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Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2. Die politische Situation in Rom im März 44 v. Chr

3. Die politische Situation in Rom nach Caesars Ermordung

3.1. Die Caesarenmörder
3.2. Der Senat

4. Der Senatsbeschluß vom 17. März 44 v. Chr.

4.1. Überlegungen zu möglichen politischen Alternativen
4.2.Zur Bewertung des Senatsbeschlusses vom 17. März

5. Octavian - der Erbe Caesars

5.1. Probleme bei der Bewertung des Testaments
5.2. Möglichkeiten und Verpflichtungen aus Caesars Testament

5.2.1. Die Adoption Octavians durch Caesar
5.2.2. Die Übernahme von Caesars Klientel durch Octavian
5.2.3. Die Legate aus Caesars Testament

6. Das Machtvakuum in Rom - Machtkampf zwischen Antonius und Octavian

6.1. Das Vorgehen des Antonius nach dem Senatsbeschluß vom 17. März
6.2. Das Vorgehen Octavians in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 44 v. Chr

7. Das Ende des Kompromisses - der Mutinesische Krieg

8. Schlußbetrachtung

9. Literaturliste

10. Fußnoten

  1. Einleitung
    Wie konnte es nach der Ermordung Caesars dem erst neunzehnjährigen Octavian gelingen, innerhalb von 20 Monaten zu einem der drei mächtigsten Männer Roms zu werden? Seit der Antike wird versucht, mit psychologischen Erklärungsmustern dieser Frage auf die Spur zu kommen. Es wurde der Rachegedanke für die Ermordung seines Großonkels Caesar als Leitmotiv angeführt (1), da war von göttlichem Sendungsbewußtsein die Rede (2) und es werden Zeitgenossen erwähnt, die in Octavians Vorgehen ein unüberlegtes Handeln sehen, das erst im Nachhinein durch seine Erfolge gerechtfertigt wurde (3). Diese Tendenzen schreiben sich bis in die Literatur der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, teilweise sogar noch darüber hinaus, fort. Ronald Syme unterstützt die These, daß Oktavian ein Abenteurer und Glücksritter war, Eduard Meyer macht eine Reifeprozeß durch die Annahme des Testaments aus (4)[1], Karl Christ unterstützt die Idee der Motivation durch Rache (5)[2].
    Solche psychologischen Erklärungsmuster allein genügen jedoch nicht zur Beantwortung der Ausgangsfrage. Octavians Aufstieg war durch die Ermordung und Erbeinsetzung in Caesars Testament auch ein politischer Vorgang. Deshalb wurde in der modernen Literatur großer Wert auf die Beantwortung der Frage gelegt, ob Caesar monarchie- und dynastiebegründend wirken und testieren wollte und in Octavian seinen Nachfolger als Monarch sah.
    In dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, festzustellen, ob daß Verhalten und die Entscheidungen des römischen Senats nach Caesars Ermordung, ein schlüssiges Erklärungsmuster für den Aufstieg Octavians darstellen. Wäre es nicht einfacher, Octavians Aufstieg aus einer für ihn günstigen politischen Situation zu erklären, als spekulative psychologische oder politische Erklärungsmuster zu suchen ?
    Zur Beantwortung dieser Frage soll der Senatsbeschluß vom 17. März 44 v. Chr., dem ersten nach Caesars Tod, untersucht werden. Im weiteren soll dann überprüft werden, ob die Konsequenzen, die aus diesem Beschluß abzuleiten waren, in der weiteren Entwicklung des Staates auch tatsächlich eintreten.
    Um dabei den Umfang dieser Arbeit einzugrenzen, endet sie mit der Begründung des zweiten Triumvirats durch Antonius, Lepidus und Octavian im November 43 v. Chr.
  2. 2. Die politische Situation in Rom im März 44 v.Chr.
    Caesar war zum Zeitpunkt seines Todes der mächtigste Mann des römischen Imperiums. Diese Position konnte er durch seine militärischen Siege im Bürgerkrieg der Jahre 49 - 45 v. Chr. erreichen. Dafür wurde ihm im Jahr 46 v.Chr. die Diktatur auf 10 Jahre übertragen, im Jahr 45 v. Chr. ein 10 - jähriges Consulat und schließlich die Diktatur auf Lebenszeit.
    Dieses Verfahren wirft ein deutliches Licht auf den römischen Senat in jenen Jahren. Unzweifelhaft hatte Caesar selbst mit der Überschreitung des Rubicon im Januar 49 v. Chr.[3] und der sich anschließenden Bedrohung Roms den Bürgerkrieg ausgelöst. Mochte er auch persönlich gute Gründe gesehen haben, sich gegen seine Abberufung zu wehren, so erlangte diese doch, aufgrund eines Senatsbeschlusses vom 1. Januar 49 v. Chr.[4], (6) formale Gültigkeit. Caesar war zwar bereit, Einschnitte seiner Machtposition hinzunehmen, diese jedoch ganz aufzugeben und sich den gesetzlich vorgesehenen Konsulatswahlen zu stellen, fiehl ihm gar nicht ein. Eher nahm er billigend einen Bürgerkrieg in Kauf :


Ut deinde spretis omnibus quae Caesar postulaverat, tantummodo contentus cum una legione titulum retinere provinciae, privatus in urbem veniret et se in petitione consulatus suffragis populi Romani committeret decrevere, ratus belandum Caesar cum exercitu Rubiconem transiit.(7) [5]




Anstatt diese Verhalten deutlich und dauerhaft zu sanktionieren, stieg die Anzahl der Ehrungen, die der Senat Caesar erwies, in dem Maße, in dem er durch seine militärischen Siege die eigene Machtposition stärken konnte. Hier vollzieht sich ein deutlicher Wechsel des Feindbildes. War Caesar im Jahr 49 v. Chr. noch der Feind, der einen Krieg gegen die Republik anzettelt, so stieg im Laufe des Bürgerkriegs und mit jedem militärischen Sieg sein persönliches Ansehen. Dagegen werden seine Gegner, die zu Beginn des Bürgerkriegs noch legitime Vertreter der Staatsmacht waren, zu Feinden der Republik abqualifiziert. Der Bürgerkrieg wurde am 17. März 45 v. Chr.(8)[6] durch Caesars Sieg in der Schlacht von Munda beendet.


Der Sieg verschaffte Caesar den Ehrentitel "Befreier" (liberator) und damit die offizielle Anerkennung seines persönlichen Standpunkts zu den Geschehnissen seit der Überschreitung des Rubicon.(9) [7]



Hier zeigt sich ein Entscheidungsmuster des Senats, das auch bei späteren Senatsbeschlüssen immer wieder anzutreffen war : Entscheidungen werden nicht so sehr unter Berücksichtigung der römischen Verfassung getroffen, sondern sie beugten sich in der Regel den Sachzwängen, die die politische oder militärische Situation mit sich brachte. Darüber hinaus enthalten die Senatsbeschlüsse immer auch ein Maß an Opportunismus, geboren aus persönlichen Vorteilen, die sich die Senatoren erwarten. Dadurch konnte es Einzelpersonen immer wieder gelingen, aufgrund ihrer politischen oder militärischen Stärke, Positionen mit nahezu monarchwarischer Machtfülle zu erreichen. Dies machte sich auch Caesar zunutze. Er verzieh großzügig der alten senatorischen Führungsschicht, die "... im Bürgerkrieg zumeist auf seiten des Pompeius gestanden ..."(10)[8] hat und amnestierte schließlich im Jahr 44 v. Chr. weitgehend alle politischen Gegner(11)[9]. Gleichzeitig lancierte er etwa 400 seiner eigenen Anhänger im Senat, wodurch sich dieser auf 900 Senatoren(11)[10] vergrößert. In diesem System persönlicher Abhängigkeiten verwundert es nicht, daß Caesar seine Machtposition ständig vergrößern und sichern konnte. Der Senat überhäufte ihn mit Ehrungen. Dabei wurde auch auf die Verfassung nicht allzuviel Rücksicht genommen. Als der Senat Caesar im Sommer des Jahres 45 v. Chr. die lebenslange Diktatur verlieh, die dieser auch annahm, stellte dies einen Bruch der Verfassungstradition, die eine zumindest formale zeitliche Begrenzung der Diktatur vorsah, dar.(12)[11]
In dieser Situation, in der absehbar war, daß sich die faktische Macht Caesars auch in einer monarchischen Titulatur niederschlagen würde, formierte sich eine Gegnerschaft, die in Caesar einen Tyrannen sah und ihn beseitigen wollte. Unter der Führung von Gaius Cassius Longinus und Marcus Iunius Brutus verschwörte sich eine etwa sechzigköpfige Gruppe(13)[12] und ermordete Caesar am 15. März 44 v. Chr.

3. Die politische Situation in Rom nach Caesars Ermordung
Um die o.g. These über die Entscheidungsmuster der Senatsbeschlüsse zu überprüfen, soll jetzt die unmittelbare Situation in Rom nach Caesars Ermordung betrachtet werden. Caesars Tod erforderte eine Entscheidung darüber, wie dessen Machtpositionen besetzt werden sollen, um das Entstehen eines gefährlichen Machtvakuums zu verhindern. Diese Entscheidung könnte von zwei Gruppen in Rom beeinflußt werden. Auf der einen Seite von den Caesarenmörder, die, wenn auch illegal, die entstandene Situation zum Anlaß nehmen könnten, Machtpositionen zu besetzen. Auf der anderen Seite der Senat, der als legitime Institution, die Macht für sich fordern durfte.

3.1. Die Caesarenmörder
Die persönlichen Ambitionen der Caesarenmörder stellten sich sehr unterschiedlich dar. Sicherlich spielten auch persönliche Gründe der Attentäter mit[13]. Zusammengehalten wurrde die Gruppe der Verschwörer jedoch durch die Vorstellung der Beseitigung eines Tyrannen und Wiederherstellung der Freiheit im Sinne der alten Aristokratenrepublik.[14] Das Attentat auf Caesar wurde also in erster Linie aus idealistisch - ideologischen Gründen begangen. Folgt man Velleius Paterculus, gab es zwischen den Anführern der Verschwörung, Cassius und Brutus, unterschiedliche Ansichten über das weitere Vorgehen nach der Ermordung Caesars. Cassius habe das Testament Caesars für ungültig erklären lassen wollen.[15] Mit dieser Forderung bewies Cassius politischen Weitblick. Caesars Erben wäre der Zugang zu dessen Machtpositionen verwehrt und damit eine potentielle Wiederholung eines Aufstieg zur Alleinherrschaft verhindert worden. Brutus dagegen habe geltend gemacht, daß es dem Bürger nur gestattet sei, den Tyrannen zu ermorden.[16] Das weitere Vorgehen zeigt, daß er sich mit dieser Auffassung durchsetzen konnte. Hinsichtlich einer "Machtergreifung" lag hierin jedoch ein entscheidender Nachteil : es war aus republikanischer Sicht zwar geboten, den Tyrannen zu ermorden, die Macht des toten Tyrannen muß jedoch wieder in die Hand republikanisch legitimierter Institutionen gelegt werden. Darüber hinaus hatten die Caesarenmörder keine Machtmittel in der Hand, mit denen sie einen politischen Machtanspruch untermauern und durchsetzen konnten:


Hinter den Verschwörern standen zudem keine Armeen, sie hatten keine nennenswerten Geldmittel zur Verfügung, sondern sie konnten nur darauf hoffen, daß es ihnen gelingen würde, Senat und Volk von der Richtigkeit ihres Handelns zu überzeugen. Alles andere hätte bedeutet, daß sie sich gleichfalls der Methoden Caesars bedienten, und wäre dem sofortigen Ausbruch des Bürgerkriegs gleichgekommen.[17]




Als politisch gestaltender Faktor, der das Entstehen eines Machtvakuums verhindern kann, schieden die Caesarenmörder aus diesen Gründen aus. Wie zur Bestätigung verschanzten sie sich nach ihrer Tat auf dem Capitol und unternahmen keine Anstalten, irgendwelche Machtpositionen zu übernehmen. Als es bei Caesars Totenfeiern zu Tumulten kommt, flohen sie Anfang April aus Rom[18].

3.2. Der Senat
Der Senat war die legitime Institution, die Caesars Macht für sich beanspruchen durfte. Um das Machtvakuum zu füllen, daß dessen Tod hinterließ, wäre es erforderlich gewesen, in dieser Situation eine klare Mehrheitsentscheidung darüber zu treffen, wie mit dieser Macht umzugehen war. Zu einem solchen Mehrheitsbeschluß war der Senat jedoch nicht fähig, da sich dort zwei Flügel gegenüberstanden. Auf der einen Seite standen die Republikaner : Diese wollen die Wiederherstellung der alten Adelsrepublik,


... im Sinne der Senatsaristookratie, die Freiheit, in den alten verbrieften Formen des römischen Adelstaates Politik zu treiben, ohne Rücksicht auf die Forderungen von Heeren und Provinzen.[19]




Dieser konservative Ansatz war jedoch nicht durchsetzbar, da sich die Republikaner in der Minderheit befanden. Außerdem war diese Gruppe mit dem Makel behaftet, daß sich die Gruppe der Caesarenmörder im wesentlichen aus ihren Reihen rekrutierten. So mußten sie befürchten, für Caesars Ermordung zur Rechenschaft gezogen zu werden. Auf der anderen Seite standen die Caesarianer, die die Mehrheit im Senat stellten. Diese waren entweder durch Caesar selbst in den Senat berufen worden oder verdankten seinen Reformen Privilegien und Vorteile. Sie hatten also ein großes Interesse daran, daß dessen Entscheidungen weiterhin in Kraft blieben. Vor diesem Hintergrund war die Entscheidung über die Verteilung von Caesars Machtpositionen für den Senat brisant : Beide Seiten hätten für den Fall, daß die andere Seite die Macht ergreift, viel zu verlieren.

4. Der Senatsbeschluß vom 17. März 44 v. Chr.
Am 17. März 44 v. Chr. kam es zur ersten Senatssitzung nach Caesars Tod, in der ein folgenreicher Kompromiß - arrangiert vom Konsul Marcus Antonius - geschlossen wurde. Die Caesarenmörder wurden amnestiert[20], im Gegenzug blieben alle, von Caesar getroffenen Maßnahmen und Entscheidungen (acta Caesaris) in Kraft. Noch am gleichen Abend fand ein Festessen statt, mit dem die begnadigten Caesarenmörder zusammen mit den Führern des caesarianischen Senatsflügels in schöner Eintracht diesen Kompromiß besiegelten.[21]
Mit diesem Senatsbeschluß vom 17. März war eine Patt-Situation entstanden. Die Caesarianer erhielten sich ihre Privilegien - die Republikaner setzten eine Amnestie unter Beibehaltung der Ämter, für die die Caesarenmörder designiert waren[22], durch. Der Senat war aber durch den Kompromiß in seiner politischen Handlungsfähigkeit gebunden. Denn dieses Konstrukt war äußerst brüchig. Es konnte nur bei strenger Einhaltung der Kompromißkriterien funktionieren. Jede Forderung der Republikaner nach Revidierung der acta Caesaris, und sei es nur in einzelnen Punkten, bzw. Forderungen der Caesarianer zur Abberufung der Caesarenmörder aus den politischen Ämtern, hätte als Versuch der Kräfteverschiebung gedeutet werden können und die Gefahr eines Bürgerkriegs heraufbeschwört.

4.1. Überlegungen zu möglichen politischen Alternativen:
An dieser Stelle ist ein Einschub notwendig, der sich mit der Frage beschäftigt, ob Alternativen zu diesem Kompromiß vorstellbar waren.
Man fragt sich, warum Caesars Tod nicht als "Stunde Null", als Möglichkeit für einen Neubeginn der Republik verstanden wurde. Caesars Aufstieg war ein deutliches Beispiel dafür, daß sich die Republik in Richtung Monarchie entwickelt, wenn der Senat das Machtmonopol nicht selbst besetzt. Eine allgemeine Zustimmung zur Ablösung der Republik durch eine Monarchie gab es jedoch im Jahr 44 v. Chr. sicherlich nicht. Hierfür gibt es mehrere Indizien.
Auf dem Lupercalienfest am 15. Februar 44 v. Chr., setzte Antonius dem Caesar ein Diadem auf, krönte ihn also zum König. Das betretenen Schweigen der Zuschauer wich erst einem allgemeinen Jubel, als Caesar auf die offensichtliche Ablehnung des Publikums prompt reagierte, indem er dieses Diadem wieder abnahm und es in den Jupitertempel auf dem Capitol bringen ließ.[23] Ungeachtet der Frage, ob Caesar damit für sich ernsthaft die Königswürde ablehnte, zeigt sich, daß das stadtrömische Publikum eine offizielle Ablösung der Republik durch eine Monarchie nicht wünschte.
Zweites Indiz war die ideologische Ausrichtung der Caesarenmörder, die in Caesar einen Tyrannen, ähnlich dem König Tarquinius Superbus oder dem Ursupator Maelius[24], sahen, der zugunsten der Wiederherstellung der Republik sterben mußte.
Als weiteres Indiz ist es zu werten, daß Antonius nach der Ermordung Caesars die Mehrheit des Senats hinter sich bringen konnte, indem er die Abschaffung der Diktatur für alle Zeit betreibt und durchsetzt.[25]
Aus diesen Indizien folgert Christ, daß die " ... Ermordung Caesars demonstriert (..), daß das Republikanertum in Rom noch immer nicht ausgelöscht war ..."[26] Ein Anknüpfungspunkt für eine "neue" Republik war also vorhanden.
Wie hätte eine solche "neue" Republik aber aussehen können? Um einen Neuanfang zu beginnen, der den erneuten Aufstieg eines Einzelnen zu diktatorischer Macht verhindert, wäre es notwendig gewesen, eine Konzeption zu entwickeln, die einen breiten politischen Konsens für die Republik herstellt. Die Restauration des Staates im konservativen Sinne des republikanischen Senatsflügels, die einzig auf eine Wiederherstellung der Senatsoligarchie abstellte, konnte dies nicht leisten. Dazu waren die innen- und außenpolitischen Probleme einfach zu groß.
Innenpolitisch war das Problem der Partizipation des italienischen Munizipaladels und der stadtrömischen Bevölkerung an der Macht und die Integration der Optimaten und Popularen innerhalb des Senats zu lösen.[27] Die Ursachen für diese Probleme lagen weit in der Vergangenheit.[28] Hierin lag sicher ein großes Hindernis, aber auch eine große Chance für Reformen. Das für einen Staat erhebliche Probleme auftreten, wenn er die Politik der Vergangenheit abschütteln will, kann man aktuell am Beispiel der Republik Südafrika nachvollziehen. Am Beispiel dieses Staates wird jedoch auch die Chance zu einer Neuordnung deutlich, die dann vorhanden ist, wenn diese sich auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens stützen kann. Eine solche Neuordnung erfordert immer auch zwingend eine Vergangenheitsbewältigung. Hier steht die Frage der Bewertung Caesars im Mittelpunkt. Eine pauschale Verurteilung Caesars, seiner Maßnahmen und seiner Anhänger hätte zum gesellschaftlichen Konsens sicher nicht beitragen können und die Gefahr eines neuen Bürgerkriegs heraufbeschworen. Denkbar wäre hier jedoch die Kombination aus einer Verurteilung Caesars als Alleinherrscher, einer kritischen Würdigung seines Reformwerks und einer Amnestie für seine Anhänger gewesen.
Außenpolitisch hat die Ausweitung des römischen Reichs dazu geführt, daß "... der Senat die Kriegführung und damit die Außenpolitik immer mehr aus der Hand geben mußte."[29] Zur Eroberung und Verwaltung der Provinzen wurden den Heerführern außerordentliche Kommanden verliehen. Dies führte dazu, daß sich die Proconsuln eine starke Hausmacht in ihren Provinzen schaffen konnten und, was noch schwerer wog, ihre Heere fühlten sich mehr dem Heerführer als dem römischen Staat verbunden.[30] Hier wäre eine Reform zur einheitlichen Verwaltung der Provinzen und eine Heeresreform, die das Heer auf den Staat verpflichtet und die Versorgung der Veteranen sicherstellt, notwendig gewesen.
Natürlich wäre ein solches umfangreiches Reformwerk eine gewaltige Aufgabe gewesen, unmöglich war es jedoch nicht. Caesar selbst hatte mit seiner "... Neuordnung der Verhieltnisse im Inneren des Staates ..."[31] gezeigt, daß grundlegende Reformen möglich waren. Eine Neuordnung der Republik in der "Stunde Null" nach Caesars Tod wäre möglich gewesen. Diese hätte aber nur gelingen können, wenn die beteiligten Akteure die Notwendigkeit einer Reform der Republik anerkannt hätten und von dem gemeinsamen Willen getragen wären, die Probleme des Staates zu erkennen und zu lösen.

4.2. Zur Bewertung des Senatsbeschlusses vom 17. März
Insgesamt ist der Senatskompromiß vom 17. März 44 v. Chr. negativ zu bewerten. Auch in diesem Senatsbeschluß kann man die oben geschilderten Muster von Senatsbeschlüssen wiederfinden. Die Entscheidung stellte einen Minimalkonsens dar, der ausschließlich vor dem Hintergrund politisch-persönlicher Interessen getroffen wurde. Die beiden Flügel des Senats verteidigten mit diesem Beschluß lediglich ihre eigenen Positionen und Pfründe, verzichteten damit aber auf die Chance einer Neuordnung des Staates unter breiter gesellschaftlicher Zustimmung.
Selbst die Verfassung war für diesen Senat in dieser Situation kein entscheidendes regulatives Element mehr. Wie oben bereits dargestellt, hatte Caesar den Boden der Verfassung spätestens mit der Annahme der lebenslangen Diktatur verlassen. Um klarzustellen, daß der Senat als höchstes und legitimes Gremium die Republik erneuern wollte, wäre es notwendig gewesen, Caesars Vorgehen als verfassungswidrig zu verurteilen. Dies geschah nicht. Stattdessen wurden die acta Caesaris anerkannt und in Kraft belassen. Hierin war keine kritische Auseinandersetzung mit den zweifellos positiven Reformansätzen Caesars zu sehen, sondern pure Verteidigung der Machtverhieltnisse durch die Caesarianer. Dafür verantwortlich zu machen war die große Zahl der Senatoren, die ihr Amt und ihre Privilegien der direkten Intervention Caesars verdankten. Eine Neuordnung des Staates, die eine Verurteilung von Caesars Vorgehen erfordert hätte, war von diesen Senatoren naturgemäß nicht zu erwarten.
Auf den ersten Blick scheint die Amnestie für die Caesarenmörder, die von den Republikanern, unter der Führung von Marcus Tullius Cicero, durchgesetzt werden konnte, einen Rückschluß auf die Verfassungstreue dieser Gruppe zuzulassen. Aus einem Staatsverständnis, daß in Caesars Alleinherrschaft eine Tyrannei sah, war dessen Ermordung eine Tat, die durchaus im Sinne der verfassungsmäßigen Republik war. Die Begnadigung der Attentäter war danach eine berechtigte Konsequenz. Aber diese Amnestie war nur unter gleichzeitiger Anerkennung der acta Caesaris durchzusetzen. So wurden auch in diesem Punkt verfassungsrechtliche Ansätze der politischen Realität geopfert.
Die Chance, die Caesars Tod für die Neuordnung der Republik darstellte, wurde von den beiden Flügeln des Senats ebenfalls nicht erkannt und genutzt. Die Republikaner waren in einem konservativen Republikverständnis verhaftet, daß den Anforderungen an eine Neuordnung des Staates nicht genügen konnte. Die Caesarianer entwickelten überhaupt kein erkennbares Konzept zur Frage, wie es mit der Republik nach Caesars Tod weitergehen sollte.
Akzeptiert man, daß der Senatsbeschluß vor dem Hintergrund politischer Sachzwänge getroffen werden mußte und bringt man auch Verständnis für die menschliche Schwäche der Senatoren auf, die ihre Privilegien erhalten wollten, so muß man sich dennoch über die politische Kurzsichtigkeit des Senats wundern. Denn mit dem Verzicht auf die Neuordnung der Republik wurde die entscheidende Frage nicht beantwortet : Wie sollte die Republik das Machtvakuum, daß Caesars Tod hinterlassen hatte, füllen ? Es blieb weiterhin bei einer gefährlich instabilen politischen Lage. Und wie gefährlich es für den Senat war, das Machtmonopol nicht zu besetzen, hätte ihm aus der gerade abgeschlossenen Erfahrung mit dem Aufstieg Caesars zur Alleinherrschaft klar sein müssen. Zu einer Neuordnung des Staates waren die Senatoren, die sich in ihren auseinanderstrebenden Interessen, ihren Abhängigkeiten und Privilegien und ihrem Mangel an politischen Weitblick verstrickt hatteen und die Verfassung nicht mehr als höchstes Gut ansahen, nicht mehr fähig. Der Senat war zu einem Selbstzweck geworden, der nur noch dadurch zusammengehalten wurde, daß die Senatoren eifersüchtig ihre eigenen Privilegien verteidigten. Der Kompromiß vom 17. März stellte eine Bankrotterklärung des Senats als politikgestaltendes Organ dar.
Für die weitere Entwicklung sind folgende Faktoren aus diesem Senatsbeschluß abzuleiten :

Da Caesars Testament nicht für ungültig erklärt wurde, hatte sein Erbe die Möglichkeit, völlig legal auf Caesars Vermögen und Klientel Anspruch zu erheben und sich damit zu profilieren.



 

Durch den Verzicht auf die Neuordnung der Republik blieb ein Machtvakuum bestehen, daß eine erhebliche Gefahr darstellte. Es war damit zu rechnen, daß Einzelpersonen oder Gruppen eine Machtergreifung versuchen würden.



 

Die Gefahr eines erneuten Bürgerkriegs war nur solange ausgeschlossen, wie sich alle politischen Akteure strikt an diesen Kompromiß hielten.


Im folgenden soll untersucht werden, ob sich diese Faktoren in der weiteren Entwicklung wiederfinden lassen.

5. Octavian - der Erbe Caesars
Caesar hinterließ ein Testament[32], in dem er seinen Großneffen[33] Oktavian als Haupterben[34] einsetzte und ihn zu seinem Adoptivsohn erklärte.
Zum Zeitpunkt von Caesars Ermordung am 15. März 44 v.Chr. hielt sich der erst 19 - jährige Octavian[35] in Apollonia[36], nahe bei den Truppen, die Caesar für einen geplanten Krieg gegen die Parther aufgestellt hatte, auf. In Apollonia erhielt Octavian etwa 10 Tage[37] nach dem Attentat die Nachricht von Caesars Tod. Von einem Testament erfuhr er zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Er entschloß sich, nach Italien zu segeln, um nähere Informationen über die politische Lage einzuziehen. Eine sichere Auskunft über das Testament und dessen Inhalt erhielt Octavian etwa 3 Wochen nach Caesars Tod in Lupiae (Lecce)[38]. Octavian bekam danach drei Viertel von Caesars Vermögen, dessen Namen (durch Adoption) und Klientel[39], aber auch die Verpflichtung zur Auszahlung von riesigen Legaten an das Stadtvolk von Rom, zugesprochen. Daraufhin entschloß er sich nach Rom zu gehen und die Annahme des Testaments zu erklären.
Hier mobilisierte er die öffentliche Meinung für sich. Dabei stellte sich Caesars Testament als ein hervorragendes Mittel dar. Da der Senatsbeschluß vom 17. März auf eine Verurteilung Caesars verzichtet und auch sein Testament nicht für ungültig erklärt hatte, konnte Octavian ganz legal die Möglichkeiten nutzen, die ihm mit diesem Testament an die Hand gegeben wurden.

5.1. Probleme bei der Bewertung des Testaments
Caesar hat sein Testament etwa sechs Monate[40] vor seinem Tod verfaßt.
Die Bewertung dieses Testament wirft dabei die Frage auf, ob es sich dabei um einen rein zivilrechtlichen Akt handelt, mit dem Caesar seine familiären Angelegenheiten nach seinem Tod regeln wollte[41], oder ob es sich um ein "politisches" Testament handelte, mit dem Caesar seinen Großneffen Octavian "... als Erben seines Namens, seiner Macht und Alleinherrschaft hinterlassen"[42] wollte.
Ein Aufstieg Octavians ohne die Nutzung der Möglichkeiten, die ihm dieses Testament eröffnet haben, ist nicht vorstellbar. Insofern war die Beantwortung der Frage, wie Caesar testieren wollte, auch eine Antwort auf die moralische Rechtfertigung der weiteren Vorgehensweise Octavians.
In ihrer Konsequenz müssen die beiden oben genannten Positionen zu einer negativen Beurteilung Octavians führen. War Caesars Testament ein zivilrechtliches, so hätte Octavian dieses zwar annehmen können, auf seinem Weg zur Macht hätte er aber den mühsamen Weg eines Aufstiegs in der römischen Verwaltungs- und Senatshierarchie nehmen müssen. Dies war bekanntlich nicht geschehen. Wäre Caesars Testament dynastiebegründend gemeint gewesen, so wäre die Annahme dieses Testaments per se ein illegales Vorgehen, da es einen Verstoß gegen die republikanische Verfassung darstellte.
Dieses Bild wurde in der neueren Literatur relativiert. Dietmar Kienast[43] vertritt die Ansicht, daß "... Caesar in seinem Großneffen zumindest seinen möglichen Nachfolger sah"[44], den er "... durch Erbeinsetzung und Adoption als seinen Nachfolger hat empfehlen wollen."[45]. Hieraus und aus der Ermordung Caesars sei Octavian die moralische und gesellschaftliche Verpflichtung zur Annahme der Erbschaft und zur Rache an den Caesarenmördern erwachsen, der er sich nicht habe entziehen können, selbst wenn er dies gewollt hätte. Die moralische Bewertung von Octavians Vorgehen erschließt sich also aus seiner moralischen und gesellschaftlichen Verpflichtung zur pietas.[46] Octavian konnte sich also mit gutem Gewissen der Möglichkeiten bedienen, die ihm Caesars Testament eröffneten.

5.2. Möglichkeiten und Verpflichtungen aus Caesars Testament
Den Entschluß zur Annahme des Testaments faßte Octavian aller Wahrscheinlichkeit nach in Lupiae (s.o.), nachdem er sichere Informationen über seine Erbeinsetzung und Adoption durch Caesar erhalten hatte. In Rom angekommen, erklärte er vor dem Stadtprätor C.aius Antonius offiziell die Annahme der Erbschaft. Darüber hinaus ermöglichte ihm der Volkstribun Lucius Antonius die Möglichkeit, sich in einer contio an die stadtrömische Bevölkerung zu wenden, und so seine Entscheidung auch einem großen Publikum bekannt zu geben.[47] Das Testament gab ihm dabei drei Möglichkeiten an die Hand, mit der die öffentliche Meinung immens zu beeinflussen war.

5.2.1. Die Adoption Octavians durch Caesar
Mit der Annahme des Namens Caesars legitimierte sich Octavian großen Teilen der Bevölkerung und der Armee gegenüber als direkter Nachfolger Caesars, der in diesen Kreisen außerordentlich verehrt wurde.


Entscheidend war für Caesars Soldaten und für die durch ihn reich versorgten hauptstädtischen Massen die Willensäußerung des »gottgewordenen Julius« für die Anerkennung der Sohnschaft seines Großneffen. Es waren eben jene unzähligen einfachen Bürger, nicht jurwarisch geschulte obere Kreise, die die letztwillige Adoption nicht nach ihrer Rechtsgültigkeit prüften, sondern den neuen Caesar aufgrund ihrer Gefühlsregungen und ihrer andachtsvoller Zuneigung allen anderen vorgezogen hatten.[48]




5.2.2. Die Übernahme von Caesars Klientel durch Octavian
Mit der Annahme des Testaments erbte Octavian auch Caesars riesige Klientel.


Als Caesars Sohn aber verfügte Oktavian von Anfang an offenbar ganz selbstverständlich über große Teile der umfangreichen Klientel Caesars. Er brauchte daher auch nicht erst eine eigene "Partei" aus dem nichts aufzubauen. Ohne Zögern empfingen ihn vielmehr in Brundisium die Truppen Caesars.



Ohne Bedenken wurde ihm auf seine Weisung die Kriegskasse des toten Dictators und der Tribut der Provinz Asia zugeschickt. (...)Aber auch für die reichen Freigelassenen und Klienten und für viele Freunde Caesars war es offenbar ein selbstverständliches Gebot der pietas, auch Caesars Sohn mit allen Mitteln zu unterstützen.[49]

 




5.2.3. Die Legate aus Caesars Testament
Mit der Annahme des Testaments erbte Octavian die Verpflichtung zur Auszahlung der Legate, die Caesar für das Volk vorgesehen hatte.
Caesar hatte in seinem Testament die Auszahlung von 300 Sesterzen an 150.000 Empfänger verfügt. Nach der eigenen Aussage Octavians[50] hat er diese Zahl auf 250.000 erhöht. Unter Verkauf seiner und Caesars Liegenschaften, des Verzichts seiner Miterben Q. Pedius und L. Pinarius auf ihren Erbanteil[51] und wohl auch durch die finanzielle Unterstützung von reichen Freunden Caesars[52], erhielt er die Mittel, um die erste Marge dieser Legate aus Caesars Testament auszuzahlen..[53] Dies kostete ihn zwar mindestens 75 Mio. Sesterzen, sicherte ihm aber eine große Popularität. Dies war nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, daß für einen einfachen römischen Bürger 300 Sesterzen ein erheblicher Betrag war. Er stellte für einen einfachen Arbeiter etwa ein Halbjahresgehalt dar. Von 300 Sesterzen konnte man etwa 1000 kg Getreide, oder 850 m2 Ackerland oder 30 g Gold kaufen.[54] Aber auch diejenigen, die nicht zu den Legatsempfängern gehörten, konnten sich auf mögliche Zahlungen freuen. Octavian kündigte in seiner contio vor dem Volk an, noch mehr Mittel für das Volk auszuschütten.[55]
Zusammenfassend kann man ohne Übertreibung sagen, daß Octavian, indem er Caesars Testament nutzt, einen überwältigenden Vertrauensvorschuß in weiten Teilen der Gesellschaft genießt. Es wäre naiv zu glauben, daß sich dieses Faktum nicht auch in politischen Einfluß umwandeln würde. Die Erwartungshaltung, die an ihn als Sohn des göttlichen Julius, gestellt wurde, war immens. Dazu kommen die riesigen Geldmittel, die reiche Freunde in ihn investierten und für die sie eine Rendite erwarteten[56]. Selbst wenn er gewollt hätte - Octavian konnte sich dieser Erwartungshaltung nicht entziehen. Verpflichtete ihn bereits die pietas zur Annahme von Caesars Testament, so ging er mit der Annahme von Caesars Namen, der Übernahme des Klientel und der Auszahlung der Legate die Verpflichtung ein, die Erwartungen, die oben geschildert werden, zu erfüllen. Diese Situation war jedoch nur zustande gekommen, weil sich der Senat am 17. März 44 v. Chr. nicht dazu durchringen konnte, Caesars Testament für ungültig zu erklären.

6. Das Machtvakuum in Rom - Machtkampf zwischen Antonius und Octavian
Durch den Verzicht auf die Neuordnung der Republik blieb ein Machtvakuum vorhanden, daß neben Octavian auch ein weiterer Akteur für sich nutzte - der Konsul Marcus Antonius.

6.1. Das Vorgehen des Antonius nach dem Senatsbeschluß vom 17. März
Antonius hatte den Senatskompromiß vom 17. März arrangiert. Er began nun, die entstandene Situation für sich zu nutzen, um sich als erster Mann Roms zu profilieren.
Als erstes legte er seine Hand auf den riesigen Schatz von 700 Mio. Sesterzen, den Caesar im Ops-Tempel hinterlegt hatet und auf Caesars Barvermögen von etwa 22,5 Mio. Denare ~ 90 Mio. Sesterzen. [57] So verschaffte er sich eine finanzielle Basis, auf die er sein weiteres Vorgehen stützen konnte. Unter anderem verwendete er diese Geldmittel um die Ansprüche der Veteranen zu befriedigen[58] und damit sein eigenes Klientel zu vergrößern.Antonius nutzte die acta Caesaris dazu, die Verbannten zurückzurufen, der Insel Kreta Abgabenfreiheit zu erteilen, den Sizilianern die Bürgerrechte zu verleihen und Ämter gegen Geld zu verkaufen[59]. Diese Maßnahmen dienten alle einem Ziel - sein Klientel zu vergrößern und damit seine Position zu sichern und auszubauen.
Antonius erkannte dabei die Gefahr, die von einem führerlosen Heer ausging. So begann er, strategisch die militärische Macht an sich zu ziehen.
Zuerst ließ er sich vom Senat eine Leibgarde genehmigen. Dazu ernannte er die in Rom anwesende Legion (6000 Mann) und entzog sie so der Befehlsgewalt des Senats[60]. Einer möglichen militärische Bedrohung durch die Truppen des Marcus Aemilius Lepidus, die vor den Toren Roms kampierten, entging Antonius, indem er diesen als Nachfolger Caesars zum pontifex maximus ernennt.[61]
Schließlich setzte Antonius die lex permutatione provinciarum durch. Damit ließ er sich für die Zeit nach seinem Konsulat (ab 43 v. Chr.) statt der Provinz Macedonia die Provinzen Gallia Cisalpina und Transalpina auf fünf Jahre übertragen. Hiermit verbunden war das Recht auf die Überführung von 4 Legionen, die in Macedonien unter Waffen standen.[62]. Damit sicherte sich Antonius den Oberbefehl über etwa 20000 Soldaten und eine starke Position für die Zeit nach seinem Konsulat.


Antonius als amtierender Consul glaubt kraft seiner Machtmittel mit jedem Rivalen, woher er auch kommen mochte, fertig zu werden. [63]




Durch dieses Vorgehen kam er jedoch, nicht unberechtigt, in den Ruf die Alleinherrschaft anzustreben.
6.2. Das Vorgehen Octavians in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 44 v. Chr.
Welche Möglichkeiten hat Octavian nun auf dem "politischen Parkett" ? Da er aus einer Ritterfamilie stammte, die nicht der Nobilität angehörte und aufgrund seines geringen Alters konnte er nicht erwarten, im konservativen Senat eine herausragende Stellung übertragen zu bekommen. Oktavian war ein homo novus, der aufgrund seiner Herkunft in der hierarchisch geprägten römischen Adelsrepublik wenig Chancen auf eine steile politische Karriere hatte[64].
Diese Situation änderte sich grundlegend durch das Vorgehen des Antonius. Bereits auf seinem Weg nach Rom hatte Octavian in Campanien Kontakt mit Cicero, dem Ideologen der Republikaner und einflußreichen Senator, aufgenommen. Mit diesem schloß er einen Pakt : Oktavian verzichtete auf Rache an den Caesarenmördern, dafür sagte Cicero politische Kooperation zu. Dadurch wurde Octavian für den Senat "salonfähig". Um das zunehmenden Vormachtstreben des Antonius zurückzudrängen, sah der Senat in Octavian eine Person, die man gegen diesen einsetzen konnte.


Um Cicero gruppiert sich jetzt eine neue Fraktion, die den auf den ersten Blick paradoxen Plan verfolgt, Antonius mit Hilfe Octavians zu beseitigen.[65]




Octavian beließ den Senat in diesem Glauben. Das führte dazu, daß der Senat in ihm keinen ernsthaften Gegner, sondern eine politische Marionette für die eigenen Pläne sah. Diese Unterschätzung des Octavian wurde sich im späteren Entwicklung noch rächen.
Das Verhieltnis zwischen Antonius und Oktavian kühlte schnell ab. Oktavian strebte nach Macht und Einfluß, Antonius versuchte ihn möglichst zurückzudrängen, um seine eigene Position nicht zu schwächen. Antonius gelang es dabei, Octavians Pläne empfindlich zu durchkreuzen. So vereitelte er den Versuch Octavians ein politisches Mandat zu erringen. Octavian hatte sich um das Amt eines Volkstribunen beworben, das durch den Tod des C. Helvius Cinna freigeworden war. Dieses Amt hätte ihm die Möglichkeit verschafft, eigene Gesetzesvorhaben in den Senat einzubringen. Eine Bekleidung dieses Amtes durch den Patrizier Octavian, wäre zwar ungesetzlich gewesen, da nur Plebejer als Volkstribunen wählbar waren, aber Octavian spekulierte darauf, daß ein solcher Verstoß gegen die hergebrachten Sitten in der politisch angespannten Situation nur gering wiegen würde[66]. Das Amt des Volkstribunen hätte für Octavian neben der Möglichkeit, gesetzgeberisch zu wirken, noch einen interessanten und nicht zu unterschätzenden Nebenaspekt gehabt. Ein Volkstribun war sacrosanctus, ein Angriff auf ihn damit ein Sakralverbrechen[67]. Die Bekleidung dieses Amtes hätte für ihn eine gewisse Sicherheit gegen mögliche gewalttätige Übergriffe bedeutet. Und mit diesen hatte er zu rechnen, weshalb seine Mutter und sein Stiefvater ihm auch abrieten, Caesars Erbe anzunehmen[68]. Antonius hintertrieb eine mögliche Wahl jedoch, indem er die Neuwahl eines Volkstribunen verschob und auf Oktavians Patrizierstatus verwies.
Auch die Aufstellung des goldenen Sessels Caesars zusammen mit dessen Diadem während der ludi Victoriae Caesaris konnte Antonius verhindern.[69] Antonius hatte wohl erkannt, welche propagandwarischen Möglichkeiten sich Oktavian damit ausgerechnet hat. Ein breiter öffentlicher Jubel für Octavian, vor den Insignien der Macht Caesars, war das Letzte, was Antonius gebrauchen konnte. Eine solche öffentliche Kundgebung hätte Octavian, den Adoptivsohn Caesars, enorm aufgewertet und deutlich gemacht wo die Sympathien des Volks lagen.
Man wird aus diesen Reaktionen des Antonius wohl schlußfolgern können, daß Antonius in Octavian einen ernstzunehmenden politischen Gegner vermutete.[70]
Der Machtkampf in Rom war also voll entbrannt. Durch den Senatsbeschluß vom 17. März war ein Machtvakuum entstanden, daß zwangsläufig gefüllt werden mußte. Der Senat selbst war dazu nicht in der Lage. Antonius nutzte diese Situation als amtierender Konsul und als Vermittler des Kompromisses vom März 44 v. Chr. und baute seine eigene Machtposition aus. Da ihm vom Senat dabei keine ernsthaften Hindernisse in den Weg gelegt wurden, konnte er sich sogar im Recht fühlen. Octavians nutzte diese Situation, indem er die öffentliche Meinung für sich mobilisiert. Darüber hinaus kam es zu einer Aufwertung Octavians durch den Senat. Um das zunehmenden Machtstreben des Antonius zurückzudrängen, sollte Octavian als dessen Gegenspieler aufgebaut werden. Damit wertete der Senat Octavians politischen Stellenwert zwangsläufig, wenn auch ungewollt, auf.

7. Das Ende des Kompromisses - der Mutinesische Krieg
Wie bereits in Punkt 4. ausgeführt, war der Senatsbeschluß vom 17. März ausgesprochen labil. Es konnte nur dann funktionieren, wenn sich alle politischen Akteure zu einer Einhaltung der Kompromißkriterien verpflichteten. Mit der Durchsetzung der lex permutatione provinciarum hat Antonius diesen Kompromiß erstmalig aufs Spiel gesetzt. Mit diesem Gesetz ließ er sich für das Jahr 43 v. Chr. vom Volk die Provinzen Gallia Cisalpina und Transalpina auf fünf Jahre übertragen, während der Senat die Cisalpina dem Decimus Brutus (einem Mitglied der Gruppe der Caesarenmörder) zugesprochen hatte. Daraufhin beginnt Cicero mit seinen Phillipischen Reden gegen Antonius zu agieren. Als Decimus Brutus sich weigerte, seine Provinz kampflos abzugeben und seine Truppen bei Mutina zusammenzog, zog Antonius im November 44 v. Chr. mit seinem Heer dorthin und begann eine Belagerung.[71]
Damit war der Kompromiß vom 17. März gebrochen, der sogenannte Mutinesische Krieg begann.
Im Laufe diese Kriegs entwickelte sich die Situation für Octavian äußerst positiv. Oktavian stellt auf eigene Kosten Legionen auf und bot diese dem Senat zum Kampf gegen Antonius an. Daraufhin wurde ihm auf Antrag des Cicero am 2. Januar 43 ein proprätorisches Imperium verliehen[72] und damit ausgerüstet zog er, zusammen mit den Konsuln des Jahres 43 Hirtius und Pansa, in den Krieg gegen Antonius. Dieser wurde in Mutina geschlagen, beide Konsuln fielen. Oktavian versuchte diese Lage zu nutzen und forderte für sich das Consulat. Im Senat wurde diese Forderung jedoch nicht ernst genommen. Vielmehr versuchten die republikanischen Senatoren, die momentane Schwäche des Antonius für sich zu nutzen, in dem sie durchsetzten, daß Decimus Brutus zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt wurde. Den Caesarenmördern Brutus und Cassius wurde ein imperium über alle Provinzen des Ostens verliehen. Antonius und Lepidus wurden geächtet. Die Seite der Republikaner gewann ein Übergewicht.
Mit der Verweigerung des Consulats hatte sich der Senat Oktavian jedoch zum Feind gemacht. Er marschiertr mit seinem Heer (ca. 40000 Mann) nach Rom und erzwang dort "unter Waffen" das Consulat für sich. Als Konsul setzt er einen Gerichtshof zur Aburteilung der Caesarenmörder en. Diese wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt und geächtet. Darüber hinaus setzte er durch, daß die Ächtung gegen Antonius und Lepidus aufgehoben wurde. Oktavian suchte nun Unterstützung, um seine Position zu sichern und traf sich deshalb mit den beiden im November 43 v. Chr. in Bologna. Sie schloßen sich gegen die Caesarenmörder und den Senat, der diese unterstützt hatte, zusammen. Das 2. Triumvirat, dessen diktatorischen Vollmachten mit der lex Titia für fünf Jahre legalisiert wzrden, war entstanden.[73]
Der Kompromiß vom 17. März hatte gerade 9 Monate gehalten. Mit diesem Beschluß hatte der Senat versucht, die eigene Machtstellung zu restaurieren und einen erneuten Bürgerkrieg zu verhindern. Aber gerade dieser Beschluß war verantwortlich für die politische Entwicklung, die ab April 44 v. Chr. einsetzte und letztlich zum Untergang der römischen Adelsrepublik führte.

8. Schlußbetrachtung :
Der Kompromiß vom 17. März stellte eine Bankrotterklärung des Senats als politikgestaltendes Organ dar und ebnete Octavian damit den Weg zur Macht. Die Konsequenzen, zu denen dieser Senatsbeschluß führte, waren wie auf Octavian zugeschnitten. Um die Chancen die sich ihm boten zu nutzen, braucht es noch nicht einmal besonderen politischen Weitblick. Es genügte, die politische Lage situativ zu nutzen. Wollten sich die Caesarianer ihre Privilegien aus den acta Caesaris sichern und verzichteten deshalb darauf, Caesar Testament für ungültig zu erklären, so ermöglichten sie Octavian, alle Vorteile dieses Testaments für sich zu nutzen. Verzichtete der Senat auf die Besetzung des Machtmonopols, so versuchte ein Einzelner, nämlich Antonius, die Macht an sich zu reißen. Für Octavian resultierte daraus die Anerkennung seiner Person durch das politische Establishment. Zerbrach der Senatskompromiß nach nur neun Monaten und provozierte dies den Krieg, so konnte Octavian Truppen anbieten und sich im Verlaufe des Kriegs zum Mitglied des zweiten Triumvirats zu einem der drei mächtigsten Männer Roms entwickeln. Diese Entwicklung wäre undenkbar, wenn der Senat Caesars Tod als Chance der Neuordnung des Staates begriffen hätte. Die Weiterentwicklung der Adelsrepublik zu einer "neuen" Republik unter breiter gesellschaftlicher Zustimmung, hätte einen Aufstieg Octavians in dieser Form unmöglich gemacht.
Zusammenfassend kann deshalb gesagt werden, daß der Aufstieg des neunzehnjährigen Octavians nicht durch dessen Persönlichkeit oder Caesars Testament, sondern primär aus den Konsequenzen, die der Senatsbeschluß vom 17. März 44 v. Chr. mit sich brachte, zu erklären ist.

9. Literaturliste :
Quellen
Augustus : Res Gestae
Cassius Dio : Römische Geschichte, Buch 44 und Buch 45
Sueton : Die Kaiserviten des C. Suetonius Tranquillus, 2. Buch, Augustus
Velleius Paterculus : .Römische Geschichte, Zweites Buch
Sekundärliteratur
Alföldi, A. : Oktavians Aufstieg zur Macht, Bonn 1976
Bellen, H. : Grundzüge der römischen Geschichte, Teil 1. Von der Königszeit bis zum Übergang der Republik in das Principat, Darmstadt 1995
Bengtson, H. : Kaiser Augustus : Sein Leben und seine Zeit, München 1981
Christ, K. : Krise und Untergang der römischen Republik, Darmstadt 1979
Hankel, W. : Goldne Zeiten führt´ich ein. Caesar und sein Wirtschaftsimperium, 1980
Kienast, D. : Augustus : Princeps und Monarch, Darmstadt 1982
Schmitthenner, W. : Oktavian und das Testament Cäsars, Eine Untersuchung zu den politischen Anfängen des Augustus, München 1973


[1] vgl. Kienast, D. : Augustus : Princeps und Monarch, Darmstadt 1982, S.1 [im folgenden zitiert als : Kienast, D. : Augustus ...]
[2] vgl.Christ, K. : Krise und Untergang der römischen Republik, Darmstadt 1979, S. 410 [im folgenden zitiert als : Christ, K. : Krise und Untergang ...]
[3] vgl. Bellen, H. : Grundzüge der römischen Geschichte, Teil 1. Von der Königszeit bis zum Übergang der Republik in das Principat, Darmstadt 1995, S. 137 [im folgenden zitiert als : Bellen, H : Grundzüge der römischen Geschichte ...]
[4] vgl. ebd.
[5] Vell., Hwar. Rom., II, 49, 4
[6] vgl. Bellen, Heinz : Grundzüge der römischen Geschichte ..., S.143
[7] ebd.
[8] a.a.O., S. 144
[9] vgl. ebd.
[10] vgl. Kienast, D. : Augustus ..., S.19
[11] vgl.Christ, K. : Krise und Untergang ..., S. 381 - 382
[12] a.a.O., S. 390
[13] vgl. Vell., Hwar. Rom., II, 58, 1
[14] vgl.Christ, K. : Krise und Untergang ... , S.392
[15] vgl. Vell., Hwar. Rom., II, 58, 2
[16] vgl ebd.
[17] Christ, K. : Krise und Untergang ..., S. 393
[18] vgl. a.a.O., S. 397
[19] a.a.O., S. 392
[20] vgl. Dio., 44, 34,1 und Vell., Hwar. Rom., II, 58, 4
[21] vgl. Christ, K. : Krise und Untergang ..., S. 396
[22] vgl. a.a.O., S.406
[23] vgl. a.a.O., S.388
[24] vgl. a.a.O. S. 391
[25] vgl. a.a.O., S. 407
[26] a.a.O., S.395
[27] vgl. Kienast, D. : Augustus ..., S. 9
[28] vgl. ebd., Kienast sieht die Ursache dieser Probleme in der Tätigkeit der Gracchen, der Heeresreform des Marius und der weitgehent gescheiterten Restauration der Republik durch Sulla, also in der Zeit zwischen 133 v. Chr. (erstes Volkstribunat des Tib. Sempronius Gracchus) - 78 v. Chr. ( Niederlegung der Diktatur durch Sulla)
[29] a.a.O., S. 10
[30] vgl. ebd.
[31] Suet., Caes., 40, 1, zu Caesars innenpolitischen Reformen vgl. auch Suet., Caes., 40-43
[32] Suet., Aug. , 8,2
[33] Octavians Großmutter war Caesars Schwester, vgl. Suet., Aug., 4, 1 u. Vell., Hwar. Rom., II, 59, 1
[34] vgl. Schmitthenner, W. : Oktavian und das Testament Cäsars, Eine Untersuchung zu den politischen Anfängen des Augustus, München 1973, S. 18 f. [im folgenden zitiert als : Schmitthenner, W. : Oktavian ...]
[35] geb. 23. September 63 v. Chr. , vgl. Suet. , Vit. Caes. , II, Aug. 5, 1
[36] vgl. Suet., Aug., 8, 2
[37] zur Datierung vgl. Alföldi, A. : Oktavians Aufstieg zur Macht, Bonn 1976, S. 46 - 48 [im folgenden zitiert als : Alföldi, A.. : Oktavians Aufstieg ...]
[38] a. a. O. , S. 28
[39] Schmitthenner, W. ; Octavian ...., a.a.O., S. 43, verwewar darauf, daß die wichtigste Konsequenz der Adoption das Patronatsrecht war.
[40] lt. Schmitthenner am 13. September 45 v. Chr. , vgl. a. a. O. , S. 14,
[41] so Schmitthenner, a. a. O. , S. 37 : "Natürlich war das Testament vor allem eine private Angelegenheit."
[42] Dio., 45, 1, 2; zustimmend : Alföldi, A. : Octavians Aufstieg ..., S. 27
[43] vgl. Kienast, D. : Augustusa ... , S. 7
[44] ebd.
[45] ebd.
[46] vgl. a.a.O., S. 8
[47] vgl. a.a.O., S. 23
[48] Alföldi,A. : Octavians Aufstieg ..., S. 23 - 24
[49] Kienast, D. : Augustus ..., S. 13
[50] vgl. Aug. , Res Gestae, 15
[51] vgl. Bellen, H. : Grundzüge der römischen Geschichte ..., S.150
[52] vgl. Schmitthenner, W. : Octavian ..., S. 90
[53] ebd., Die Legate wurden in mehreren Margen bis zum Herbst 43 v. Chr. ausgezahlt
[54] vgl. Hankel, W. : Goldne Zeiten führt´ich ein. Caesar und sein Wirtschaftsimperium, 1980, S. 253, und eigene Berechnungen
[55] vgl. Alföldi, A. : Octavians Aufstieg ..., S. 96
[56] vgl. a.a.O., S. 95
[57] vgl. a.a.O., S. 78 u. S. 81
[58] vgl. Kienast, D. : Augustus ..., S. 20
[59] vgl. Vell., Hwar. Rom., II, 60, 4
[60] vgl. Kienast, D.: Augustus ..., S. 20
[61] vgl. Christ, K. : Krise und Untergang ..., S. 406
[62] vgl. Bellen, H. : Grundzüge der römischen Geschichte ..., S.150
[63] Bengtson, H. : Kaiser Augustus : Sein Leben und seine Zeit, München 1981, S. 19 [im folgenden zitiert als Bengtson, H.: Kaiser Augustus ...]
[64] vgl. Kienast, D. : Augustus ..., a. a. O, S 4
[65] Christ, K. : Krise und Untergang ..., S. 412
[66] vgl. a.a.O., S. 20
[67] Zur Stellung des Volkstribunen vgl. Bleicken : Die Verfassung der römischen Republik, S. 86
[68] Suet.. Aug. 8, 2 und Vell., Hwar. Rom. , II, 60, 1
[69] vgl. Bengtson : Kaiser Augustus ..., S. 19
[70] entgegengesetzt Bengtson, der erklärt, daß Antonius Octavian nicht für voll nimmt, a.a.O., S. 18
[71] vgl. Bengtson : Kaiser Augustus ..., S. 23
[72] vgl. Bellen, H. : Grundzüge der römischen Geschichte ..., S.150
[73] vgl. Christ, K. : Krise und Untergang ..., S. 413 - 415