger Verbrauch der Gesellschaft, als Produktionsverlust durch unproduktive Arbeit und unrationelle Organisation des Produktionsapparates und als Ausfall von Produktion durch Arbeitslosigkeit infolge der anarchischen kapitalistischen Produktionsweise und mangelhafter effektiver Nachfrage.
* Geplanter wirtschaftlicher Überschuß.[142] Darunter versteht Baran den Unterschied zwischen einer optimalen Produktion der Gesellschaft und einem optimalen Verbrauchsvolumen. Der Begriff des Optimums ist hier im Sinne eines wohl überlegten Urteils einer von Vernunft und Wissenschaft gelenkten sozialistischen Gesellschaft zu sehen. Der geplante wirtschaftliche Überschuß ist für den Kapitalismus nicht relevant.
Eine Zusammenfassung der Definitionen bietet die nachfolgende Übersicht.
Die im `Monopolkapital' angegebene erste Definition des ökonomischen Surplus, bei der auf Barans früheres Werk Bezug genommen wird, ist weder mit dem potentiellen, noch mit dem tatsächlichen Surplus identisch. Der ökonomische Surplus ist größer als der tatsächliche Surplus, da in letzteren sowohl der Konsum der Kapitalisten, als auch die Kosten der Verkaufsförderung eingehen. Im Vergleich mit dem potentiellen Surplus müßte man zum ökonomischen Surplus den im Kapitalismus auftretenden Produktionsausfall durch Überkapazitäten und Arbeitslosigkeit hinzuaddieren. Durch den Verweis auf Barans Ausführungen können die Unklarheiten also nicht beseitigt werden.[143]
Konzentrieren wir uns im folgenden ausschließlich auf die im `Monopolkapital' verwendeten Surplusdefinitionen, so sind auch hier gravierende Mängel zu verzeichnen. Nur die Surplusdefinitionen Nr. 4 und 5 können als identisch betrachtet werden. Der Terminus `Produkt der Gesellschaft' ist unscharf. Ist hier das Bruttosozialprodukt oder die Industrieproduktion gemeint? Die Definitionen 1 und 2 sind nicht kongruent. Die Profite werden durch Abzug aller Aufwendungen von den Erträgen gebildet, also auch z.B. der Werbe- und Verwaltungsaufwendungen. Diese sind jedoch in den Produktionskosten nicht enthalten.[144] Zwischen den Definitionen 3, 4 und 5 ergibt sich das Problem, daß die Gesamtproduktion, verstanden als industrielle Produktion, keineswegs dem Bruttosozialprodukt entspricht. Beim Vergleich der Produktionskosten mit den gesellschaftlich notwendigen Produktionskosten ergibt sich das schwierige Abgrenzungsproblem zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit (vgl. Unten). Der Unterschied zwischen dem Bruttosozialprodukt der Definition Nr. 4 und dem gesamten Nettoprodukt in Nr. 6 besteht darin, daß bei letzterem die Abschreibungen nicht berücksichtigt sind.[145] Die gesellschaftlich notwendigen Produktionskosten entsprechen nur dann den gesamten Reallöhnen der produktiven Arbeiter in Nr. 6, wenn man den Materialeinsatz nicht als Kosten betrachtet. Zuzüglich stellt sich auch hier das Abgrenzungsproblem der unproduktiven Arbeit. Die letzte, von Phillips im Anhang vorgenommene Definition schließlich steht in keinem inneren Zusammenhang zu den vorhergehenden Definitionen. Sie entspringt vielmehr rein pragmatischen Gesichtspunkten.
Übersicht Surplusdefinitionen

Nr.

Bezeichnung

Berechnung

Quelle

1

ökonomischer Surplus

Produkt der Gesellschaft ./. Produktionskosten

B/S S. 19

2

ökonomischer Surplus

angehäufte Profite

B/S S. 77

3

ökonomischer Surplus

Gesamtproduktion ./. gesellschaftl. notwendige Kosten dieser Gesamtproduktion

B/S S. 81

4

ökonomischer Surplus

Bruttosozialprodukt ./. gesellschftl. notwendige Produktionskosten

B/S S. 100

5

ökonomischer Surplus

Gesamtsozialprodukt ./. gesellschaftl. notwendige Produktionskosten

B/S S. 114

6

ökonomischer Surplus

gesamtes Nettoprodukt ./. gesamte Reallöhne der produktiven Arbeiter

B/S S. 125

7

ökonomischer Surplus

Besitzeinkommen + Verschwendung im Wirtschaftsprozeß + Staatsausgaben ( + Durchdrungensein des Produktionsprozesses von der Verkaufsförderung + verlorene Produktion durch Arbeitslosigkeit)

B/S S. 353

8

tatsächlicher Surplus

effektiv laufende Produktion ./. effektiv laufende Kosten

B/S S. 81

9

potentieller Surplus

potentielle Produktion ./. lebenswichtiger Verbrauch

B/S S. 82 f

10

geplanter Surplus

optimale Produktion ./. optimales Verbrauchsvolumen

B/S S. 106 f


Erläuterungen: ( ) in der Praxis nicht eingerechnet
B/S Baran / Sweezy, Monopolkapital, a.a.O.
Baran: Politische Ökonomie, a.a.O.Bei dieser begrifflichen Inkonsistenz nimmt es nicht Wunder, daß es bei Rezensionen des `Monopolkapital' ebenfalls zu Fehlinterpretationen kommt. Beispielhaft sei die Ansicht Horowitz' angeführt, der, bezugnehmend auf die Surplusdefinition Nr. 1, der Ansicht ist, sie würde die materiellen Investitionen in die ökonomische und soziale Zukunft der Gesellschaft, die Einkommen der besitzenden Gesellschaftsgruppen, die ganzen Staatsausgaben und einen großen Teil der Ausgaben, die zwar im Kapitalismus, nicht aber in einem anderen System nötig sind, erfassen.[146] Offensichtlich kombiniert Horowitz verschiedene Surplusdefinitionen, einschließlich dem geplanten Surplus.
In der Praxis könnte der Surplus auf zwei Wegen bestimmt werden.[147] Zum einen besteht die Möglichkeit, die Gesamtheit der Industrien zu betrachten, die mit der Produktion gesellschaftlich notwendiger Konsumgüter beschäftigt sind. Werden die Arbeiter in diesem Sektor mit dem gesellschaftlich notwendigen Betrag entlohnt, und zieht man von den Produktionskosten die nicht notwendigen Ausgaben ab, so resultiert daraus der von den Arbeitern produzierte Surplus. Der Quotient aus Surplus und Löhnen stellt dann die Surplusrate dar.
Eine andere Möglichkeit ergibt sich unter der Bedingung der vollständigen Realisierung des Surplus. Die Surplusrate ist dann das Verhältnis aus den insgesamt beschäftigten Arbeitern abzüglich derjenigen, die die gesellschaftlich notwendigen Konsumgüter produzieren, und den in diesem Sektor tätigen Arbeitern.
Offensichtlich enthalten die Surplusdefinitionen ein hohes Maß an Willkür.[148] Weder die Zusammensetzung noch der Betrag der Güter, die ein Teil des wendigen Konsums und damit auch des Lohns werden, können hinreichend exakt bestimmt werden. Ein anschauliches Beispiel dafür bietet die auch im `Monopolkapital' erwähnte Studie über die Kosten der Modelländerungen im Automobilbau.[149]
Eng damit verbunden ist die Frage, wie produktive Arbeit von unproduktiver zu unterscheiden ist. Produktive Arbeit kann definiert werden als Arbeit, "die im Bereich der privaten Kapitalakkumulation fungiert und auf einer erweiterten Basis die materiellen Bedingungen dieser Arbeit reduziert."[150] Demgegenüber fungiert unproduktive Arbeit innerhalb oder außerhalb dieses Bereichs und konsumiert Kapital ohne Reproduktion. Diese Unterscheidung stellt jedoch nicht auf die gesellschaftliche Nützlichkeit, sondern auf das Verhältnis von Kapitalakkumulation und -konsumtion ab.[151] Daher kann nicht gesagt werden, was gesellschaftlich produktive Arbeit ist.
Gemäß einer anderen Definition erzeugt unproduktive Arbeit Güter und Dienstleistungen, die ausschließlich im Kapitalismus nachgefragt werden. Diese wiederum können erfaßt werden als übermäßiger Verbrauch und als "Produktionsverlust durch unproduktive Arbeiter und Arbeitsformen ..."[152]
Dieser Definitionsversuch verdeutlicht die Unlösbarkeit des Problems: Unproduktive Arbeit ist Produktionsverlust durch unproduktive Arbeiter.
Mehr als bloße Tautologie ist auch nicht möglich, da der Begriff der unproduktiven Arbeit soziale Bedingungen widerspiegelt und der historischen Entwicklung unterworfen ist.[153] Der Unterscheidung zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit liegt immer ein Werturteil zugrunde.

2. Surplus und Mehrwert


Es würde dem Surpluskonzept im `Monopolkapital' sicherlich nicht gerecht werden, wenn sich die Kritik auf definitorische Fragen beschränken würde. Viel wesentlicher ist die inhaltliche Problematik des Surplus, insbesondere der Vergleich zwischen Surplus und Mehrwert.
Baran/Sweezy beschränken den direkten Vergleich lediglich auf eine Anmerkung. Da "der Surplus in einer hochentwickelten monopolkapitalistischen Gesellschaft viele Formen und Erscheinungen annimmt"[154] und der Mehrwert nur "mit der Summe aus Profiten + Zinsen + Grundrenten gleichgesetzt wird,"[155] ziehen die Autoren den Surplusbegriff vor. Die bei der Analyse des Mehrwerts als zweitrangig betrachteten und im allgemeinen vernachlässigten Faktoren, wie Einkünfte des Staates und der Kirche, Umwandlungskosten von Ware in Geld und Löhne der unproduktiven Arbeiter haben im Monopolkapitalismus ein Ausmaß erreicht, das diesen Wechsel erfordert.
Vordergründig scheinen sich Surplus und Mehrwert also nur quantitativ zu unterscheiden. Der Surplus ist vergleichsweise höher, da er mehr Aspekte des Kapitalismus integriert. Der eigentliche Unterschied liegt jedoch tiefer. Er reicht bis an die dem Mehrwert zugrundeliegende Arbeitswerttheorie. Somit stellt sich die Kernfrage nach dem Zusammenhang zwischen Arbeitswerttheorie und Surplus bzw. etwas weiter gefaßt nach der Gültigkeit der Arbeitswerttheorie in heutiger Zeit. Leider äußern sich Baran/Sweezy an keiner Stelle explizit zu der Frage, ob sie mit dem Mehrwert auch die Arbeitswerttheorie aufgegeben haben. In der Einleitung finden sich nur Anhaltspunkte, die jedoch widersprüchlich sind. Die Autoren legen dar, daß ihre Studie "fast völlig zur Vernachlässigung eines Gegenstandes geführt hat, der in der Kapitalismusstudie von Marx den Mittelpunkt einnimmt: Der Arbeitsprozeß."[156] Man könnte schließen, daß damit die Arbeitswerttheorie aufgegeben wurde.[157]
Andererseits wiederholen Baran/Sweezy die Marx'sche Mehrwertdefinition und begründen den Übergang zum Surplus ausschließlich mit den o.a. quantitativen Unterschieden. Dies könnte die Folgerung zulassen, daß die Arbeitswerttheorie immer noch Bestand hat.[158] Da sich offensichtlich auch implizit keine eindeutige Position der Autoren feststellen läßt, ist man gezwungen, nach Kriterien zu suchen, die eventuell eine Aufgabe der Arbeitswerttheorie im Monopolkapitalismus rechtfertigen könnten.
Eine Begründung läßt sich, zugegeben etwas gewagt, bei Marx selbst finden.[159] Das im Kapitalismus schrankenlose Bedürfnis nach Mehrarbeit kann auf zwei Arten befriedigt werden. Zum einen durch eine Steigerung des absoluten Mehrwerts durch Verlängerung des Arbeitstages, zum anderen durch eine Steigerung des relativen Mehrwerts mittels Verkürzung der notwendigen Arbeit qua Arbeitsproduktivitätssteigerung. Im Verlauf der kapitalistischen Entwicklung wird die zweite Möglichkeit bedeutsamer. Es kommt zu einer steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals. Lebendige Arbeit wird ein immer kleinerer Kostenfaktor, der Produktionsprozeß ist immer weniger ein Arbeitsprozeß. Das Arbeitsmittel ansich ist aufgehoben. Es existiert nur noch in einer durch das Kapital verwandelten und ihm entsprechenden Form. Damit wird der ganze Produktionsprozeß zunehmend unabhängiger von der Geschicklichkeit der Arbeiter; bestimmendes Element ist die technologische Anwendung der Wissenschaft. Die Surplusarbeitszeit ist keine Bedingung des allgemeinen Reichtums mehr.[160]
Aus diesen Tendenzen könnte der Schluß gezogen werden, daß Marx die arbeitswerttheoretischen Voraussetzungen reformuliert hätte.[161] Diese Folgerung ist m.E. unzulässig. Trotz des abnehmenden Verhältnisses zum konstanten Kapital bleibt die Arbeit das einzig wertschaffende Element. Diese Aussage hat Marx nie in Frage gestellt.[162] Durch eine reine Veränderung des quantitativen Verhältnisses zwischen geronnener und lebendiger Arbeit hebt sich das qualitative Verhältnis nicht auf. Alle Werte gehen auf Arbeit zurück.
Wenn auch Marx den Schritt zur Aufhebung der Arbeitswerttheorie nicht gemacht hat, so läßt dieser sich doch für andere Autoren aus ähnlichen Tatbeständen rechtfertigen. Durch die moderne Industrieforschung werden Wissenschaft, Technik und Verwertung in einem System mit staatlicher Auftragsforschung vereinigt. Die technische Entwicklung ist mit dem Fortschritt der modernen Wissenschaft rückgekoppelt. Der wissenschaftlich-technische Fortschritt entwickelt sich zu einer unabhängigen Quelle des Mehrwerts. Die Arbeit hat ihren alleinig wertschaffenden Charakter verloren, so daß die Arbeitswerttheorie obsolet wird.[163]
Dies kann aus marxistischer Sicht selbstverständlich nicht unwidersprochen bleiben.[164] Durch die Automatisierung würde in der Tat Arbeitsproduktivität in Kapitalproduktivität verwandelt. Die unmittelbare Arbeit und daher auch die Mehrarbeit würden immer geringer. Dadurch müßten die stellungslosen Arbeiter vom Kapital ernährt werden. Der Kapitalismus wäre in sein Gegenteil verkehrt, Wert- und Mehrwertproduktion unmöglich geworden. Diese Situation passe aber nicht zum Kapitalismus. "Solange der Tauschwert das Ziel der Produktion ist, bleibt die Menge an Arbeitszeit Quelle und Maß kapitalistischen Reichtums."[165]
Baran/Sweezy haben in ihren verschiedenen Surplusdefinitionen zumindest teilweise die Arbeitswerttheorie aufgegeben. Bei der Definition des Surplus als Differenz zwischen Nettoprodukt und Reallöhnen der produktiven Arbeiter widersprechen sie im ersten Teil der Arbeitswerttheorie, die sie im zweiten verwenden. Das Nettoprodukt, verstanden in heutigen Begriffen, umfaßt neben der Umverteilung des Mehrwerts auch Einkommen, die aus Inflation resultieren (z.B. Finanzierung der Staatsausgaben durch Haushaltsdefizite).[166]
Die Aufgabe der Arbeitswerttheorie bei Baran/Sweezy ist durch die veränderten ökonomischen Strukturen im Monopolkapitalismus zwingend erforderlich.[167]
Das dem Marx'schen Begriff des Mehrwerts zugrundeliegende Wertschema beruht auf verschiedenen Prämissen. Zum einen gibt es höchstens in vernachlässigbaren Randzonen unproduktive Arbeit. Weiter werden die produzierten Waren in ihrer Endbestimmung als Daten betrachtet, wobei ihr Gebrauchswert uninteressant ist. Da der Warenwert durch die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bestimmt wird, gleicht als drittes die Konkurrenz den Effektivitätsunterschied bei der Produktion aus. Gibt es nun keine unproduktive Arbeit, keine Produktion von Luxusgütern und wird immer das effektivste Verfahren angewandt, so sind Surplus und Mehrwert identisch.
Diese Bedingungen sind heute nicht mehr zutreffend. Gerade bei monopolkapitalistischen Produktionsprozessen gibt es ein wachsendes Ausmaß an unproduktiver Arbeit (z.B. Werbung). Zugleich werden immer mehr überflüssige und schädliche Waren produziert. Als drittes bietet die Existenz von Monopolen keine Garantie dafür, daß bei einer gegebenen Produktionstätigkeit die effektivste Technik Anwendung findet. Vielmehr schützen die Monopole eine heterogene Gesamtheit von weniger effektiven Unternehmen. Die Realität erlaubt damit nur den Schluß, "daß die gesamte Arbeitswerttheorie und damit der Begriff des Mehrwerts für die von Marx vorgesehenen analytischen Zwecke unbrauchbar geworden sind."[168]
Akzeptiert man die These des `Monopolkapital', daß man entgegen der Marx'schen Voraussetzung der Konkurrenzwirtschaft heute als Ausgangspunkt das Monopol mit der Macht Preise, Produktions- und Investitionsumfang zu bestimmen, wählen muß, so läßt sich daraus eine weitere Begründung für die Ungültigkeit der Marx'schen Werttheorie ableiten.
Bei Marx gleicht die Konkurrenz der verschiedenen Kapitale den aus der unterschiedlichen organischen Zusammensetzung des Kapitals in den einzelnen Sektoren resultierenden differierenden Mehrwert zu einer allgemeinen Durchschnittsprofitrate aus. Wird diese Durchschnittsprofitrate zum Kostpreis, d.h. der Summe aus konstantem und variablem Kapital addiert, so ergibt sich der Produktionspreis. Dieser Produktionspreis kann vom echten Warenwert, d.h. der Summe aus konstantem und variablem Kapital, zuzüglich dem jeweiligen Mehrwert anhaltend verschieden sein. Produktionspreis und Warenwert entsprechen sich nur, wenn zufällig allgemeine Durchschnittsprofitrate und Mehrwert des betreffenden Sektors identisch sind. Es gibt keine endogenen Kräfte, die diese Angleichung bewirken. Trotzdem ist bei Marx das Wertgesetz nicht aufgehoben. Zwar gilt es nicht mehr einzelwirtschaftlich, wohl aber gesamtwirtschaftlich. Hier ist "die Summe der Produktionspreise der produzierten Waren gleich der Summe ihrer Werte."[169] Da das Monopol die Differenz zwischen Kostpreis und Marktpreis vergrößern kann, erhält es neben dem allgemeinen Durchschnittsprofit noch einen Extraprofit. Der Monopolpreis ist stets größer als der gesellschaftliche Wert bzw. als der Produktionspreis. Daraus folgt zwingend, daß in einem anderen Sektor der `Produktionspreis kleiner als der Wert der Waren ist. Der Monopolpreis überträgt einen Teil des Profits zu Lasten der nicht monopolisierten Sektoren in den Monopolsektor. Es greift nur eine örtliche Störung in der Verteilung des Mehrwerts Platz, ohne jedoch seine Grenze zu tangieren.[170] Diese Gegebenheiten lassen in Bezug auf die Durchschnittsprofitrate vier denkbare Fälle zu:[171]
* Es setzt sich, wenn auch erschwert, eine einheitliche gesellschaftliche Durchschnittsprofitrate durch.
* Es gibt je eine Durchschnittsprofitrate im monopolistischen und im nichtmonopolistischen Sektor.
* Es gibt eine Durchschnittsprofitrate für den nicht monopolistischen Sektor, keine für den monopolistischen.
* Es gibt überhaupt keine Durchschnittsprofitrate mehr.
Ohne näher auf die jeweilige theoretische Begründung einzugehen, kann allen Positionen als Mangel die rein statische Betrachtungsweise vorgehalten werden. In einer dynamischen Sicht ist das Zwei-Sektoren-Modell nicht haltbar.
Der monopolistische Sektor zeichnet sich durch eine höhere Profitrate und größere wirtschaftliche Macht aus. Folglich wird neues Kapital vorteilhafter im Monopolsektor angelegt. Dem könnte entgegengehalten werden, daß im Konkurrenzsektor die organische Zusammensetzung des Kapital niedriger und damit die Profitrate höher sei. Folglich wäre es günstiger, das überschüssige Kapital in diesem Sektor zu investieren.
Bei diesem möglichen Einwand wird übersehen, daß es ja gerade der Vorteil des Monopolsektors ist, trotz möglicherweise höherer organischer Zusammensetzung des Kapitals durch Extraprofite eine höhere Profitrate zu haben. Die höheren Profite des Monopolkapitals werden also im Wege der Selbstfinanzierung im eigenen Sektor rentabler investiert. Aufgrund der geringeren Profitrate hat das Konkurrenzkapital auch weniger Investitionsmittel. Dadurch wächst der Monopolsektor schneller als der Konkurrenzsektor. Zusätzlich werden viele Firmen im Konkurrenzsektor, die dem wirtschaftlichen Druck nicht standhalten können, den Monopolen einverleibt. Ist also einmal als Abweichung von der Konkurrenz ein Monopol entstanden, so resultiert daraus ein zentrifugaler Prozeß. Der Monopolsektor wird immer größer, der Konkurrenzsektor immer unbedeutender. Das statische Zwei-Sektoren-Modell muß nach Abschluß eines solchen Entwicklungsprozesses zu einem Ein Sektoren-Modell, bestehend aus Monopolen, werden. Der Konkurrenzsektor ist ökonomisch vernachlässigbar, seine Betrachtung obsolet. Diese These entspricht wohl Baran/Sweezys Intention.
Die monopolistischen Extraprofite müßten bei Gültigkeit des Marx'schen Wertschemas zu Lasten des immer kleineren Konkurrenzsektors gehen. Doch woher kommen die Extraprofite, wenn der Konkurrenzsektor schließlich ganz verschwindet? Da das Monopol zu einem Preis verkauft, der höher als der Wert der Ware ist und es dann keinen Sektor mehr gibt, bei dem das Gegenteil der Fall ist, so ist die Summe der Preise ungleich der Summe der Werte. Damit wird die Marx'sche Werttheorie außer Kraft gesetzt. Sie ist im Monopolkapital ungültig.
Die vorangegangenen Überlegungen machen deutlich, daß Baran/ Sweezy notwendigerweise die Arbeitswerttheorie aufgeben müssen. Dies erklärt auch, warum die Untersuchung des Monopolkapitalismus bei den Preisbeziehungen einsetzen muß, während bei Marx der Wert das grundlegende Problem ist.[172]
Das Ersetzen des Mehrwertbegriffes durch den Surplusbegriff mag von mancher Seite aus bedauert werden, da es sich dabei um einen reinen Hilfsbegriff handelt, der empirisch nicht ausgewiesen wird. Hier könnte eine Werttheorie anlehnend an die Marx'sche Analyse helfen.[173] Diese Ansicht ist unhaltbar, wenn man o.a. Argumente für eine Ablösung der Arbeitswerttheorie als richtig erkennt. Durch die vorgeschlagene Art der Präzisierung des Surplusbegriffs würde die Arbeitswerttheorie quasi durch die Hintertür wieder Eingang finden.
Noch weitergehender wird kritisiert, daß durch die Ablösung des Mehrwertbegriffs keine Analyse des Kapitalismus mehr möglich wäre. Betrachte man den Surplus als Maß für Reichtum, Produktivität und potentieller Freiheit einer Gesellschaft, so würde eine abstrakte Gesellschaft zugrunde gelegt, keine kapitalistische.[174] Diese Ansicht dürfte wohl zu weit gehen, machen es sich doch Baran/Sweezy zur Aufgabe, mittels des Surplusbegriffes gerade die kapitalistische Gesellschaft zu analysieren.
Als weiteres könnte gegen die Definition des ökonomischen Surplus eingewendet werden, daß darin Surpluskapital, d.h. potentielle Kaufkraft, die im Augenblick nicht nachfragen wird, und Surplusprodukt, d.h. Waren, die nicht abgesetzt werden können, vermengt werden.[175] Dadurch seien die Autoren nicht in der Lage, die zwei Probleme Absorption überschüssigen Kapitals und Verkauf überschüssiger Waren zu lösen. Diese Ansicht kann als unbegründet zurückgewiesen werden. Wenn Baran/Sweezy die angehäuften Profite als Surplus bezeichnen (vgl. Def. Nr. 2), so ist damit das Surpluskapital gemeint. Auch das Problem der effektiven Nachfrage wird als fundamentale Frage berücksichtigt.[176] Zu solchen Mißverständnissen kann es nur durch die uneinheitliche und unklare Definition des ökonomischen Surplus im `Monopolkapital' kommen.

3. Begründung des steigenden Surplus


Zur Verdeutlichung ihrer Position haben die Autoren ihrer Begründung des steigenden Surplus eine Betrachtung des Mammutkonzerns vorangestellt. Hierin werden die Zielsetzung, der Entscheidungsfindungsprozeß und die Machtverteilung des modernen Großbetriebes genauer analysiert. Eine Kapitalgesellschaft zeichnet sich nach Baran/Sweezy dadurch aus, daß die Kontrolle in den Händen des Managements liegt, dieses Management sich selbst erhält, und daß jede Gesellschaft nach finanzieller Unabhängigkeit strebt und diese durch Anlage von internen Fonds erreicht.[177] So entsteht das Bild einer von Banken, Großaktionären und sonstigen Interessengruppen unabhängigen Unternehmung, die intern gesteuert wird und zunehmend eigene Interessen verfolgt.
Die These einer weitgehend autarken Unternehmung steht nicht nur in Widerspruch zu Hilferding, der ja gerade die Verflechtung zwischen Industrie und Banken ins Zentrum seiner Argumentation rückte, sondern auch zur betriebswirtschaftlichen Sicht, die die Unternehmung nur als den Zusammenschluß verschiedener Interessengruppen mit dem gemeinsamen Ziel der Gewinnmaximierung ansieht.[178] Auch die Realität steht der Baran/Sweezy'schen These diametral gegenüber. Gerade die Banken gewinnen zunehmend Einfluß auf das Industrieunternehmen. Er beruht, neben ihrem Kreditpotential, auf Beteiligungen, Vertretung des Stimmrechts ihrer Kunden, Aufsichtsrats- und Vorstandsmandaten und dem hierbei
gewonnenen Informationsvorsprung. Beispiele dafür gibt es genug.[179] Die zunehmende Verflechtung war u.a. Gegenstand einer von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Konzentrationsuntersuchung.[180] Die Behauptung, "daß die wichtige Zusammenschlüsse nicht durch Kontrollzentren außerhalb des Unternehmens zustande kommen, sondern durch rationelle Überlegungen der Unternehmensleitung",[181] ist so nicht haltbar.
Auf breiteren Konsens trifft die These, daß die Zielsetzung der Großunternehmung nach wie vor in der Profitmaximierung besteht. Im Gegensatz zum Einzelunternehmer hat die Kapitalgesellschaft einen prinzipiell unendlich langen Planungshorizont. Sie nützt nicht jede gegenwärtige Gewinnchance auf Kosten der Zukunft. Entscheidungskalkül ist vielmehr die langfristige Gewinnmaximierung. Diese These wurde selbstverständlich oft angegriffen, doch scheint sie in der Wissenschaft als theoretisch denkbare Arbeitshypothese akzeptiert zu werden.
Baran/Sweezy gehen bei ihrer Analyse von einem Zwei-Sektoren-Modell aus. Auf der einen Seite gebe es die in riesigen Kapitalgesellschaften organisierte Großindustrie. Daneben gebe es jedoch auch noch einen Sektor mit kleineren Unternehmen. Sie seien aber die Getriebenen und zu machtlos, um den Großunternehmen entgegenwirken zu können. Sie könnten "als so etwas wie ein Teil der Umgebung behandelt werden, in der die Großunternehmen wie Schauspieler auf der Bühne agieren."[182] Nach wie vor gehen alle Beziehungen der Unternehmen über den Markt. Da die Marktbeziehungen hauptsächlich Preisbeziehungen sind, muß die Analyse bei der Preisbildung der Monopole ansetzen.
Das Großunternehmen sei kein Monopolist in dem Sinn, daß es der einzige Anbieter einer Ware ohne Substitut wäre. Es sei nur ein Anbieter unter mehreren, deren Waren gegeneinander teilweise substituierbar sind. In der Marktformensystematik liegt ein Oligopol vor.[183] Daher ergeben sich Reaktionen der Konkurrenten auf eine Preisänderung, die das Unternehmen mit in Betracht ziehen muß: Erhöht Produzent A seinen Preis, so wandern Kunden zum Konkurrent B ab. Senkt Produzent A seinen Preis, so verliert B Kunden. B versucht, diesen Verlust wettzumachen und folgt der Preissenkung seines Konkurrenten. Der einzelne Hersteller verliert also bei einer Preiserhöhung Kunden an die Konkurrenz, d.h. seine Nachfragekurve ist bei einer Preiserhöhung elastisch, während er bei einer Preissenkung keine neuen Kunden hinzugewinnen kann, so daß seine Nachfragekurve tendenziell unelastisch ist. Die Nachfragekurve APB hat beim herrschenden Preis P einen Knick.[184]
Der Knick in der Nachfragekurve bewirkt einen Unstetigkeitsbereich in der Grenzerlöskurve ACDE. Verläuft die Grenzkostenkurve MM' zwischen den beiden Teilen der Grenzerlöskurve, so ergibt sich, daß die übliche Gewinnmaximierungsbedingung Grenzkosten gleich Grenzerlös nicht mehr anwendbar ist.[185]
Diese von Sweezy entwickelte kinky demand Kurve und die daraus resultierenden Preisbildungsprozesse dürfen wohl nicht rein mechanistisch gedeutet werden. Die Intention liegt eher darin, die tendenzielle Preisstarrheit des Monopolkapitalismus nach unten aufzuzeigen.
Die ausschließlich mikroökonomische Erklärung trägt den Keim ihrer Irrelevanz sozusagen schon in sich selbst. Wenn aus Preiserhöhungen individuelle Verluste und bei Preissenkungen keine individuellen Gewinne resultieren, so scheidet die Preiskonkurrenz und damit die mikroökonomische Oligopolpreiserklärung aus. Ziel der Oligopole ist es, den Preis so festzusetzen, daß die Profite der Gesamtgruppe maximiert werden. Die oligopolistischen Großunternehmen verhalten sich bezüglich der Preisbildung wie ein riesiger Monopolist.
Nach Abschaffung der Preiskonkurrenz verlegen die Unternehmen ihren Konkurrenzkampf auf andere Formen. Baran/Sweezy erwähnen die Verkaufsförderung.[186] Denkbar wären auch andere Aktionsparameter.[187]
Durch die gemeinsame Preisfixierung ist die Gewinnmaximierung auf der Erlösseite ausgeschaltet. Die Konkurrenz erstreckt sich daher auf die Kostenseite. Der Gewinn kann nur durch Verringerung der Kosten erhöht werden. Das Unternehmen, das bei diesem Prozeß am weitesten fortgeschritten ist, genießt im Kampf um Marktanteile eine Reihe von Vorteilen. Aus diesem Grund besteht ein starker Anreiz zur progressiven, im Vergleich zum Konkurrenten schnelleren Kostensenkung.[188] Ein weiterer Grund für die fallende Tendenz der Produktionskosten liegt darin, daß die Produktionsmittelhersteller, um ihre Kunden zu halten, ständig darum bemüht sein müssen, mit effizienteren kostensenkenden Produkten die Profite ihrer Kunden zu erhöhen.[189] Sinkende Kosten bedeuten steigende Profitspannen und diese wiederum relativ zum Sozialprodukt steigende Gesamtprofite. "Setzen wir die angehäuften Profite vorerst mit dem ökonomischen Surplus der Gesamtgesellschaft gleich, so können wir es ein Gesetz des Monopolkapitalismus nennen, daß der Surplus in dem Maße, wie sich das System entwickelt, sowohl eine absolut wie eine relativ steigende Tendenz aufweist."[190]
Diese auf den ersten Blick einleuchtende Erklärung des steigenden Surplus enthält einige Mängel. Die Autoren blenden im Verlauf ihrer Analyse den nicht-monopolistischen Sektor vollständig aus. Daher ist es unzulässig, von den im monopolistischen Sektor steigenden Profitspannen auf ein allgemeines Ansteigen zu schließen.[191] Denkbar wäre auch ein Ansteigen der Profite zulasten des nicht-monopolistischen Sektors bei unveränderter gesamtwirtschaftlicher Profitsumme. Zwischen den beiden Sektoren kann es durchaus zu einem Preiskampf kommen, ebenso wie die großen Unternehmen auf Weltmarktebene in scharfer Konkurrenz miteinander stehen. Beispielhaft sei nur der Kampf um den Automobilabsatzmarkt Amerika genannt.
Einen weiteren Kritikpunkt werfen Baran/Sweezy selbst auf. Die Gewerkschaften könnten inzwischen stark genug sein, um den Profitzuwachs der Monopole für ihre Mitglieder zu erobern.[192] Diesen Einwand versuchen sie mit der Behauptung zu entkräften, "daß die Arbeitgeber im Monopolkapitalismus höhere Lohnkosten durch höhere Preise ausgleichen können und das auch tun."[193] Wenn die Unternehmen die Warenpreise im selben Verhältnis erhöhen wie die Lohnkosten, so bleibt der Surplus konstant. Können die Unternehmen die gestiegenen Löhne so in ihre Preispolitik einbeziehen, daß sie dem theoretischen Monopolpreis schneller als sonst näherkommen,[194] so ist dies keine Besonderheit des Monopolkapitalismus.
Dieser Effekt beruht ausschließlich auf einer Senkung der Reallöhne, die sich bei gegebenem Gesamtsozialprodukt in einem steigenden Profitanteil auswirken muß. Viel wahrscheinlicher ist dagegen, daß nur die Monopolunternehmen zur Weitergabe der höheren Lohnkosten in der Lage sind. Da dies im Konkurrenzsektor nicht in vollem Ausmaß möglich erscheint, steigen die Reallöhne. Die Gewinne der Monopolisten gehen zulasten des Konkurrenzsektors. Der Gesamtsurplus ist vermutlich gesunken und wird nur innerhalb der Kapitalistenklasse umverteilt.[195]
Durch die völlige Ignorierung des Konkurrenzsektors vernachlässigen die Autoren auch die Möglichkeit, daß durch den steigenden Surplus im Monopolsektor Unternehmen aus dem anderen Bereich angezogen werden könnten.[196] Der Monopolsektor ist bei Baran/Sweezy gegenüber dem Konkurrenzsektor völlig abgeschottet. Doch selbst wenn man die These eines geschlossenen Monopolsektors akzeptiert, kann dennoch über die Monopolpreisbildung, wie Sweezy Aussage getroffen werden. "Wenn in den Händen der Produzenten die Macht liegt, das Angebot zu begrenzen, so auch die Macht, die Preise festzusetzen und theoretisch zu bestimmen - mit einem brauchbaren Grad von Allgemeingültigkeit -, an welchem Punkt die Preise festgesetzt werden, ist unmöglich. Zu viele verschiedene Faktoren spielen bei der Bestimmung eines bestimmten Preises eine Rolle, als daß die Bildung einer präzisen Theorie erlaubt wäre, die auch nur die begrenzteste Anwendbarkeit hätte."[197]
Festzuhalten bleibt, daß die Autoren, wenn auch mit einer in vielen Punkten strittigen Begründung, einen steigenden Surplus konstatieren.

4. Absorption des Surplus


Der Surplus kann prinzipiell konsumiert, investiert oder verschwendet werden.[198] Bei einem ständig steigenden Surplus muß der Beitrag einer Absorptionsform zur Lösung des Absorptionsproblems darin bestehen, mindestens gleich schnell wie der Surplus zu wachsen.
Der Kapitalistenkonsum liefert keine Lösung zur Absorption des steigenden Surplus. Im Gegenteil geht der Konsumanteil am Surplus sogar zurück, da die ausgeschütteten Dividenden tendenziell den steigenden Gewinnen mit wachsendem Abstand hinterherhinken. Nicht untersucht wird die Möglichkeit, daß der Lohn Teile des Surplus aufnimmt und daher der Konsum der Arbeiter zur Absorption beiträgt.
Nicht so eindeutig ist die Situation bei den Investitionen. Baran/Sweezy unterscheiden endogene und exogene Investitionen.. Endogene Investitionen erfolgen in den Bereichen, in denen die inneren Mechanismen des Systems Anlagemöglichkeiten schaffen, während exogene Investitionen unabhängig von den Nachfragefaktoren entstehen, die von den Systembewegungen geschaffen werden.[199]
Werden die endogen Investitionen zur Absorption des steigenden Surplus herangezogen, so ergibt sich eine paradoxe Situation. "Wenn das Gesamteinkommen in einem beschleunigten Maße wächst, so muß ein immer größer werdender Teil investiert werden; und umgekehrt muß das Gesamteinkommen in einem beschleunigten Maße wachsen, wenn ein immer größer werdender Teil investiert wird."[200] Während immer mehr Produktionsgüter produziert würden, damit später noch mehr Produktionsgüter produziert werden könnten, würde der Konsumanteil des Sozialprodukts immer kleiner. Ergebnis wäre ein explosiver Wachstumsprozeß. Nicht nur, daß diese Entwicklung schnell an ihren physischen Grenzen angelangt wäre, sie widerspricht auch der RationaIität der Monopole. Da diese Entwicklung unrealistisch ist, bleibt nur die Möglichkeit, daß die Produktionskapazität schneller steigt als die Produktion, die Auslastung also zurückgeht. Die steigende Überkapazität hält zunehmend Investitionen ab, wodurch Einkommen, Beschäftigung und Surplus zurückgehen. Das Investitionsschema begrenzt sich selbst, das System mündet in eine Depression.[201]
Als weitere Absorptionsmöglichkeiten könnten die drei von Baran und Sweezy untersuchten exogenen Investitionsarten Bevölkerungswachstum, Innovationen, Auslandsinvestitionen, dienen. Ob eine wachsende Bevölkerung zu steigenden Investitionen führt, wurde, wie die Autoren eingestehen, kontrovers diskutiert. Sie jedenfalls verneinen diese Ansicht.
Auch in Bezug auf die Möglichkeit, daß Investitionen zur Einführung neuer Produktionsmethoden und Produkte dem Absorptionsproblem dauerhaft Abhilfe schaffen könnten, sind die Autoren skeptisch. Die Einführung von Neuerungen vollzieht sich im Monopolkapitalismus langsamer als im Konkurrenzkapitalismus. Der Monopolist müßte seinen Preis senken, um die zusätzlichen Güter absetzen zu können, und daher würde der Gesamtgewinn evtl. Zurückgehen. Zudem würden neue Produktionsverfahren den Wert der vorhandenen Investitionen senken. Aus diesen Gründen kommt es im Monopolkapitalismus dazu, daß der Monopolist mit einer Neuinvestition wartet, bis sie durch sein bereits vorhandenes Kapital nahegelegt wird.[202] Hieraus ergibt sich jedoch ein Widerspruch. Einerseits sind die Konzerne bemüht, durch Kostensenkung mittels Einführung neuer Produktionsmethoden den Surplus zu steigern, andererseits verlangsamen sie die Innovation und erschweren so die Verwertung des Surplus.[203] Die Autoren sehen diesen Tatbestand nicht als widersprüchlich an. Sie folgen der These Steindl's, wonach der technologische Fortschritt mehr die Form als den Umfang der Investitionen bestimmt.[204]
Nach Baran/Sweezy werden die Abschreibungen möglichst hoch angesetzt, so daß sie teilweise sogar versteckten Gewinn enthalten. Zudem wäre heute aufgrund des schnellen Wechsels in Produktionstechnik und Kundengeschmack der Unterschied zwischen Ersatz- und Neuinvestition bedeutungslos. Bei hohem Abschreibungswert könnten somit alle Neuerungsinvestitionen schon aus den Abschreibungen finanziert werden. Die Neuinvestitionen ließen daher keine Absorption des Surplus zu.[205] Die Autoren übersehen dabei aber, daß man, um die Abschreibungen korrekt anzusetzen, den realen Kapitalwert richtig schätzen muß. Dieser wird in der Bilanz jedoch noch stärker unterschätzt als die Profite.[206] Das bilanzielle Nominalwertprinzip führt bei steigenden Anschaffungskosten des verbrauchten Kapitals dazu, daß durch die Abschreibungen nur der frühere nominelle Wert zurückfließt, so daß ein realer Substanzverlust stattfindet.[207] Nach dieser betriebswirtschaflichen Sicht der Dinge wären die Abschreibungen entgegen Baran/Sweezy nicht geeignet, das alte Kapital zu erhalten. Noch weniger könnten die meist teureren Neuinvestitionen aus den Abschreibungen finanziert werden.
Die dritte externe Investitionsart, die Auslandsanlagen, tragen ebenfalls nicht zur Lösung des Absorptionsproblems bei. Im Gegenteil, die Einkünfte aus den Auslandsanlagen sind höher als die Abflüsse ins Ausland. Die Auslandsinvestitionen verschärfen nur noch das Absorptionsproblem.[208]
Die `klassischen' Verwertungsarten Konsum und Investition reichen nicht aus, um den Surplus zu absorbieren. Zum entscheidenden Absorptionsweg wird die Verschwendung in allen Variationen. Eine dieser Verschwendungsarten ist die Verkaufsförderung. Baran/Sweezy sehen eine Identität mit den Marx'schen Zirkulationskosten, doch spiele der Begriff im Monopolkapitalismus quantitativ wie qualitativ eine andere Rolle. [209]
Werbung ersetzt zunehmend die ausgeschaltete Preiskonkurrenz. Sie dringt in den Produktionsbereich ein und bestimmt, was nach Ansicht der Verkaufsstrategen produziert werden muß. Die ökonomische Bedeutung der Werbung besteht darin, "daß sie die Höhe der gesamten Effektivnachfrage und somit das Einkommens- und Beschäftigungsniveau beeinflußt."[210] Die Wirkung ähnelt den durch Steuern finanzierten Staatsausgaben (Haavelmo-Theorem). Zum Teil werden die Werbekosten durch Preissteigerungen an die Konsumenten weitergegeben. Deren Realeinkommen sinkt, der Surplus steigt entsprechend. Der Rest wird von unproduktiven Arbeitern und den Kapitalisten selbst getragen. Der Surplus wird nur innerhalb der Kapitalistenklasse umverteilt. Diese Zusammenhänge werden nach Ansicht der Autoren dadurch verschleiert, daß in der Wirtschaftsrechnung "Werbekosten als Kosten gerechnet werden, den Produktionskosten gleichgestellt sind und damit natürlich nicht in die Profite eingehen. Da sie jedoch offensichtlich nicht zu den notwendigen Kosten von Produktion und Distribution gehören - wie weit diese auch gefaßt werden mögen -, kann man sie nur als Teil des Gesamtprofits betrachten."[211]
Auch indirekt wirkt die Werbung auf Einkommensbildung und Surplusabsorption, indem sie für ein Produkt Nachfrage schafft und dadurch andernfalls unterbliebene Investitionen in Betriebseinrichtung und Ausstattung veranlaßt. Zum anderen beeinflußt sie die Aufteilung des Einkommens in Konsum und Sparen zugunsten des Konsums.[212]
Die Argumentation der Autoren ist in sich widersprüchlich. Sie stellen die Werbekosten ausdrücklich den Marx'schen Zirkulationskosten gleich. Doch während bei Marx "alle Zirkulationskosten, die nur aus der Formverwandlung der Ware entspringen, dieser letzteren keinen Wert hinzusetzen,"[213] schaffen sie bei Baran/Sweezy auch Einkommen. Die Werbung absorbiert einen Teil des Surplus, andererseits vergrößert sie ihn durch Anregung neuer Investitionen. Die Verwirrung resultiert daher, daß die Autoren die Werbekosten dreifach addieren: Als Profit der Kapitalisten, als Werbekosten (Teil des Profits der für Werbung ausgegeben wird) und als zusätzlicher Profit (Teil der Werbekosten, der über die Arbeitslöhne wieder zurückfließt). In Wirklichkeit werden die Werbeaufwendungen aus dem Kapital und nicht aus dem Profit der laufenden Periode finanziert. Trägt die Werbung tatsächlich zur Konsumsteigerung bei, so sind die daraus resultierenden Profite der nächsten Periode zuzurechnen.[214]
Mit der Ansicht, daß es die Hauptfunktion der Werbung sei, "im Interesse der Produzenten und Verkäufer von Konsumgütern einen unnachgiebigen Krieg gegen das Sparen zu führen",[215] verlassen die Autoren die klassische und marxistische Subsistenzlohntheorie. Bekämen die Arbeiter als Lohn nur den Wert ihrer Subsistenzmittel ausbezahlt und würden sie damit ausschließlich ihr Existenzminimum sichern, so wäre es ihnen ex-definitione unmöglich zu sparen. Sparen erfordert offensichtlich mehr Einkommen als die gesellschaftlich notwendigen Reproduktionskosten. Mit ihren Thesen zur Werbung widersprechen die Autoren somit implizit ihren eigenen Surplusdefinitionen.
Eine letzte Möglichkeit zur Surplusabsorbierung besteht in den Aktivitäten des Staates, der den Surplus für zivile Ausgaben oder für Militarismus und Imperialismus verwendet. Bei der Betrachtung der Rolle des Staates argumentieren Baran/Sweezy weitgehend keynesianisch. Im Monopolkapitalismus mangelt es an effektiver Nachfrage, um die Produktionskapazitäten auszulasten. Werden diese brachliegenden Kapazitäten beschäftigt, so erwirtschaften sie neben dem Unterhalt der Produktionsfaktoren auch noch einen zusätzlichen Surplusbetrag. Übernimmt der Staat die Kapazitätsauslastung, so vergrößert er seine Verfügung über Güter und Dienstleistungen, ohne das Einkommen seiner Bürger zu verringern.[216] Diese Ansicht verdeutlichen die Autoren anhand der bekannten Multiplikator Effekte des deficit-spending bzw. des Haavelmo Theorems. Nach ihrer Meinung geht die steigende Staatstätigkeit nicht zulasten der Privaten. Gebe es den Staat als Absorptionsmöglichkeit nicht, so würde der Surplus überhaupt nicht produziert. Da der Surplus bei steigender Kapazitätsauslastung überproportional steigt, können Staats- und Privatanteil am Surplus gemeinsam wachsen. Nur wenn der Staatsanteil bei voller Kapazitätsauslastung weiter steigt, würde der private Surplus geschmälert.[217] Die Staatstätigkeit ist ein Zuwachs an privatem Surplus. Benachteiligt werden bei diesem Prozeß weder Arbeiter noch Kapitalisten. "Wenn das, was der Staat sich nimmt, anders gar nicht produziert worden wäre, so kann man nicht sagen, daß es irgend jemand abgepreßt worden ist."[218]
Der Staat verwendet den absorbierten Surplus in steigendem Maße für Militärausgaben. Diese sind außer aus ideologischen Gründen auch zur Sicherung der Absatzgebiete des Monopolkapitals notwendig. Ökonomisch ist das Militär für das Privatkapital ein idealer Kunde. Eine riesige militärische Macht steht nicht in Konkurrenz zur Privatwirtschaft. Das Waffengeschäft ist risikolos und erlaubt hohe Profite. Demgegenüber untergraben massive Staatsausgaben für Erziehung und Wohlfahrt die Klasseninteressen der Oligarchie.[219]
Bei ihrer Analyse der Effekte der Staatstätigkeit im Monopolkapitalismus gehen die Autoren von einfachsten keynesianischen Modellen aus. Sie argumentieren hauptsächlich mit dem Haavelmo Theorem. Da für die USA keine anhaltenden und wachsenden Defizite charakteristisch sind, hätten die Veränderungen der Summe der Gesamtausgaben den größten Einfluß auf den Prozeß der Surplusabsorption.[220] Dem Theorem liegen eine Reihe von Prämissen zugrunde, die Baran/Sweezy nicht berücksichtigen. So wird z.B. eine vom steigenden Staatsanteil unbeeinflußte, exogene Investitionsnachfrage vorausgesetzt.[221] Gerade dies trifft für die oben erörterten endogenen Investitionen nicht zu. Daher ist es unzulässig, sämtliche crowding-out-Effekte bis zur völligen Kapazitätsauslastung einfach zu negieren. Die Autoren übersehen auch, daß bei wachsendem Staatsanteil und steigendem Surplus der den Arbeitern zur Verfügung stehende Betrag konstant bleibt, weil das zusätzliche Einkommen weggesteuert wird. Da sich jedoch mehr Beschäftigte den gleichen Betrag teilen müssen, sinkt das Pro-Kopf-Einkommen.
Auch ist mit wachsender Staatstätigkeit das Absorptionsproblem des Kapitalismus als System nicht gelöst. Die staatliche Produktion erhöht nicht die Menge marktfähiger Güter. Auch wenn die öffentlichen Güter sonst gar nicht produziert worden wären, es sich also im Falle der Nicht-Produktion um potentiellen Surplus handelt, so wendet der Staat dennoch produktive private Ressourcen an. Sie werden dem kapitalistischen Marktsektor entzogen. "Das Anwachsen der Produktion durch Besteuerung ist ein Zeichen für den Rückgang des kapitalistischen Systems als einem System profitorientierten Privatunternehmertums."[222]
Die Autoren unterscheiden bei der Analyse der Staatstätigkeit auf der Ausgabenseite nicht zwischen den ökonomischen Wirkungen der Transferausgaben und denen der Realausgaben.
Steuerlich finanzierte Transferausgaben haben bei gleicher Konsumquote der Besteuerten und der Empfänger keinerlei Wirkungen auf das Volkseinkommen.[223] Sie sind rein Umverteilungsmaßnahmen.
Ebenso erscheint es als unzulässig, die Staatsausgaben mit den daraus resultierenden privaten Profiten zum Gesamtsurplus zu addieren. Die Autoren begehen hier eine Doppelzählung. Die Staatsausgaben ermöglichen nur die Produktion des privaten Surplus. Baran/Sweezy addieren ein Nachfrageelement mit einem Volkseinkommensanteil, also Größen verschiedener Dimension.[224]
Insgesamt gesehen entfällt der größte Teil der Surplusabsorption auf den Staat. Allen Absorptionsformen wohnt indessen die Tendenz inne, zwar Absorptionsmöglichkeiten für den Surplus zu schaffen, gleichzeitig jedoch neuen Surplus zu produzieren.

C. Empirische Überprüfung des steigenden Surplus


Stigler überprüfte die dem steigenden Surplus zugrunde liegende These, daß die Oligopole den Preissenkungen des Konkurrenten folgen würden, den Preiserhöhungen jedoch nicht. Dadurch würde sich eine geknickte Nachfragekurve ergeben.
Die Gültigkeit dieser Annahmen über das Unternehmerverhalten wurde anhand von sieben ausgewählten Industriezweigen untersucht. Hier scheint es mehr nahezu gleichzeitige Preiserhöhungen als Preissenkungen zu geben. Dieses Ergebnis besagt nur, daß sich nicht jedes Oligopol so verhält, wie es Baran und Sweezy unterstellen. Die Theorie ist damit aber noch keineswegs widerlegt. Es gibt jedoch sieben Branchen, für die sie zumindest zweifelhaft erscheint.[225] Stigler kommt als Folgerung zu einer negativen Einschätzung in Bezug auf die Existenz einer geknickten Nachfragekurve. "Das empirische Beweismaterial enthüllt weder solche Erfahrungen mit dem Preis, die die Oligopolisten dazu führen, an die Existenz eines Knicks zu glauben, noch solche Arten von Veränderungen der Preisangaben, die wir gemäß der Theorie erwarten. Die in diesen Tests erfaßten Industrien sind nicht sehr zahlreich, aber sie sind hinreichend verschieden und bedeutend genug, daß man annehmen kann, eine umfassendere Untersuchung ergäbe ähnlich ungünstige Resultate."[226]
Als Zeuge für eine steigende Tendenz des Surplus kann indirekt die schon oben erwähnte Untersuchung Gillmans angeführt werden. Er konstatierte einen leicht ansteigenden Trend der Profitrate, der wie bei Baran/Sweezy mit einer Reifung des Monopolkapitals begründet wird. Neue Technologie führe zu Kapital- und Arbeitsersparnis. Der wachsenden Produktivität stehen sinkende Investitionsgelegenheiten gegenüber, der produzierte Mehrwert kann nur mit wachsender Schwierigkeit realisiert werden. So müssen zunehmend unproduktive Werbeaufwendungen getätigt werden. Gillmans Intention ist es zu zeigen, daß das Marx'sche Gesetz der sinkenden Profitrate auch heute noch gilt. Im Mittelpunkt seiner Argumentation steht die Nettoprofitrate, die er nach Abzug von unproduktiven Ausgaben und Steuern von den Bruttoprofiten ermittelt. Als Ergebnis folgt eine sinkende Nettoprofitrate.[227]
Baran/Sweezy gehen den umgekehrten Weg. Ihr Surplusbegriff beinhaltet neben den Profiten auch unproduktive Ausgaben. Steigen schon die Bruttoprofite, wie Gillman zeigt, so steigt erst recht der Surplus. Dennoch sind die Untersuchungen nicht kompatibel. Während Gillman' schen Wertkategorien verhaftet ist, haben sich Baran/Sweezy davon gelöst. Mehrwertrate und organische Zusammensetzung des Kapitals sind in ihrer Argumentation nicht mehr enthalten. Deshalb kann Gillman nicht als direkter Beweis für einen steigenden Surplus ins Feld geführt werden. Seine Untersuchung ist mehr ein intuitiver Beweis.
Im Anhang des `Monopolkapital' berechnet Phillips den ökonomischen Surplus. Ausgangspunkt sind hauptsächlich die vom US-Handelsministerium für die Volkseinkommensberechnung entwickelten Ziffern. Diese werden allerdings modifiziert. Der Surplus setzt sich aus den drei Hauptkategorien Besitzeinkommen, Verschwendung im Wirtschaftsprozeß und Staatsausgaben zusammen. Darin nicht enthalten sind das Durchdrungensein des Produktionsprozesses von der Verkaufsförderung und die Produktion, die durch Arbeitslosigkeit verlorenging.[228] Im Besitzeinkommen sind die nach Abzug der Körperschaftssteuer verbliebenen Nettoprofite der Konzerne enthalten. Hinzu addiert wird der in den übermäßigen Abschreibungen enthaltene Surplus (Anhang X ). Die Ermittlung des Einkommens der nicht eingetragenen Unternehmen ist sehr problematisch, da es eine Mischung aus Profit und Arbeitseinkommen der Unternehmer darstellt (Anhang XI). Zur Summe der berichtigten Geschäftsprofite werden Pachteinkommen, Nettozinsen und die im Entgelt der leitenden Angestellten enthaltenen Profitelemente zur Summe des Besitzeinkommens aufaddiert (Anhang XII). Die im Surplus enthaltenen Staatsausgaben sind alle Ausgaben der Bundes-, Staats- und Lokalregierungen (Anhang XIIl). Der Gesamtsurplus ist neben den Besitzeinkommen und dem vom Staat absorbierten Teil auch aus der Verschwendung im Betrieb, der externen Werbung und dem Angestelltenentgelt am Surplus zusammengesetzt. Phillips kommt zum Ergebnis, daß sowohl die Gesamtsumme des Surplus, als auch sein Anteil am Bruttosozialprodukt ständig gestiegen sind (Anhang XlIV).
Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, daß in den Surplusberechnungen ein großes Maß an Willkür enthalten ist. Daher sollten die quantitativen Ergebnisse in ihrer Bedeutung auch nicht überschätzt werden. Herausgelesen werden kann nur eine Tendenz des Surplus zum Steigen. Doch mehr wollten Baran/Sweezy auch nicht zeigen.

D. Implikationen des steigenden Surplus


Zu untersuchen bleibt, welche Implikationen sich aus der beschriebenen Surplusproduktion und den Absorptionsformen für den kapitalistischen Wirtschaftsprozeß ergeben. Wie gezeigt, weist der Surplus im Monopolkapitalismus eine steigende Tendenz auf. Als `normale' Absorptionsformen des Systems dienen Konsum und Investition. Beide Möglichkeiten reichen jedoch nicht aus, um den Surplus vollständig zu absorbieren. Im Falle der Investitionen schaffen sie sogar z.T. neuen Surplus. "Da Surplus, der nicht absorbiert werden kann, nicht produziert wird, ist der Normalzustand der monopolkapitalistischen Wirtschaft die Stagnation."[229] Der Surplus existiert zunehmend in seiner potentiellen Form, d.h. die zur Verfügung stehenden Ressourcen werden weniger genützt als möglich. Schon zuvor hatte Kalecki eine ähnliche These vertreten. "We face here one of the most remarkable paradoxes of the capitalist system. The expansion of capital equipment, i.e. the increase in the national wealth, contains the seed of a depression in the course of which the additional wealth proves to be only potential in character."[230]
Aus der engen Beziehung zwischen Beschäftigungsgrad und Profiten in Verbindung mit der Dividendenpolitik monopolkapitalistischer Unternehmen ergibt sich eine Art Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung. Da der Höchstprofit bei optimaler Kapazitätsauslastung erzielt wird, folgt aufgrund der Fixkostenremanenz bei Verringerung der Kapazitätsauslastung ein überproportionales Absinken der Gewinne.[231] Zudem steigt durch die der Profitratenbewegung nur zögernd folgende Veränderung der Dividende die Konsumrate im Verhältnis sowohl zum Surplus, als auch zur Gesamtproduktion an.[232] Einerseits sinkt bei rückläufiger Konjunktur der aktuelle Surplus, andererseits steigt relativ der Konsum und die damit in Verbindung stehende Absorption. Der noch Anlage suchende Teil des Surplus wird also von zwei Seiten in die Zange genommen. Sobald er den vorhandenen: Investitionsmöglichkeiten entspricht, ist der untere Wendepunkt erreicht. Bei einem Konjunkturaufschwung steigt jedoch der zu absorbierende Surplusanteil überproportional an, wodurch die Expansion zum Erliegen kommt. Dieser obere Wendepunkt kann erreicht sein, bevor völlige Kapazitätsauslastung oder Vollbeschäftigung erzielt ist.[233] Produktivitätsfortschritte führen zu einer steigenden Rentabilität. Stagniert die Wirtschaft, so sinkt dadurch der zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts nötige Beschäftigungsgrad. Der Monopolkapitalismus versinkt immer tiefer im Morast einer chronischen Depression.[234]
Bis hierhin läßt sich Baran/Sweezys Argumentation durchaus mit keynesianischen Vorstellungen vereinbaren. Auch für Keynes war es ein Merkmal des Kapitalismus, daß Produktion und Beschäftigung zwar Schwankungen unterworfen sind, ohne jedoch dadurch das System zu gefährden. "Indeed it seems capable of remaining in a chronic condition of sub - normal activity for a considerable period without any marked tendency either towards recovery or towards complete collapse."[235] Der keynesianische Stagnationsgedanke wurde von Hansen weitergeführt. Seiner Ansicht nach fehlen die nötigen Investitionsmöglichkeiten, um die Ersparnis zu absorbieren.[236]
Als Remedium wird von keynesianischer Seite aus eine staatliche Gegenkonjunktur mit öffentlichen Investitionen und eine Steigerung der Verbrauchsneigung vorgeschlagen.[237] Auch hier gibt es Parallelen mit Baran/Sweezy. "Ob die Nachfrage stimuliert werden soll, ist für den Monopolkapitalismus keine Frage. Er muß es tun, bei Strafe seines Unterganges."[238] Die Verschwendung in Form von Verkaufsförderung ist jedoch nach Ansicht der Autoren nicht geeignet, den Surplus vollständig und dauerhaft zu absorbieren. Die teilweise Überwälzung der Verkaufskosten auf die Verbraucher führt über daraus resultierende Reallohnsenkungen vielmehr zu einem steigenden Surplus.[239] Die Absorption des Surplus durch zivile Ausgaben des Staates ist ebenfalls nicht in ausreichendem Umfang möglich. Es liegt nicht im Interesse der die Regierung maßgeblich beeinflussenden Oligarchie, durch soziale Ausgaben Chancengleichheit herzustellen. Damit würde ihre Machtposition untergraben. Genauso wenig liegt es im Interesse der Monopole, daß der Staat mit öffentlichen Gütern in irgendeiner Weise zu den von ihnen produzierten Gütern in Konkurrenz tritt. Die einzige von der Oligarchie gewollte Absorptionsform sind die Rüstungsausgaben. Sie bestimmen somit das Schicksal der wirtschaftlichen Entwicklung. Baran/Sweezy kommen zu der Ansicht, "daß der Unterschied zwischen der tiefen Stagnation der Dreißiger- und der relativen Prosperität der Fünfzigerjahre völlig auf die hohen Rüstungsausgaben in den Fünfzigerjahren zurückgeht."[240]
Bei Keynes muß der Staat für die nötige zusätzliche effektive Nachfrage sorgen, um das System zu einem Vollbeschäftigungsgleichgewicht zu führen. Baran/Sweezy zufolge ist dieser Versuch, im Gegensatz zur keynesianischen Einschätzung, zum Scheitern verurteilt. Der widersprüchliche Charakter des Monopolkapitalismus liegt in seiner chronischen Unfähigkeit begründet, genausoviel Surplus zu absorbieren, wie er produzieren kann.[241] Die Kernthese der Autoren, daß die Monopole eine zurückhaltende Investitionspolitik betreiben und daher der wachsende Surplus auf Restriktionstendenzen im Investitionsbereich stößt, geht auf Steindl zurück.[242] Auch Steindl vertritt die Ansicht eines negativen Einflusses der Monopole auf die Investitionen. Als Folge würde die Wachstumsrate sinken. Zur Begründung wird einerseits angegeben, daß sich bei Monopolen die Gewinnfunktion nach oben verlagert und dadurch die Kapazitätsauslastung sinkt. Andererseits wäre im Monopolkapitalismus die Furcht vor Überkapazitäten groß.[243] Die Kernthese wird bei Baran/Sweezy nur um die anderen Absorptionsformen Verkaufsförderung und Staatsausgaben erweitert. Beide können dem kapitalistischen Dilemma jedoch keine Abhilfe schaffen.
Entscheidend für die Frage nach der Zukunft des Kapitalismus ist, ob die Verminderung der Wachstumsrate bei einem niedrigeren Niveau zum Stillstand kommt, oder ob langfristig eine akzellerierte Schrumpfung des Systems Platz greift. Steindl argumentiert, daß der kumulative Abwärtsprozeß zwischen Verringerung der Wachstumsrate und Verringerung der Kapazitätsauslastung üblicherweise auf einem niedrigeren Niveau ein Ende findet. Der Prozeß könne jedoch durchaus auch zu einer negativen Wachstumsrate führen. Die Grenze wäre erreicht, wenn daraufhin der Kapitalstock aufgezehrt würde.[244] Leider äußern sich Baran/Sweezy nirgendwo explizit zu dieser Frage. Wie schon eingangs erwähnt, formulieren die Autoren eine Art Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung. Auf welchem Niveau dieses Gleichgewicht liegt, ob bei einer zwar verringerten, aber dennoch positiven Wachstumsrate, bei einem Nullwachstum, also Stagnation, oder gar bei negativen Werten, wird nicht gesagt. Der von ihnen oft verwendete Begriff Stagnation darf keineswegs mit einem quantitativen Nullwachstum gleichgesetzt werden. Immerhin gelangen sie zur Ansicht: "... hätten die krisenhaften Auswirkungen des entstehenden Monopols ungehindert wirksam sein können, so wäre die Wirtschaft der Vereinigten Staaten schon längst vor Ende des neunzehnten Jahrhunderts in eine Zeit der Stagnation eingetreten, und es ist unwahrscheinlich, daß der Kapitalismus dann die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts erlebt hätte."[245]
Wie bei Marx befindet sich der Kapitalismus in einer permanenten Krise. Ein konkreter Zeitpunkt des Zusammenbruchs wird nicht angegeben. Die Krise ist latent vorhanden. Daß die Stagnation bis zum Erscheinen ihres Buches nicht eingetreten ist, führen die Autoren auf mächtige externe Stimulantien zurück. Diese können entweder epochale Erfindungen wie Dampfmaschine, Eisenbahn und das Automobil, oder aber Kriege und ihre Nachwirkungen sein.[246] Die Erklärung der exogenen Gegentendenzen ist gewissermaßen historisch gehalten. Dies erlaubt keinen Ausblick auf die Zukunft. Das
Nichteintreffen einer theoretisch deduzierten Stagnation mit exogenen historischen Faktoren zu erklären, mag durchaus legitim sein. Doch ist die Theorie nur dann brauchbar, wenn sie die Zukunft mit erklärt. Gerade hier liegt m.E. der entscheidende Mangel in der Analyse des `Monopolkapital'.
Baran/Sweezy stellen dem morbiden Monopolkapitalismus als Ausweg den Sozialismus gegenüber. Doch anders als in der deterministischen Haltung von Marx, der den Sozialismus bzw. den Kommunismus als Endpunkt einer zwangsläufigen Abfolge von Gesellschaftsformationen sah, erscheint er bei Baran/Sweezy mehr als Hoffnungsschimmer am Horizont. Der Marx'sche Träger der Revolution, das Proletariat, spielt im Monopolkapitalismus keine Rolle mehr.[247] Durch die bewußte Vernachlässigung des Arbeitsprozesses kann es in Baran/Sweezys Analyse zu keinen Spannungen zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen kommen. Die Autoren sind hier sicherlich von Marcuse beeinflußt. Für ihn sind Bourgeoisie und Proletariat immer noch die grundlegenden Klassen. "Die kapitalistische Entwicklung hat jedoch die Struktur und Funktion dieser beiden Klassen derart verändert, daß sie nicht mehr die Träger historischer Umgestaltung zu sein scheinen. Ein sich über alles hinwegsetzendes Interesse an der Erhaltung und Verbesserung des institutionellen Status quo vereinigt die früheren Antagonisten in den fortgeschrittensten Bereichen der gegenwärtigen Gesellschaft."[248]
Baran/Sweezy entdecken im Monopolkapitalismus ein neues revolutionäres Potential: Die Neger. Das Rassenproblem ist, wie sie eingestehen, keine Schöpfung des Monopolkapitalismus.[249] Aber er zwingt die Neger in die Rolle des vergleichbaren Marx'schen Lumpenproletariats. Die Rassenvorurteile, verbunden mit Diskriminierung und Segregation, werden durch den sozialpsychologischen Druck der monopolkapitalistischen Gesellschaft verstärkt. Die Nachfrage nach ungelernten und angelernten Arbeitskräften nimmt kontinuierlich ab. Besonders betroffen davon sind die Neger.[250] Die Rassenbeziehungen zwischen Schwarzen und Weißen sind die neuen Klassenbeziehungen zwischen Proletariern und Kapitalisten. Bleibt der Widerspruch von Armut und Erniedrigung der Schwarzen inmitten potentiellen Überflusses bestehen, "dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die amerikanischen Neger, angetrieben von den eigenen Menschseins und begeistert von den Kämpfen und Erfolgen ihrer Brüder in den unterentwickelten Ländern, ihr eigenes revolutionäres Selbstbewußtsein entwickeln."[251]
Die Hoffnung Baran/Sweezys ist vor dem Hintergrund der zur Zeit der Entstehung des ` Monopolkapital' akuten Rassenkonflikte zu sehen. Voraussetzung wäre aber eine revolutionäre Führung a la Che Guevara, dem Baran/Sweezy ihr Werk gewidmet haben. Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung wurde jedoch von Martin Luther King angeführt, der nach dem Vorbild Gandhis den gewaltlosen Widerstand als wirksamste Waffe ansah. Die Evolution gewann Überhand gegen die Revolution.
Die Autoren selbst sind in Bezug auf die Realisierungschancen einer Revolution eher skeptisch. "Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die inneren Triebkräfte des entwickelten Monopolkapitalismus beschränken ist der Schluß kaum zu umgehen, daß eine schlagkräftige revolutionäre Aktion nur eine dürftige Aussicht hat, das System zu stürzen."[252]
Der Übergang zum Sozialismus entspringt nach Ansicht der Autoren eher aus anderen Quellen. Im Kapitalismus wurden Güter und Arbeitskraft auf dem Markt gehandelt. Das Äquivalenttauschprinzip mache sich zunehmend auch in sämtlichen Lebensbereichen, bis hin zu zwischenmenschlichen Beziehungen breit. Dem irrationalen System stehe der Sozialismus gegenüber. Überall auf der Welt gebe es revolutionäre Vorbilder, gegen die sich die herrschende Klasse des Monopolkapitalismus mit Hilfe junger Soldaten zur Wehr setzen müsse. Wann diese Konterrevolution eines irrationalen Systems gegen sozialistische Revolution umschlagen werde in eine Revolution gegen das irrationale System, sei eine Frage der Zeit. Doch Baran/Sweezy sind ebenso wie Marx optimistisch. "Das Drama unserer Zeit ist die Weltrevolution; sie kann nicht zu Ende gehen, bevor sie nicht die ganze Welt umschließt."[253]

IV. Vergleichende Schlußbetrachtung


Sowohl Karl Marx als auch Paul Baran und Paul Sweezy machen es sich zur Aufgabe, die inneren Bewegungsgesetze des Kapitalismus zu enthüllen. Die Frage, ob Baran/Sweezy dem marxistischen bzw. Neomarxistischen Lager zuzurechnen sind, ist ohne jeden Erkenntniswert. Die Autoren selbst würden sie sicherlich bejahen.
Quantitativ und qualitativ ist das Gesamtwerk Marx' mit dem Baran/Sweezys unvergleichlich. Marx war nicht nur ein hervorragender Ökonom, er war u.a. auch Philosoph, Soziologe, Historiker und Naturwissenschaftler. Seine Ökonomie verschmilzt in logisch einzigartiger Weise mit seinen anderen Vorstellungen und Erkenntnissen. Dabei ist er in seiner geistigen Größe unerreichbar geblieben. Baran/Sweezy untersuchen im `Monopolkapital' nur einen Teil des Marx'schen Systems. Dabei vermeiden sie den Marx'schen von Hegel beeinflußten Schreibstil. Ihr Werk ist leichter lesbar und deshalb einem größeren Leserkreis zugänglich. Ebenso wie Marx konfrontieren sie ihre Thesen immer wieder mit anderen Meinungen und der Realität.
Marx' analytische Methode ist aufsteigend vom Abstrakten zum Konkreten. Er beginnt seine Untersuchung daher folgerichtig bei der Ware. Hier ist er mit seinen Vorstellungen fest in der Klassik verwurzelt. Insbesondere übernimmt er Ricardos Arbeitswerttheorie, die besagt, daß alle Werte auf die Verausgabung menschlicher Arbeitskraft zurückgehen.
Baran/Sweezys eigenen Worten zufolge machen auch sie von Marx' wirksamer analytischer Methode Gebrauch. Sie beginnen ihre Untersuchungen jedoch nicht beim Abstrakten. Die Frage nach dem Wert der Ware ist für sie ohne jede Bedeutung. Die Marktbeziehungen sind bei ihnen Preisbeziehungen. Hier muß die Analyse einsetzen. Es ließe sich durchaus ein Bezug zu Marx herstellen, da für ihn die Summe aller Preise der Summe aller Werte entspricht und, zumindest bei vollkommener Konkurrenz, der Preis dem Wert proportional ist. Bei Marx sind die am Markt sichtbaren Erscheinungen, wie z.B. die Preise, nur Ausdruck unsichtbarer tieferliegenderer Beziehungen. Nur wenn man diese erkenne, könne man die Realität verstehen. Baran/Sweezys Ausgangspunkt ist keineswegs das Marx'sche Abstraktionsniveau. Da sie ihre Analyse beim konkreten mikroökonomischen Preisbildungsprozeß beginnen, ziehen sie gewissermaßen die positive Methode vor.
Aufbauend auf der Wertlehre definiert Marx alle relevanten Kategorien. Konstantes und variables Kapital, Mehrwert und organische Zusammensetzung des Kapitals lassen sich auf den Arbeitswertbegriff zurückführen. Da Baran/Sweezy bei ihrem System den Arbeitswertbegriff suspendieren müssen, sind auch die anderen Marx'schen Begriffe für sie nicht mehr verfügbar. Ihre Analyse hat eine andere Dimension. Daher sind auch eine fallende Profitrate und ein steigender Surplus nicht unbedingt widersprüchlich.
Bei beiden Ansätzen sind die Schwierigkeiten des Kapitalismus systemimmanent. In der Marx'schen Analyse werden die Kapitalisten durch den Konkurrenzdruck zur Kapitalakkumulation getrieben. Mit fortschreitender Akkumulation verschärft sich das Verwertungsproblem, die Profitrate sinkt. Die Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals erweist sich trotz individueller Rationalität, als gesamtwirtschaftlich verhängnisvoll. Im `Monopolkapital' gibt es keine Konkurrenz, die die Akkumulation antreiben könnte. Hier liegt das Problem darin, die Realisation des potentiellen Überschusses zu ermöglichen. Das Problem verlagert sich aus der Produktionssphäre in die Absatzsphäre, aus dem Verwertungsproblem wird das Realisationsproblem. Auch bei Baran/Sweezy verschärft sich die Situation durch den scheinbaren Ausweg Verkaufsförderung und staatliche Absorption nur noch.
Bei Marx führen die ökonomischen Schwierigkeiten letzten Endes zwangsläufig zum Zusammenbruch des Systems. Der Kapitalismus hat seine historische Mission, die Entwicklung der Produktivkräfte, erfüllt. Im Gegensatz zu Marx kann man Baran/Sweezys ökonomische Langzeitperspektive als klassisch bezeichnen. Das System stagniert zunehmend. Die Stagnation wird jedoch konträr etwa zu Mill negativ bewertet. Ob das System aufgrund ökonomischer Schwierigkeiten zusammenbricht, wird nirgendwo explizit aufgeführt, darf aber bezweifelt werden.
Ins Abstrakt-philosophische übertragen, resultiert bei Marx der Zusammenbruch des Systems aus dem sich verstärkenden Widerspruch zwischen sich entwickelnden Produktivkräften und den retardierenden Produktionsverhältnissen. Mit dem Zusammenbruch des ökonomischen Unterbaus wälzt sich auch der gesamte Überbau um. Im `Monopolkapital' wird der Arbeitsprozeß bewußt vernachlässigt. Das alte Gegensatzpaar Proletarier Kapitalist wird vom neuen Gegensatz Schwarzer Weißer abgelöst. Doch dadurch allein kommt es nicht zum Systemzusammenbruch. Er erfolgt vielmehr dadurch, daß die Irrationalität des ökonomischen Systems auf den ideologischen Überbau ausstrahlt, die Individuen sich trotz vordergründig zufriedenstellender materieller Lage dieser Irrationalität bewußt werden und, getrieben vom Vorbild rationaler sozialistischer Systeme, den Kapitalismus stürzen. Während bei Marx die neue Gesellschaftsformation schon im Schoß der alten ruht, wird sie bei Baran/Sweezy erst durch äußere Vorbilder geschaffen. Bei Marx ist der ausgereifte Kapitalismus das Epizentrum des Sozialismus, bei Baran/Sweezy sind es die (sozialistischen) Entwicklungsländer.
Die Analyse des `Monopolkapital' genießt zweifellos einige Vorzüge. Sie rückt die Monopole ins Zentrum der Argumentation und ist daher gegenüber dem Marx'schen Konkurrenzmodell aktualisiert. Sie vermeidet den strengen Determinismus und daher den Haupteinwand gegen Marx: Seine Vorhersagen sind bis heute nicht eingetroffen. Dadurch läßt sie aber auch die Geschlossenheit des Marx'schen Theoriengebäudes vermissen.
Beiden Ansätzen ist die polit-ökonomische Ausrichtung zu Eigen. Während Marx hier in bester klassischer Tradition steht, ist diese Sichtweise bei Baran/Sweezy in der heutigen ökonomischen Gedankenwelt besonders hervorzuheben. Eine Analyse kann nur dann einen Erklärungsanspruch erheben, wenn sie die Interdependenz zwischen Wirtschaft und dem gesellschaftlichen Umfeld ins Kalkül zieht. Nach wie vor gilt das Hegel'sche Diktum: Das Wahre ist das Ganze.

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Eidesstattliche Erklärung



Hiermit versichere ich eidesstattlich, daß die vorliegende Arbeit von mir selbst, lediglich unter Benutzung der aufgeführten Literatur und ohne fremde Hilfe angefertigt worden ist.
Die Arbeit wurde bisher keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.
Stuttgart - Hohenheim, den 9. Januar 1984


[1]Marx, K.: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, Rohentwurf (1857-58), Berlin 1953, S. 634
[2]Dobb, M.: Political Economy and Capitalism, 2 nd. Ed. (Revised), London, 1940, S. 81
[3]Smith, A.: Der Wohlstand der Nationen. Eine Unter suchung seiner Natur und seiner Ursachen. Aus dem Englischen übertragen nach der 5. Auflage An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, London (1776) 1789, München, 1974, S. 76
[4]Smith, A.: Der Wohlstand der Nationen, a.a.0., S. 80
[5]Smith, A.: Der Wohlstand der Nationen, a.a.0., S. 82
[6]Blaug, M.: Systematische Theoriengeschichte der Ökonomie, Bd. 1, München 1971, S. 179 ff
[7]Stavenhagen, G.: Geschichte der Wirtschaftstheorie, Göttingen, 1951, S. 38
[8]Ricardo, D.: The Works and Correspondence of David Ricardo, Edited by Piero Sraffa. Vol. 1, On the Principles of Political Economy and Taxation, Cambridge, 1951, S. 126 Principles of Political Economv. London.
[9]Mill, J.S. Principles of Political Economie, London, 1904, S. 443
[10]Mill, J. S. Principles ... a.a.O. S. 444 ff
[11]Mill, J.S.: Principles of Political Economy, a.a.O., S. 452 ff
[12]Marx, K.: Das Kapital, Band 1, MEW 23, S. 15 f
[13]Marx, K.: Grundrisse, a.a.O., S. 21
[14]Grossmann, H.:'Die Wert-Preis-Transformation bei Marx und das Krisenproblem in: Aspekte der Marxschen Theorie 1. Zur methodischen Bedeutung des 3. Bandes des `Kapital', Ausg. Fr. Eberle, Frankfurt, 1973, S. 195
[15]Dobias, P.: Zur Struktur des Marxschen Systems, in: Aspekte der Marxschen Theorie 1. Zur methodischen Bedeutung des 3. Bandes des Kapital, Hrsg. Fr. Eberle, Frankfurt, 1973, S. 233
[16]Meek, R.L.: Die ökonomische Methode von Karl Marx in: Die Marxsche Theorie und ihre Kritik II. Nutzinger H.G./Wolf-Stetter, E. (Hrsg.) Frankfurt, 1974, S. 14 ff, S 233
[17]Marx, K.: Das Kapital, Band III, MEW 25, S. 33
[18]Marx, K.: Das Kapital, Band III, MEW 25, S. 33 - (im Original kursiv)
[19]Krise und Kapitalismus bei Marx, Band 2, Eschwege, 1975, S. 388
[20]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, MEW 23, S. 590
[21]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, MEW 23, S. 589
[22]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I. MEW 23, S. 605
[23]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I. MEW 23, S. 607
[24]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I., MEW 23, S. 607
[25]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I., MEW 23, S. 618
[26]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I., MEW 23, S. 621
[27]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I., MEW 23, S. 626 ff
[28]Marx K.: Das Kapital, Bd II, MEW 24, S. 353 ff
[29]Krise und Kapitalismus bei Marx, Bd. II, a.a.O., S. 388
[30]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, MEW 25, S. 162 f
[31]Krise und Kapitalismus, a.a.O., S. 388
[32]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 52
[33]Gillman, J.: Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate, Frankfurt 1969, S. 24
[34]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 78
[35]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 640
[36]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 640
[37]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 640
[38]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 154
[39]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 155
[40]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 222
[41]Krise und Kapitalismus, a.a.0., S. 395
[42]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, S. 222
[43]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a,O., S. 223
[44]Marx K.: Das Kapital. Bd. III, a.a.O., S. 223
[45]Robinson, J.: An Essay on Marxian Economics, 2 nd Ed. , London 1966, S. 36
[46]Sweezy, P.M.: Theorie der kapitalistischen Entwicklung, Köln, S. 77
[47]Bortkiewicz. L.v..: Wertrechnung und Preisrechnung im Marxschen System, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Sept. 1907, S. 466 f
vgl. auch:
Dickinson, H.D.: The falling rate of Profit in Marxian Economics, in: The Review of Economic Studies, Vol. XXIV 1956-57, S. 123
[48]Rosdolsky, R.: Zur neueren Kritik des Marxschen Gesetzes der fallenden Profitrate. In: Kyklos, Vol. IX , 1956, S. 209 ff
[49]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 226
[50]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 650
[51]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 222
[52]Sweezy, P.M.: Theorie ..., a.a.O. S. 78
[53]Böhm-Bawerk, E.v.: Zum Abschluß des Marxschen Systems, in: Nutzinger/Wolfstetter, Die Marxsche Theorie I .., a.a.O., S. 97
Hilferding, R.: Böhm-Bawerks Marx Kritik, in: Nutzinger/Wolfstetter, Die Marxsche Theorie I ... a.a.o., S. 128 ff
[54]Mattick, P.: Werttheorie und Kapitalakkumulation, in: Kapitalismus und Krise, eine Kon troverse um das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate, Frankfurt 1970, S. 16
[55]Völk, K.H.: Die Umkehrung des Gesetzes der fallenden Profitrate von Karl Marx, in: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, 88. Jahrg., 1952, S. 41 ff
[56]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 257
[57]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 257 f
[58]Marx K.: Das Kapital, Bd. I , a.a.O., S. 323
[59]Meek, R.L.: Ökonomie und Ideologie, Frankfurt 1973, S. 179 ff
[60]Güsten, R.: Die langfristige Tendenz der Profitrate bei Karl Marx und Joan Robinson nebst einigen Bemerkungen zum technischen Fortschritt, Diss., 1960, München, S. 39 ff
[61]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 257
[62]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 228
[63]Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 605
[64]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 226
[65]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 227
[66]Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 228
[67] Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.O., S. 650
[68] Holländer, H.: Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate, in: Mehrwert,
Beiträger zur Kritik der politischen Ökonomie, (Heft) 6, S. 110
[69] Shaikh, A.: Political economy and capitalism: notes on Dobb's theory of crisis, in: Cambridge Journal of Economics, Vol. 2, 1978, S. 237 f
[70] Schefold, B.: Wert und Preis in der Marxistischen und Neokeynesianischen Akkumulationstheorie in: Probleme des Klassenkampfes, Sonderheft 5, 1975, S. 146
[71] Holländer, H.: Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate, a.a.O., S. 111
[72] Güsten, R.: Die langfristige Tendenz ....a .0., S. 54
[73] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 239 f
[74] Peter, H.: Grundprobleme der theoretischen Nationalökonomie II, Stuttgart, 1934, S. 106
[75] Marx, K.: Theorien über den Mehrwert, III. Teil, MEW 26.3. , Berlin 1968, S. 358
[76] Marx, K.: Theorien ... a.a.O. Bd. III, S. 360
[77] Marx, K.: Theorien über den Mehrwert, MEW 26.1., Berlin 1971, Vorwort S. V
[78] Marx, K.: Theorien..., Bd. III, a.a.0., S. 360
[79] Dobb, M.: Political Economy and Capitalism, 2nd Ed. (Revised), London 1940, S. 113 f
[80] Marx, K. : Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 245
[81] Okisho, N.: Technische Veränderungen und Profitrate in: Die Marxsche Theorie und ihre Kritik, a.a.O., S. 175 ff
Morishima, M.: Marx's Economics, Cambridge 1973, S. 56 ff
Elsenhans, H.: Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate in: Leviathan, Nr. 7, 1979, S. 584 ff
Holländer, H.: Das Gesetz des tendenziellen Falls ..., a.a.O., S. 123 ff
[82] Sweezy, P.M.: Theorie ..., a.a.O., S. 77
[83] Rosdolsky, R.: Zur neueren Kritik..., a.a.O., S. 214
[84] Marx, K. Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 245
[85] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 246 f
[86] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 250
[87] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 249
[88] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 175 f
[89] Gillmann, J.M.: Das Gesetz ... a.a.O., S. 38 f
[90] Mattick, P.: Werttheorie und Kapitalakkumulation, a.a.o. S. 11
[91] Gillmann, J.M. Das Gesetz, a.a.O., S. 185
[92] Goldberg, J.: Die Verwertungsbedingungen des Kapitals in der Bundesrepublik, in: Marxistische Studien, Jahrbuch des IMSF, Hersg. Vom Institut für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF), Frankfurt/M., Nr. 1/1978, S. 107 f
[93] Goldberg, j.: Verwertungsbedingungen, a.a.O., S. 106 ff
[94] Gillmann, J.M.: Das Gesetz a.a.O.. S. 66 ff
[95] Gillmann, J.M.: Das Gesetz a.a.O.. S. 71 f
[96] Gillmann, J.M.: Das Gesetz a.a.O.. S. 72 f
[97] Meek, R.L.: Ökonomie und Ideologie, a.a.O., S. 184 ff
vgl auch
Meek, R.L.: Der Fall der Profitrate, in: Kapitalismus und Krise, a.a.O., S. 74 ff
[98] Ernst-Pörksen, M.: Das Krisenproblem bei Marx und Keynes Berlin: TUB Wirtsch.wiss. Dokumentation 1981, Disk.pap. Nr. 58, S. 3 f
[99] Marx, K.: Theorien über den Mehrwert, Bd. II, MEW 2G.2 Berlin 1967, S. 513
[100] Mattick, P.: Marx und Keynes, 2. unveränd. Aufl.,Frankfurt-Köln, 1974, S. 72
[101] Ernst-Pörksen, M.: Das Krisenproblem..., a.a.O., S. 6 f
[102] Marx, K.: Theorien..., Bd. III, a.a.O., S. 515
[103] Ernst-Pörksen, M.: Das Krisenproblem..., a.a.O., S. 8
[104] Mattick, P.: Krisen und Krisentheorien, in: Krisen und Krisentheorien, Hrsg Frankfurt 1974, S. 5
[105] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 259
[106] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 262
[107] Ernst-Pörksen, M.: Das Krisenproblem..., a.a.O., S. 13
[108] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 264
[109] Mattick, P.: Krisen..., a.a.O., S. 65
[110] Ernst-Pörksen, M.: Das Krisenproblem..., a.a.O., S. 14
[111] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 262 f
[112] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 501
[113] Dobb, M.: Political Economy and Capitalism, a.a.0., S. 118
[114] Alexander, G.: Mr. Keynes and Mr. Marx, in: The Review of EconomicStudies, Vol. VII, 1939-40, S. 128
[115] Fahling, E.: Die logische Struktur der Krisentheorie bei Karl Marx, München 1978, S. 350
[116] Mattick, P.: Krisen..., a.a.0., S. 63 f
[117] Mattick, P.: Krisen..., a.a.O., S. 69
[118] Marx, K.: Theorien..., Bd. II, a.a.O., S. 528
[119] Marx, K.: Das Kapital, Bd. III, a.a.0., S. 260
[120] Mattick, P.: Krisen..., a.a.0., S. 62
[121] Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 791
[122] Baran, P.A. Monopolkapital, Frankfurt 1967, Sweezy, P.M.: S. 14
[123] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 16
[124] Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 653
[125] Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 654
[126] Marx, K.: Das Kapital, Bd. I, a.a.0., S. 654
[127] Hilferding, R.: Das Finanzkapital, Wien 1910, S. 231

[128] Lenin, I.: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, 3. durchgesehene, ergänzte und berichtigte Auflage, Wien 1930

[129] Hilferding, R.: Das Finanzkapital, a.a.O., S. 286
[130] Lange, 0.: Marxian Economics and Modern Economic Theory, in: The Review of Economic Studies, Vol. II, 1934-35, S. 190 ff
[131] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O
[132] Bronfenbrenner, M.: Monopoly Capitalism: A Revised Revisionism in: The Journal of Political Economy, Vol. LXXIV, Febr.-Dec. 1966, S. 500
[133] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 19
[134] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 17
[135] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 77
[136] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 81,100,114
[137] Baran/Sweezv: Monopolkapital, a.a.O., S. 125
[138] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 352
[139] Baran, P.A.: Politische Ökonomie des wirtschaftlichen Wachstums, Neuwied, 1966, S. 81
[140] Baran P.A.: Politische Ökonomie..., a.a.O., S. 81
[141] Baran, P.A.: Politische Okonomie...., a.a.O. S. 82 f
[142] Baran, P.A.: Politische Ökonomie..., a.a.O., S. 106 f
[143] Bader, V.N., Zur Kritik an Baran und Sweezys Theorie des Monopolkapitalismus, in: Monopolkapital, Hrsg.: Hermanin, F.,Monte, K .Rolshausen, C., 2. Aufl. 1973, Frankfurt, S. 97
[144] Eisele, W.: Technik des betrieblichen Rechnungswesens, München, 1980, S. 412
[145] Brümmerhoff, D.: Gesamtw rtschaftl ches Rechnungswesen , Köln. 1975. S. 104
[146] Horowitz, D.: Analyzing the Surplus, in: Monthly Review, New York, Januar 1967, S. 50
[147] Salvati, M.: Monopolkapitalismus, in: Monopolkapital, a.a.0., S. 113 ff
[148] Salvati, M.: Monopolkapital, a.a.O, S. 115
[149] Fisher, F.M., The Costs of Autommobile Changes since, 1949, in: The Journal of Political Economie, Vol. LXX, oct. 1962, No 5, S. 433 ff
[150] Morris, J.: Arbeitslosigkeit und unproduktive Arbeit, in: Rolshausen, C.(Hrsg.) Kapitalismus und Krise; eine Kontroverse um das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate, Frankfurt 1970, S. 83
[151] Morris,J.: Arbeitslosigkeit..., a.a.o. s. 83
[152] Rolshausen, C.: Monopolkapital und Werttheorie, in Monopolkapital, a.a.O., S. 20
[153] Morris, J.: Arbeitslosigkeit..., a.a.O., S. 81
[154] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 19
[155] Baran/Sweezy- Monopolkapital, a.a.O., S. 376
[156] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 18
[157] Walton P., From Alienation to Surplus Value, Gamble A.- London 1972, S. 216
[158] Mandel, E.: Arbeitswerttheorie und "Monopolkapital" in: Monopolkapital, a.a.O., S. 77
[159] Rolshausen, C.: Monopolkapital und Werttheorie, in: Monopolkapital, a.a.O., S. 9 ff
[160] Marx, K.: Grundrisse..., a.a.O., S. 593
[161] Rolshausen, C.: Monopolkapital..., a.a.O., S. 11
[162] Marx, K.: Grundrisse..., a.a.O., S. 593
[163] Habermas, J.: Technik und Wissenschaft als "Ideologie" ,Frankfurt, 9. Aufl. 1978, S. 79 f
[164] Mattick, P.: Marxismus und "Monopolkapital", in: Monopolkapital,a.a.O., S. 43 f
[165] Mattick, P.: Marxismus und `Monopolkapital', in: Monopolkapital, a.a.O., S. 44
[166] Mandel, E.: Arbeitswerttheorie und `Monopolkapital' in: Monopolkapital, a.a.0., S. 78 f
[167] Salvati, M.: Monopolkapitalismus, in: `Monopolkapital', a.a.0., S. 105 ff
[168] Salvati,M.: Monopolkapitalismus, in: Monopolkapital, a.a.O., S. 109
[169] Marx, k.: Das Kapital, Bd. III, a.a.O., S. 169
[170] Marx, K.: Das Kapital, Band III, a.a.O., S. 869
[171] Breuer W.M.: Zur Politischen Ökonomie des Monopols, Köln, 1975, S. 107
[172] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 59
[173] Himmelmann, G.: Arbeitswert, Mehrwert und Verteilung, Opladen, 1974, S. 11
[174] Mattick, P.: Marxismus..., a.a.O., S. 52
[175] Mandel, E.: Surpluskapital und Realisiertung des Mehrwerts, in: Monopolkapital, a.a.O., S. 64 f
[176] Horowitz, D.: Für eine neomarxistische Theorie, in: Monopolkapital, a.a.O., S. 73
[177] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 24 f
[178] Egner, H.: Bilanzen, München 1974, S. lO f
[179] Arndt, H.: Wirtschaftliche Macht, 2. neubearb. Aufl., München 1977, S. 15 ff

[180] Bericht über das Ergebnis einer Untersuchung der Konzen tration in der Wirtschaft vom 29. Febr. 1964, Deutscher Bundestag, 4. Wahlperiode, Drucksache

IV/2320 Bonn 1964, Anlagenband, S. 345 ff
[181]Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 29
[182] Baran/Sweezy- Monopolkapital, a.a.0., S. 58
[183] Stackelberg, H.v.: Marktform und Gleichgewicht, Wien, Berlin 1934, S. 2 f
[184] SweezY, P.M.: Die Nachfrage beim Oligopol, in: Preistheorie, Hrsg. A.E. Ott, 3. Aufl., Köln, Berlin 1968, S. 320 f
[185] Sweezy, P.M.: Die Nachfrage beim Oligopol, a.a.O., S. 321
[186] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 73
[187] Arndt, H.: Markt und Macht, 2. Aufl., Tübingen 1973, S. 116
[188] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 74 f
[189] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O. S. 76
[190] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 77
[191] Bader, V.N. u.a.: Zur Kritik..., a.a.O., S. 94 f
[192] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 81 f
[193] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 82
[194] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 82
[195] Mandel, E.: Arbeitswerttheorie..., a.a.O., S. 88
[196] Salvati, M.: Monopolkapitalismus, a.a.O., S. 121 f
[197] Sweezy, P.M.: Theorie der kapitalistischen Entwicklung a.a.O., S. 213
[198] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O, S. 83
[199] Salvati, M.: Monopolkapitalismus, a.a.O., S. 117
[200] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., s. 85
[201] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., s. 85 f
[202] Baran, P.A.: vgl. Auch Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 96 f
[203] Marxismus und Monopolkapital. Ein Symposium, in: Monopolkapital, a.a.O., S. 130
[204] Steindl, J.: Maturity and Stagnation in American Capitalism, Oxford 1952, S. 133
[205] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 101 ff
[206] Mandel, E.: Arbeitswerttheorie..., a.a.O., S. 78
[207] Moxter, A.: Bilanzlehre, 2. Aufl., Wiesbaden 1976, S. 344 ff
[208] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 109
[209] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 116
[210] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 125
[211] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 125
[212] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 127
[213] Marx, K.: Das Kapital, Bd. II, a.a.O., S. 150 (im Original kursiv)
[214] Mandel, E.:, Arbeitswerttheorie, a.a.O. S. 90
[215] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.o., S. 128
[216] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 143
[217] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 147
[218] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 201 f
[219] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 147
[220] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 145
[221] Lehnert, G.: Zur Weiterentwicklung des Haavelmo-Theorems (I), in: WiSu, 1/73, S. 26
[222] Mattick, P.: Marxismus und `Monopolkapital', a.a.O., S. 55
[223] Stobbe, A.: Gesamtwirtschaftliche Theorie, Berlin 1975, S. 146
[224] Lebowitz, M.: Monpoly Capital, in: Studies on the Left, Sept./Oct. 1966, S. 69
[225] Stigler, G.J.: Die geknickte Oligopol-Nachfrage und starre Preise, in: Preistheorie, Hrsg. A.E. Ott, 3. aufl. Köln, Berlin 1968, S. 337
[226] Stigler, G.J.: Die geknickte Oligopol-Nachfrage.... a.a.O., S. 345
[227] Gillmann, J.M.: Das Gesetz...,a.a.O., S. 82 ff
[228] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a. O., S. 353
[229] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 109
[230] Kalecki, M.: The mechanism of the business upswing, in: Selected Essays on Capitalist Economy 1933-1570, Cambridge 1971, S 33
[231] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 86 f
[232] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 109
[233] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 91
[234] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 109
[235] Keynes, J.M.: The collected Writings of John Maynard Keynes, Vol VII, The General Theory of Employment, Interest and money, Cambridge 1973, S. 249
[236] Jöhr, W.A.: Theoretische Grundlagen der Wirtschaftspolitik, Bd. 2, Die konjunkturschwankungen, Tübingen 1952, S. 36
[237] Jöhr, W.A.: Theoretische Grundlagen..., a.a.O., S. 37
[238] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 113
[239] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 125
[240] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 174
[241] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O., S. 110
[242] Kühne, K.: Ökonomie und Marxismus, Bd. 1, Neuwied 1972, S. 364
[243] Steindl, J.: Maturity and Stagnation..., a.a.O., S. 223
[244] Steindl, J.: Maturity and Stagnation..., a.a.O., S. 225 f
[245] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O.,S. 212
[246] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O.,S. 212
[247] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.O.,S. 347
[248] Marcuse, H.: Der eindimensionale Mensch, 15. Auflage, Darmstadt Neuwied 1980, S. 15
[249] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 239
[250] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 252
[251] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 265
[252] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 348
[253] Baran/Sweezy: Monopolkapital, a.a.0., S. 351