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§;A. Das Geschehen bis zum Tode der V
1. Strafbarkeit des A
a) gemäß § 212 I
(1) Tatbestand
(a) Vorstellungstheorien
(b) Einwilligungs-/ Billigungstheorien
(c) Gleichgültigkeitstheorie
(d) Erstnahmetheorien
(2) Ergebnis
b) gemäß §§ 212 I, 13 I
c) gemäß §§ 249 I, 250 I Nr. 2,3,4
(1) Grunddelikt
(2) Qualifikation
(3) Ergebnis
d) gemäß §§ 249 I, 250, 251
e) gemäß § 222
f) gemäß §§ 253, 255
g) gemäß §§ 223, 223a I Alt. 1,2,4
h) gemäß §§ 226 I, 223, 18
i) gemäß §§ 221 I Alt. 1, III Alt. 2
j) gemäß § 246 I
k) gemäß § 263 I / § 263 I, II, 22, 23 I
l) gemäß § 123 I Alt. 1
(1) Tatbestand
(a) Erste Meinung
(b) Zweite Meinung
(c) Abwägung
(2) Ergebnis
m) gemäß § 323c
n) gemäß §§ 249 I, 25 II, 30 I 1 Alt. 1
o) Konkurrenzen und Ergebnis
2. Strafbarkeit des B 12
a) gemäß §§ 249 I, 250 I Nr. 2,3, 26
(1) Objektiver Tatbestand
(a) Gegen eine Aufstiftung - Aliud-Theorie
(b) Für eine Aufstiftung - Qualifikations-/Unrechtssteigerungstheorie
(c) Abwägung
(2) Subjektiver Tatbestand, Rechtswidrigkeit und Schuld
b) gemäß §§ 249 I, 250 I Nr. 2,3, 251, 26
(1) Anstiftung
(a) Gegen eine Anstiftung beim erfolgsqualifizierten Delikt
(b) Für eine Anstiftung beim erfolgsqualifizierten Delikt
(2) Leichtfertigkeit gem. § 251
(3) Rechtswidrigkeit und Schuld
c) gemäß § 222
d) gemäß §§ 223, 223a I Alt. 1,4, 226 I, 26
e) gemäß § 138 I Nr. 8
f) Konkurrenzen und Ergebnis
B. Das Geschehen um die Staatsanwaltschaft
1. Strafbarkeit des B
a) gemäß § 153
b) gemäß § 156
c) gemäß § 258 I
d) gemäß § 145d II Nr. 1
2. Strafbarkeit des A
a) gemäß §§ 153/156, 159, 30 I 1 Alt. 1
(1) Vorprüfung
(a) Für Straflosigkeit des untauglichen Versuchs
(b) Gegen eine Straflosigkeit
(c) Abwägung
(2) Ergebnis
b) gemäß § 160 I Alt. 2(, §§ 160 II, 22, 23 I)
c) gemäß § 240 I, II
d) gemäß §§ 258 I, 26
Gesamtergebnis
Um seinem akuten Geldmangel abzuhelfen, beschließt der 25-jährige A seine im gleichen Haus wohnende wohlhabende Vermieterin V in ihrer Wohnung zu überfallen. Da es sich bei V um eine zwar ältere, jedoch noch recht resolute Dame handelt, befürchtet er heftigen Widerstand. Sicherer scheint ihm zu sein, die Sache zu zweit durchzuführen. Sein über einschlägige Erfahrungen verfügender Freund B, den er zum Mitmachen zu überreden versucht, lehnt jedoch ab. B steht nämlich kurz vor Abschluß seiner Bewährungszeit und möchte nichts riskieren. Dem A gibt er aber den Tip, seinem Opfer nicht mit bloßen Händen gegenüber zu treten. Zweckmäßig sei, einen Gummiknüppel mitzunehmen. Solch Utensil besitze er schon seit Jahren und er wolle es gern dem A überlassen. Mit einem Schlag auf den Kopf sei die Frau schnell "ruhig zu stellen". Allerdings möge sich A in acht nehmen und nicht all zu derb zuschlagen, damit die V nicht für immer "wegbleibe".
Dem A leuchtet das alles ein. Zwar bietet er B pro forma einen Beuteanteil für dessen wertvollen Ratschlag an, doch ist er froh darüber, von diesem zu hören, daß er sich einen Freundschaftsdienst nicht bezahlen lasse.
Mit gefärbtem Haar, dunkler Brille, falschem Bart und dem Gummiknüppel unter der Jacke begibt sich A tags darauf zur Wohnung der V. Dieser gegenüber gibt er sich als Mitarbeiter des DRK aus und bittet um eine kleine Spende. Frau V läßt ihn - wie von A erhofft - eintreten, um in Ruhe nach Münzgeld suchen zu können. Gleich beim Betreten des Wohnzimmers schlägt A seinem Opfer von hinten den Gummiknüppel wuchtig auf den Schädel. Erwartungsgemäß stürzt dieses bewußtlos zu Boden. A durchsucht nunmehr die Wohnung und erbeutet 1500.-- DM an Bargeld und Schmuck im Werte von etwa 2000.-- DM.
Vor Verlassen der Wohnung stellt er fest, daß Frau V noch immer reglos daliegt. In der Annahme, sie werde schon bald wieder munter werden, macht sich A aus dem Staube.
Als er später erfährt, daß Frau V am Tage nach der Tat, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, verstorben ist, wird es A himmelangst, zumal er bald feststellen muß, daß man ihn im Verdacht hat. Nach einer diesbezüglichen Befragung durch die Kriminalpolizei sucht er B auf und verlangt von ihm - unter Hinweis auf dessen Mitbeteiligung an der ganzen Angelegenheit - ein Alibi. B solle, um seiner Aussage das nötige Gewicht zu verleihen, sich schriftlich gleich an die Staatsanwaltschaft wenden und dieser an Eides Statt versichern, daß A zur Tatzeit bei ihm gewesen sei. Da auch er sich von dieser Version nicht werde abbringen lassen, dürfte seine Überführung als Täter unmöglich sein.
Damit aber seien beide "aus dem Schneider". B tut daraufhin wie ihm geheißen. Weil er auch in der nachfolgenden Zeugenvernehmung durch den Staatsanwalt bei seinen Angaben bleibt, bedarf es monatelanger Kleinarbeit des Untersuchungsorgans, um das Tatgeschehen aufzuklären und A und B der gerechten Strafe zuzuführen.
Wie haben sich diese strafbar gemacht?
Das Dritte Strafrechtsänderungsgesetz, in: JZ 53, 421ff
§§ 15-18, 11. Aufl., Berlin, New York 1994
§§ 25-27, 11. Aufl., Berlin, New York 1993
§§ 28-Vor § 32, 11. Aufl., Berlin, New York 1994
§§ 242-262, 11. Aufl., Berlin, New York 1994
Band 2, 10. Aufl., Berlin, New York 1985
Band 4, 10. Aufl., Berlin, New York 1988
Band 7, 10. Aufl., Berlin, New York 1988
(zit. als LK-Bearbeiter)
Strafrecht Besonderer Teil - Teilband 2, Straftaten gegen Gemeinschaftswerte,
7. Aufl., Heidelberg 1991
(zit. als M/S/M BT 1 oder BT 2)
Grundkurs Strafrecht Allgemeine Strafrechtslehren, 4. Aufl., Berlin, New York 1992
Grundkurs Strafrecht Die einzelnen Delikte, 4. Aufl., Berlin, New York 1995
Anmerkung zu BGH, Urteil v. 2.12.1970 - 2 StR 455/70, in: JZ 71, 563f
Täuschung über einen Tatbeteiligten nach § 145d Abs. 2 Nr. 1 StGB, in: Festschrift für Karl Lackner, Berlin, New York 1987, S. 527ff
Band 2: Besonderer Teil §§ 80-222, §§ 223-358 -
Loseblattsammlung
(zit. als SK-Bearbeiter)
Strafrecht Besonderer Teil/1, 19. Aufl., Heidelberg 1995
Strafrecht Besonderer Teil/2, 18. Aufl. Heidelberg 1995
1 Sch/Sch-Cramer §15 Rn. 74
2 Schmidhäuser JuS 80, 241 (247f);
Schumann JZ 89, 427 (432)
3 Welzel StrafR §13 I 2 c
4 Frisch Vorsatz S. 496ff
5 Arm. Kaufmann ZStW 70 (1958), 64
(77f)
6 Schmidhäuser
7 Herzberg JuS 86, 249 (262)
8 Schlehofer NJW 89, 2017 (2020)
9 Wessels AT Rn. 217, S. 62
10 Wessels AT Rn. 217, S. 62
11 Roxin AT §13 R. 39, S. 365
12 RGSt 33, 4 (5f)
13 Müller NJW 80, 2390 (2392)
14 Sch/Sch-Cramer §15 Rn. 75
15 Engisch Untersuchungen S. 234;
Sch/Sch-Cramer §15 Rn. 82
16 Roxin AT §12 Rn. 37, S. 364
17 Wessels AT Rn. 223f, S. 63f; so
auch, aber nicht ausdrücklich: BGHSt 7, 363 (369)
18 Baumann/Weber/Mitsch §15 Rn.
15 S. 252
19 D/T vor §13 Rn.20
20 Sch/Sch-Eser §242 Rn. 22
21 Sch/Sch-Eser §242 Rn. 23
22 BGHSt 4, 210 (211)
23 BayObLG JR 61, 188
24 Seelmann/Pfohl JuS 87, 199 (202)
25 BGH NJW 85, 1911
26 H. Schröder JR 61, 189
27 BGHSt 26, 176 (180)
28 Lackner §15 Rn. 28
29 Sch/Sch-Eser §251 Rn. 4f
30 BGHSt 14, 240 (255)
31 Wessels AT Rn. 661 S. 194
32 BGHSt 33, 66 (67)
33 M/S/M BT 1 §42 Rn. 6, S. 496f
; D/T §253 Rn. 11
34 BGHSt 14, 386 (390); 25, 224 (228);
Arzt/Weber BT LH 3 Rn. 362, S. 127f; LK-Herdegen §253 Rn.9 a.E.
35 BGHSt 14, 386 (390)
36 so auch Haft BT zu § 253 II
2, S. 165f
37 Haft BT zu §223, II 2, S.
116, bzw. Lackner-Kühl §223 Rn. 5
38 Sch/Sch-Stree §223a Rn. 4
39 Otto BT §16 II 2, S. 69
40 Otto BT §16 II 4, S. 70
41 Lackner-Kühl §223a Rn.
9
42 Sch/Sch-Stree §226 Rn. 3
43 Sch/Sch-Eser §221 Rn. 3
44 RGSt 5, 393 (394); Sch/Sch-Eser
§221 Rn. 4
45 Sch/Sch-Eser §221 Rn 8
46 vgl. oben [A 1 c) (1)]
47 RGSt 64, 226 (228); D/T §263
Rn. 23
48 D/T §123 Rn. 10; Wessels BT/1
Rn. 575, S. 117
49 D/T §123 Rn. 10
50 Wessels BT/1 Rn. 578, S. 117
51 OLG München NJW 72, 2275
52 so auch SK-Rudolphi §123 Rn.
18
53 Amelung/Schall in: JuS 75, 565
(567)
54 LK-Schäfer §123 Rn. 27
55 z.B. Lackner-Kühl §123
Rn. 5
56 Otto NJW 73, 667 (668)
57 AK-Ostendorf §123 Rn. 32
58 Geppert JURA 89, 379 (380)
59 Wessels BT/1 Rn. 579, S. 118; Otto
BT §35 I 2 a, S. 134
60 LK-Spendel §323c Rn. 42
61 RGSt 71, 187 (189); Sch/Sch-Cramer
§323c Rn. 7; LK-Spendel §323c Rn. 45
62 Sch/Sch-Cramer §323c Rn. 13
63 BGHSt 1, 266 (269)
64 BGH JR 56, 347 (348); BGHSt 1,
266 (269)
65 LK-Spendel § 323c Rn. 118;
M/S/M BT 2 §55 Rn. 25, S. 47; SK-Rudolphi §323c Rn. 24
66 BGHSt 11, 268 (271); 16, 12 (14)
67 BGH bei Dallinger MDR 73, 18; Wessels
AT Rn. 788, S. 238
68 D/T §223a Rn. 8; BGHSt 21,
194 (195)
69 LK-Vogler vor §52 Rn. 110;
Sch/Sch-Eser vor §223 Rn. 2; Sch/Sch-Stree vor §52 Rn. 111
70 Wessels AT Rn. 788, S. 238
71 BGH NJW 65, 2116; Hruschka GA 67,
42 (51)
72 LK-Herdegen § 251 Rn. 18;
BGHSt 21, 183 (185)
73 Sch/Sch-Eser §249 Rn. 13
74 BGHSt 8, 38 (39); Sch/Sch-Cramer
§30 Rn. 38; LK-Roxin §30 Rn. 55
75 Wessels AT Rn. 568, S. 159
76 Sch/Sch-Cramer §26 Rn. 6;
Stratenwerth AT 1 Rn. 884, S. 246
77 Bemmann FS Gallas S. 278
78 Bemmann FS Gallas S. 276
79 BGHSt 19, 339 (340f)
80 BGHSt 19, 339 (341)
81 Baumann/Weber/Mitsch AT §30
Rn. 34, S. 648
82 Stree FS Heinitz S. 290
83 Stree FS Heinitz S. 284; LK-Roxin
§26 Rn. 40
84 Seebald GA 64, 161 (167); Gössel
FS R. Lange S. 235
85 Gössel FS R. Lange S. 236
86 LK-Schroeder §18 Rn. 33
87 LK-Schroeder §18 Rn. 33
88 LK-Schroeder §18 Rn. 36
89 BGHSt 19, 339 (341f)
90 Fraglich ist hier, ob A schon zu
einer Körperverletzung bereit war. Da der Sachverhalt darüber
nichts sagt, ist wegen des Grundsatzes in dubio pro reo davon auszugehen,
daß A schon Vorsatz für eine gefährliche gemeinschaftliche
Körperverletzung hatte. Wegen der Entscheidung oben [A 2 a (1) (c)]
für die Unrechtssteigerungstheorie ist hier immer noch eine Anstiftung
zur gefährlichen Körperverletzung mit einem gefährlichen
Werkzeug, da das Unrecht sich hier in ganz anderer Ausprägung dastellt.
Dies dürfte aber nur für die Strafzumessung interessant sein.
91 BGH NStZ 82, 244
92 Sch/Sch-Lenckner § 154 Rn.
11
93 RGSt 37, 209 (210); Lackner-Kühl
§ 156 Rn. 2a; Daran ändert auch die neugefaßte Version
des § 161a StPO nichts. LR-Rieß § 161a Rn. 17
94 Wessels BT/1 Rn. 702, S. 143
95 Samson JA 82, 181 (183)
96 OLG Karlsruhe NStZ 88, 503 (504)
97 BGH bei Holtz MDR 81, 631; Sch/Sch-Stree
§258 Rn. 16
98 BT-Drucksache 7/550 S. 249 (rechte
Spalte)
99 Sch/Sch-Stree §145d Rn. 14
100 LK-Willms §145d Rn. 17
101 Otto BT §95 II 2 b aa, S.
471
102 LK-Willms §145d Rn. 17
103 BayObLG NJW 84, 2302 (2303)
104 Krümpelmann ZStW 96 (1984),
999 (1027f)
105 Stree FS Lackner S. 531
106 Stree FS Lackner S. 531
107 Stree FS Lackner S. 532
108 so auch Kühl JR 85, 296
(298)
109 Wessels BT/1 Rn. 759, S. 155
110 BGHSt 24, 38 (40); LK-Willms
§159 Rn. 1
111 Krey BT Rn. 587, S. 246
112 Dreher JZ 53, 421 (425)
113 Sch/Sch-Lenckner §159 Rn.
4
114 SK-Rudolphi §159 Rn. 3
115 Dreher MDR 71, 410; H. Schröder
JZ 71, 563 (564)
116 im Ergebnis so auch Wessels BT/1
Rn. 760, S. 155
117 M/S/M BT 2 §74 Rn. 94, S.
235
118 Sch/Sch-Lenckner §160 Rn.
1
119 Sch/Sch-Lenckner §160 Rn.
2
120 Wessels BT/1 Rn. 715, S. 146